Neues Leben

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So hier möchte ich aber, dass ihr richtig abgeht, denn ich habe ewig an diesem Kapitel gearbeitet... und meine Motivation ist nearly gone :(






Die Schreie waren markerschütternd und beinahe unerträglich für Jon.
Es durchfuhr seinen ganzen Körper und traf ihn jedes Mal mit voller Wucht, als wenn er gefoltert werden würde.
Die Hilflosigkeit ihr nicht helfen zu können brachte ihn beinahe um den Verstand.
Er wollte es beenden und die Schmerzen auf sich nehmen, denn er verdiente sie.
Noch quälender war es, da sie ihn nicht hineinließ und er nicht bei ihr sein sollte.
Der König hatte sie zutiefst getroffen.
Mayisa hatte sich im Stich gelassen gefühlt, als er ewig nicht auf die Forderung des Lennisters eingegangen war.
Vielleicht wollte sie ihn sogar bewusst hören lassen unter welchen Höllenschmerzen sie litt, während sie das Kind gebar, das Jon gezeugt hatte.
Der Targaryen fühlte sich so schlecht wie nie und wünschte er könnte sich irgendwie an sich selbst rächen.
Lady Tiryr hatte bereits wegen ihm so viel durch machen müssen und nun musste sie wegen ihm noch solche Schmerzen ertragen.
Immer hatte er versucht gerecht und gütig zu den Menschen zu sein, doch hatte er kaum bemerkt welchen Schaden er der Person direkt vor ihm zufügte.

Sie hatte ihn angebrüllt, als er bei seiner Ankunft sofort in das Zimmer gelaufen war.
Das Geschrei war beinahe überall zu hören.
Noch genau hatte er die Szene im Kopf, als er vor einigen Stunden eingetreten war und sie ihn aber sofort hinausschickte, weil sie so wütend auf ihn war.
Jon wollte sich kaum vorstellen, was sie alles erlebt hatte, nachdem er sie mit dem Bluthund fortgeschickt hatte.
Natürlich würde sie es ihm wieder vorwerfen, schließlich hatte sie gar nicht Winterfell gewollt.

Doch nun musste er wieder an das Kind denken.

Jon stellte sich vor wie es sein würde.
Würde er ein guter Vater werden?
War er fähig dazu, ein sicheres Umfeld für diese unschuldige Seele zu schaffen?
Wie oft er sich diese Frage wohl schon gestellt hatte...

Er wünschte sich es würde ein Junge werden.
Selbstverständlich erachtete er es als genauso große Ehre eine Tochter zu bekommen, doch würden ihn dann die Verantwortungsgefühle noch mehr plagen.
Allein der Gedanke daran was Sansa und Arya ohne ihren Vater geschehen war, ließ ihn hoffen dass es kein Mädchen werden würde.
Sogar Jon könnte sie nicht gegen all das Grauen in diesem Land bewahren.
Sie wäre in ständiger Gefahr in dieser Welt.
Nur darüber nachzudenken wie ein unschuldiges kleines Mädchen durch diese Mauern hüpfte, überschüttete sein Herz mit Bedenken.

Die Ohren des Targaryen horchten auf als es einen kurzen sehr lauten Schrei von Mayisa gab, der sich wie ein Schnitt durch sein Herz anfühlte.
Es schüttelte ihn und eine Gänsehaut durchfuhr seinen ganzen Körper.
Es war der letzte Schrei der jungen Lady, den Jon heute hören sollte.

Doch er schnappte nach neuem Sauerstoff auf, als er nun einen komplett fremden Schrei vernahm.
Es war fremdes Gebrüll, dass er noch nie gehört hatte.

Die Laute eines Neugeborenen.

Ruckartig sprang der Erbe auf und nahm kaum die gerührten Tränen in seinen Augen wahr.
Er schnaufte rastlos und blickte nervös umher.
Sein Herz machte mehrere Sätze.
Die Knie von dem Drachen begannen weich zu werden.
Jegliche Kraft wich aus seinem Körper und er fühlte sich hilflos und benebelt.
Es war ein komisches Gefühl und auch beängstigend, da er sich wohl damit fühlte.

Wirr wirbelte er den Kopf mehrmals umher, da er nicht wusste, was er nun tun sollte.
Alles in ihm strebte danach die Tür aufzureißen um sein Kind endlich zu sehen.
Doch der Anstand und der Respekt vor Mayisas Wunsch in ihm hielt den sonst so starken Mann zurück.

Jon merkte wie er zappeliger und zappeliger wurde, obwohl gerade einmal wenige Minuten seit der Geburt vergangen waren.
Nervös lief er vor der Tür mit verschränkten Armen auf und ab, unentschlossen darüber wie er handeln sollte.

Drachenfeuer | jon snowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt