Von Dienstmädchen und Auftragsmödern| Teil 3

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"Das, meine süße kleine Enchans, das ist das Zeichen des Fisches . Diese Mädchen hier sind treue Mitglieder ihres Imperium und wurden nur geschickt, um uns zu töten."

Die Auserwählte schwieg eine Weile.
"Jack, ich will dir ja gerne glauben, aber bis jetzt hast du mir keinen handfesten Beweis geliefert, dass diese Mädchen Auftragsmörder sind."

"Stirbt, ihr dreckiger Abschaum Custos!" Plötzlich riss das Mädchen die Augen auf und stürzte sich auf Enchans, woraufhin die beiden von dem riesigen Bett auf den Boden fielen.

Mit einer schnellen Handbewegung zog sie zwei silberne Dolche hervor, die sich versteckt unter ihrem Rock befanden und griff die Bruinette mit wütendem Gegreische an.

Enchans stemmte ihr Knie gegen den Bauch des Mädchen, drückte sie von sich runter und griff nach den Dolchen in ihren Händen, bevor sie sich über ihr platzierte.
Die Klinge war auf den schmalen Hals des Mädchens gerichtet, während die Wut in ihren Augen brannte.

"Glaubst du wirklich das waren meine einzigen Waffen? Ihr aus Custos seid echt dumm!" Ihre Faust knallte in Enchans Gesicht und hinterließ einen pochenden Schmerz, der sich in ihrer gesamten rechten  Gesichtshälfte ausbreitete.

Das Mädchen wollte erneut auf sie einschlagen, aber Enchans hielt ihre Hand auf und umschloss mit einem festen Griff ihr Handgelenke.
Mit der anderen Hand richtete sie immer noch das Messer auf den Hals der Fremden.

"Wer bist du und Wer hat dich geschickt? Gib uns endlich Antworten!"

Das Mädchen lachte gehässig. "Warum sollte ich, Auserwählte? Seid ihr es nicht gewesen, die sich in unsere Angelegenheiten eingemischt haben? Außerdem wisst ihr ja dank dem Perversling, der mich ausziehen wollte, dass ich vom Fisch komme. Mehr braucht ihr nicht zu wissen."

"Sag uns einfach, wer dich geschickt hat, sonst..."

"Sonst was?", fiel sie Jack ins Wort. "Sonst tötet ihr mich? Meine Aufgabe ist erfüllt und da ihr mich wahrscheinlich erst frei last, wenn ich mein Imperium verrate, hab ich keinen Grund mehr zu leben."

Mit einer ruckartigen Bewegung entriss sie Enchans ihr Handgelenk und griff nach ihre Messer.
"Wir sehen uns in der Hölle, Auserwählte."

"Warte...!"

Aber es war zu spät. Die silbernde Klinge bohrte sich bereits in ihren Hals und brachte weinrotes Blut zum Vorschein, nur damit es die Klinge in einem bronzeartigen Ton einfärben konnte und danach auf den Teppich lief.

Wer auch immer dieses Mädchen war, ihre Treue zu ihrem Imperium konnte niemand leugnen, egal ob sie nun ein Feind oder Verbündeter war.

Sie hat ihr Schicksal mit einem einzigen Messerstich besiegelt, obwohl sie noch so lange hätte leben können, opferte sie sich für den Fisch.
"Dieses Miststück hat es ja wohl nicht anders verdient! Einfach Jacky anzugreifen. Ich glaub es hackt!"

"Zum Glück haben wir ja noch die anderen beiden", brach Jack die Stille, die Enchans wie eine feste Schale umgab und einsperrte.
"Kata, informiere die Berater von Maya über den Vorfall und versuche die Leiche ohne viel Aufsehen zu erregen weg zu schaffen."

"Wie sie wünschen."
Kata verschwand im Nebenzimmer und ließ Enchans und Jack alleine im Zimmer.

"Wir haben ein Problem, Jack. Wir haben ein riesen großes Problem."
Ihre Stimme war so monoton wie ihr Gesichtsausdruck, aber tief in ihr spielten die Gefühle verrückt.
Angst, Trauer, Verwirrung, Wut, aber auch Bewunderung, für den Mut, den das Mädchen besessen hatte.

"Honey, wir hatten schon ein Problem, als sich Skorpion und Löwe dazu entschlossen haben, sich in Adnerstorias Angelegenheiten einzumischen." Er ging neben Enchans in die Hocke und zog den mit Blut übersehten Dolch aus dem toten Körper.

Fisch - Die Kriege sind noch lang (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt