Zum Greifen nahe

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Fest hatte der König die Arme um Mayisas nackten Körper geschlossen.
Es war wohlig warm mit ihr unter den vielen Felldecken, welche die beiden bedeckten.
Die vergangene Nacht mit ihr war wundervoll gewesen.
Er genoss ihre Nähe so sehr, dass es ihn beinahe alles vergessen ließ.
Das Gefühl zu haben, dass dort jemand war, der einen so nahm wie man ist, war einfach überwältigend.
Jon liebte diese Frau abgöttisch.
Er fühlte sich so sehr an sie geschweißt durch all die Erlebenisse, welche sie miteinander teilten.
Gemeinsam hatten sie viel durchstehen müssen, doch es hatte das Band zwischen ihnen nur noch stärker gemacht.
Zwar waren sie sich in vielen Dingen noch nicht einig und viele Probleme tauchten noch immer auf, doch genau in Momenten wie diesen wurde dem Targaryen klar, wie sehr sein Dasein doch nach ihr verlangte.

Vorsichtig fanden seine starken Hände den Weg zu ihrem gewölbten Bauch.
Behutsam strich er über Mayisas nackte Haut, während sie noch immer tief und fest schlief.
Ihm war es lange unmöglich gewesen sich vorzustellen, dass ein kleines Wesen in ihr heranwachsen würde und er bald Vater werden würde.
Doch nun konnte er es sich richtig gut vorstellen bald eine Tochter oder einen Sohn zu bekommen.
Es löste unbeschreibliches Glück in seinem Bauch aus, wenn er daran dachte.
Jon freute sich ungemein, weshalb ein breites Grinsen auf seinem Mund erschien.

Bald würden winzig kleine Hände nach seinen greifen.
Das Kleine würde jammern und schreien.
Aber Jon war bereit alles für sein Bündel zu geben.
Er wollte, dass Mayisa und das Kind sicher waren immer.
Alles erdenkliche würde er dafür tun um dies zu gewährleisten.

Ein zufriedenes Stöhnen kam aus dem Mund der schwangeren Frau.
Aufmerksam musterte Jon ihr Gesicht, welches sich nun immer mehr regte.
Die Augenlider begannen zu flattern und der Mund stoß ein müdes Gähnen aus.
Seine rechte Hand, welche auf dem Bauch gelegen war, wanderte nun zu ihrer Hüfte.
Mayisa öffnete die Lider und die blauen Augen strahlten dem König entgegen.
Er hatte über Nacht seine Augenbinde abgenommen.
Nun konnte man deutlich die leere Augenhöhle sehen.
Es war alles gut verheilt.
Mayisa strich vorsichtig mit ihrer linken Hand über die Narbe.
Jon zuckte kurz im Gesicht, lächelte jedoch dann gerührt, als er merkte wie behutsam sie ihn dort berührte.

"Guten Morgen, mein König," hauchte sie ihm sanft zu.
Es kribbelt wohlig auf seiner Haut.
"Es war wunderschön mit dir letzte Nacht," gab er darauf zurück.
Beide schmunzelten sich glücklich an.
Mayisa begann langsam mit den schwarzen Locken zu spielen.
Verliebt strahlten die blauen Augen dem König entgegen.
Jon fuhr beruhigende Linien mit seinen Fingern auf ihrer Haut.
Es schüttelte Mayisa kurz, weshalb sie ein niedliches Kichern von sich losließ.
"Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich bald Vater werde."
Nachdenklich starrte er ihr entgegen, während sie ihre Hände auf seine Brust legte.
Langsam beugte die Lady sich vor und gab ihrem König einen liebevollen Kuss auf die Lippen.
Sie verharrten einige Sekunden, bevor sie sich dann wieder sanft löste.
Jon legte die andere Hand an ihren Hinterkopf, als sie sich wohlig an seinen Oberkörper schmiegte.

"Es wird nur noch drei Vollmonde Zeit sein...," murmelte sie leise an seiner Brust.
Behutsam begann der Targaryen ihr Haar zu streicheln.
Sein Gesicht war schlagartig ernst geworden.
"Ich arbeite mit allen Mitteln um diesen Krieg so schnell wie möglich zu gewinnen," berichtete er ihr.
Doch ihn begleitete immer noch das Gefühl, dass er die Geburt verpassen würde.
Jon würde sie sowieso wieder nach Winterfell schicken müssen, auch gegen ihren Willen.
Er konnte nicht in eine Stadt voller Feinde einmarschieren, wenn er eine schwangere Frau an seiner Seite hatte.
Es wäre zu große Gefahr für sie und das Kind.

"Gab es eigentlich jemals eine Zeit, in der uns kein Krieg Sorgen bereitete oder ein Untergang bevorstand?"

Jon lachte kurz nervös über ihre Bemerkung auf.
Seine Hände wichen keinen Zentimeter von ihr.
"Das verleiht uns doch einen gewissen Anreiz die Zeit sinnvoll zu nutzen."
Mayisa zog ungläubig die Brauen hoch.
Besonders witzig schien sie diese Bemerkung von Jon nicht zu finden.

Drachenfeuer | jon snowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt