Die Auserwählte Adnerstorias

15 4 3
                                    

"Was bist du?"

"Ich bin Marlina Adekten. Tochter von General Modo Adekten und hier im Auftrag von König Ordon. Freut mich dich kennenzulernen, Antania."

Fassungslos starrte Antania auf die junge Frau, die mit einem Grinsen im Gesicht vor ihr stand und ihr eine Hand reichte.

"Du hast Adekten gesagt. Also gehörst du... gehörst du zu dieser berühmten Familie vom Fisch?", fragte sie zögerlich, bevor sie Marlina's Hand entgegen nahm.

"Du hast von mir gehört? Von meiner Familie?" Marlina hob fragend eine ihrer dunklen Augenbraue und musterte die verwirrte Antania misstrauisch.

"Ihr dient der Königsfamilie schon seit langer Zeit und belegt hohe Ämter, zu der auch die Leibgarde der Königsfamilie gehört."

All das, hatte ihr Vater ihr in den zahllosen Geschichten über das Land der Sterne erzählt. Die Adekten warem in etwa so angesehen, wie die Cooper-Familie beim Löwen.

Ich frage mich, ob Jack Cooper was mit dieser Familie am Hut hat. Aber nein. Das Land der Sterne existiert ja nicht, als wie sollte das denn möglich sein?

"Dafür, dass du das Bekenntnis zum Glauben an das Land der Sterne nicht kennst, kennst du dich ja doch ganz gut aus", erwiderte sie und setzte sich auf die Bar. "Vielleicht müssen wir doch nicht von ganz vorne anfangen."

"Das Bekenntnis?" Antania blickte verwirrt in die von der Nacht verdunkelten Augen Marlinas, die aufmerksam über die ganzen Gläser fuhren, welche im Schrank standen.

"Ich glaube an das Land der Sterne.
Ich glaube an die Existenz der Imperien und die Schmiede der Heilligen Waffen. Das ist das Bekenntnis, womit du deinen Glauben und deine Loyalität zu unserem Reich bestätigst." Ihre grauen Augen waren nur schwer in der Nacht zu erkennen, würde nicht das seltsame Zeichen immer noch in ihrem einen Auge funkeln.

"Davon hat Vater nie etwas erzählt", murmelte Antania zu sich und wandte ihren Blick von Marlina ab.
"Wundert mich nicht. In einem so frühen Alter, wollte Lorenzen wahrscheinlich nicht, dass du dieses Bekenntnis kennst. Wer weiß, wie du damals darauf reagiert hättest."

"Was? Könntest du mir mal erklären wo von du eigentlich die ganze Zeit redest und warum du überhaupt hier bist?"

"Hast du ein Problem damit?" Marlinas scharfer Ton durchnitt die warme, nächtliche Luft, die die beiden jungen Frauen umgab.

"Nein, aber es ist alles, wie soll ich sagen, etwas überraschend", stotterte Antania vor sich hin und wich dem gereizten Blick von Marlina aus.

Marlinas Kehle entglitt ein gefrustetes Seufzen
"Dann fasse ich mich kurz", meinte sie leicht genervt. "Antania Lorenzen, du bist die Auserwählte des Fisches und damit die zweite Auserwählte vom Land der Sterne und von Prinzessin Mareena."

"Haha, der war der gut."

"Das war kein Scherz."

"Ja klar. Und das Land der Sterne und die Imperien sind auch alle real."

"Sind sie."

"Du hast dir wohl zu lange Papas Geschichten angehört."

"Hab ich nicht. Ich bin von König Ordon ausgesandt worden, um unsere Auserwählte zu holen. Zu dem bin ich stolzes Mitglied im Imperium Fisch."

"Also...war das alles wahr? Ich meine das was du gesagt hast?"

"Alles ist wahr."

"..."

"Antania? Ich weiß, dass ist jetzt vermutlich viel aufeinmal, aber bitte höre mir aufmerksam zu und schließ dich dem Fisch an." Marlinas Stimme war weder genervt oder gereizt. Es klang viel mehr wie eine Bitte.

"..."

"Antania, alles in Ord..."

"Man, du bist ja eine super Schauspielerin! Du könntest gleich nach Hollywood fahren."

"..."

"Was ist los?" Antania sah verwirrt in die grauen Augen von der Frau, die angeblich aus dem Land der Sterne kam.

