Die Stimmung war ausgelassen und locker und selbst Marlina hatte letztlich Spaß an dem Abend. Je später es wurde, desto mehr leere Gläser bestückten den Holztisch, auf dem sie vor einigen Stunden noch das gegrillte Fleisch gegessen hatten.
Die Sterne standen bereits am Himmel, wobei die bunten Lichterketten ihnen als einziges noch Licht boten. Marlinas Kopf war an Lailas Brust gedrückt, während die beiden auf der Bank saßen und fest schliefen.
Antanias Kichern ertönte immer wieder und drang an sein Ohr, obwohl er es, wegen dem Alkohol, selbst nicht mehr ganz mitbekam.
"Noch eine Bitte! Bitte, Papa! Maurice will auch noch eine hören!", gluckste Antania fröhlich und rüttelte aufgeregt an seinen Arm.
Harald lacht und leerte sein Glas Bier in einem Schluck. "Ich denke das reicht jetzt. Und genug hast du auch schon getrunken, Schätzchen", erwiderte er amüsiert und nahm ihr das Glas weg, welches noch halb gefüllt vor ihr stand.
"Aber Papa! Ich war noch nicht fertig!", jammerte sie und wollte nach dem Glas greifen, doch ihr Vater hielt es aus ihrer Reichweite, weshalb sie bei dem Versuch danach zu greifen der Länge nach über Maurice Schoß fiel. Sie drückte sich an seinem Bein nach oben und funkekte ihren Vater wütend an, wobei es dabei eher der Alkohol war, der da aus ihr sprach.
Sie gab einen beleidigten Laut von sich, den ihr Vater nur lachend erwiderte. "Komm Mauirce", meinte sie an ihn gerichtete und setzte sich mühsam und nicht ganz ohne seine Hilfe auf. "Wenn wir hier nicht erwünscht sind, dann gehen wir."
"Von ihm habe ich nichts gesagt. Ich habe nur dir gesagt, dass du genug getrunken hast", erwiderte er und lachte nur noch mehr.
"Jetzt stellst du dich auch noch hinter Maurice und nicht hinter mich? Was habe ich denn falsch gemacht?", fragte sie klagend und schlang ihre Arme um Maurice.
"Maurice, Papa mag mich nicht mehr!", jammerte sie wie ein kleines Kind und sah ihn mit traurigen, blauen Augen an. "Tröste mich."
Bevor er etwas sagen konnte, erregte jedoche ein kleiner Nachtfalter ihre Aufmerksamkeit. "Schmetterlinge der Nacht! Nachtlinge! Sind die toll!", gluckste sie und kicherte, bevor sie den Nachtfaltern nach lief.
"Benimmt sie sich immer so, wenn sie betrunken ist?", fragte er Harald und versuchte eine klare Stimme zu fassen. Ihr Vater nickte und schenkte sich noch ein Glass ein. "Noch aufgedrehter und sensibler als sonst", meinte er und lachte. Auch bei ihm zeigte sich deutlich der Alkohol. Eigentlich war es ein Wunder, dass Laila und Marlina noch nicht aufgewacht waren.
"Maurice, wenn du ein verantwortungsvoller Mensch bist, dann bringst du sie jetzt ins Bett und passt auf, dass sie nicht immer wieder rausläuft", fügte er noch hinzu, wobei sein Blick auf seine siebzehnjährige, betrunkene Tochter gerichtet war.
Der Generalmajor seufzte und ging zu ihr rüber. Sie erschrak kurz, griff aber sofort nach ihrer Hand, um ihn in ihr Zimmer zu ziehen. Ihr Haus war nicht besonders groß, doch es hatte alles, was eine Wohnung für zwei Personen brauchte.
Ein Badezimmer, eine Küche, an der sich ein Wohnbereich anschloss und zwei Schlafzimmer. Und dann gab es da noch diese winzige Abstellkammer, wo Antania ihm bis gerade eben noch versichern wollte, dass dort drin ein Monster wohnte.
Ihre nackten Füße bewegten sich beinahe lautlos über den Holzboden auf ihr kleines Zimmer zu. Lachend stieß sie die Tür auf und zog Maurice hinter sich her, bevor sie sich auf ihr Bett schmiss.
Die Kopfschmerzen, die sich erst nicht wirklich zu erkennen gegeben haben, machten sich nun in seinem Kopf breit und hämmerten wie Fäuste von innen gegen ihn. Er strich mit den Fingern über seine Schläfen und ließ seinen Blick zu Antania gleiten, die auf dem Rücken und mit ausgebreiteten Armen auf ihrer geblümten Decke lag.
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Fisch - Die Kriege sind noch lang (Band 2)
FantasíaIhre langen, schwarzen Haare wehten in den leichten Windzügen, die ihre Wege über den Strand fanden. Sie lief selbstsicher und voller Lebensfreude vorraus, wobei ihre Beine von dem leichten Stoff ihres buntgeblümten Sommerkleides umgeben waren. Ob s...