"Ich erzähle keine Lügen, noch schauspielere ich! Ich stamme aus dem Imperium Fisch, aus Adnerstoria und du bist die Auserwählte meines Imperiums. Du musst uns verteidigen und beschützen. Du bist die Trägerin der Gabe."

Ihre Stimme klang immer noch bittend wie vorher. Es schien sie große Mühen zu kosten, Antania zu überzeugen.

"Nein."

"Doch."

"Nein."

"Doch!"

"Ne.."

"Glaubst du an das Land der Sterne?"

"Wa...?"

"Glaubst du an die Existenz der Imperien?"

"Also..."

"Glaubst du an die Schmiede der Heilligen Waffen?"

"Ich...hab keine Ahnung! Wie sollte ich ein Märchen glauben, ohne jegliche Anzeichen dafür zu haben, dass es überhaupt existiert?"

"Mein Name zum Beispiel. Du wusstest sofort, dass ich aus einer angesehenen Familie vom Fisch stamme", schlug ihr Marlina vor und sah sie durch ihre Augen erwartungsvoll an. Das Zeichen verschwand allmählich und ließ ihr graues Auge allein zurück.

"Es gibt bestimmt mehr Leute, die Adekten heißen."

Das klagende Seufzen, der Bruinette. hallte durch die Bar. "Und was ist mit der Prophezeiung? Das was du vor wenigen Minuten gesehen hast."

"Du meinst diese Schlacht?" Die schrecklichen Bilder traten zurück in Antanias Kopf und versetzten ihr einen stechenden Schmerz.

Die mit Blut überströmten Leichen, die Waffen, die sich durch ihre leblosen Körper bohrten und grauenvolle Erinnerungen hinterließen. Das kann doch nicht real gewesen sein!
Aber warum hatte es sich dann so angefühlt?

Es war definitiv keine Erinnerung an ein längst vergangenes Ereignis von ihr. Wann in ihrem Leben, hatte sie so eine Schlacht erlebt?

Marlina hatte es eine 'Prophezeiung' genannt. Also müsste es ja eigentlich irgendwann noch geschehen. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken, bei dem Gedanken an diesem furchtbaren Kampf.

"Ich weiß nicht, was du gesehen hast, Antania. Ich kann Menschen Bilder ihrer Zukunft zeigen, allerdings sehe ich sie nicht selber. Außerdem ist das nur eine Möglichkeit, einer Zukunft. Wenn du an den richtigen Fäden ziehst, kannst du das Gesehene verhindern, deine Zunkunft verbessern oder sie in den Abgrund stützten."
Marlinas Blick war auf den hölzernen Boden gerichtet.

"Das war nicht gerade aufmunternd", meinte Antania leicht amüsiert und entlockte Marlina ein Lachen.
"Das habe ich schon öfter zu hören gekriegt."

Sie beiden schwiegen eine Weile. Das Rauschen der Wellen drang an ihrer beider Ohren, ansonsten war es still.
Kein Ton oder Geräusch, das aus dem Wald oder vom Strand hätte kommen können.

"Ich will dich nicht zwingen, aber denk drüber nach. Du würdest vielen eine Freude machen und vielen Leuten neuen Mut bringen." Ein warmes Lächeln erschien für einen Moment auf Marlinas Lippen.

"Ich denk darüber nach. Ich versprech es." Antania erwiderte das Lächeln.

"Danke." Die junge Frau wandte sich zum gehen. "Ich muss dann auch mal wieder los. Ich muss noch arbeiten, sonst reißt mein Vater mir noch den Kopf ab, wenn ich wieder nicht da bin."

"Na, dann viel Spaß", grinste Antania und wandte sich ebenfalls zum gehen, aber ein lautes Geräusch, das aus den Weiten des Himmels kam, gelangte an ihr Ohr und sie drehte sich um.

Ein Flugzeug steuerte den Landeplatz der Insel an. An seinen Seiten trohnte eine verschnörkelte Zeichnung. Auch Marlinas Augen verfolgten die Laufbahn des Flugzeuges. Ihre grauen Augen weiteten sich erschrocken, als sie das Muster erblickte, das sich auf dem Flugzeug befand.

"Scheiße!"
~~~
Tja meine Honeys,🐝
Was ist es wohl, das unser Marlina solche Sorgen bereitet?
Euch noch ein schönes restliches Wochenende🙂
Genießt es!❤

Fisch - Die Kriege sind noch lang (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt