Samma Radadro

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Das musste sie sein. Die Kreuzung von der Karogs Tochter geredet hatte. Zu seiner linken Seite befand sich der Laden, von dessen Tür aus immer eine seltsame Melodie erklang, wenn jemand sie öffnete. An der Hauswand des Lades zog sich zwischen ihm un dem Nachbarhaus auch jener, schmaler Gang.

Lio ließ ein Seufzen seine Lippen verlassen. Wenn er sich anstrengte schaffte er es viellleicht da durch, ansonsten würde er irgendwo in der Mitte stecken bleiben und dort elendig sterben.

Vielleicht bildete er es sich ja auch nur ein, doch selbst der Skorpion an seinem Arm, schien Skepsis vor diesem zwielichtigem Ort zu haben.
Er seufzte erneut und begann auf den kleinen Gang zu zugehen.

Die Straße hinter ihm war fast menschenleer. Nur vereinzelt liefen einige zu ihren Häusern oder besuchten einen der Läden. Wahrscheinlich waren die meisten vorne, auf dem Markt der Felista.

Dabei hatte der Markt so groß ausgehen, als er oben an der Treppe stand, aber das war dann vermutlich nur Einbildung oder er war tatsächlich schon so weit gelaufen.

Kurz ließ er seine brauen Augen noch einmal über die Straße schweifen, bevor er sich in die Gasse begab. Ein wenig erinnerte ihn das hier, an das Quartier der Dragons, die Straßengang, die er seit einigen Jahren befehligte und unter Cliff leiden musste, wenn er im Land der Sterne war. Obwohl es zu diesem Zeitpunkt absolut nicht passte, musste er bei diesem Gedanken unweigerlich schmunzeln.

Er schob den Gedanken schließlich beiseite und konzentrierte sich auf die feuchten Steinwände, die ihn zu erdrücken schienen und auch seine Haut und sein Hemd nicht ohne dreckige Flecken und kleine Schrammen davon kommen ließen.

Hoffentlich fand er diese Samna hinter dem Gang, damit sich der Weg hier gelohnt hatte und er zurück zu Amonias und seiner Schwester konnte.

Der Gedanke an das, was Amonias mit seiner Schwester machen konnte, ließ ihn erschaudern. Sie war völlig wehrlos, einer der schlimmsten Personen im Land der Sterne ausgesetzt.

Es exestierte schon seit Generationen eine Liste im Land der Sterne, mit den schlimmsten und brutalsten Personen, mit Kopfgeldern so hoch, dass sie das Vermögen des Löwens, das reichtste und glanzvollste der Imperien, bei weitem übertrafen.

Regas. Das war der Name, dieser Liste. Übermittelt in der alten Sprache der Gelehrten, was übersetzt soviel wie 'die Dunklen' bedeutet. Auf dieser Liste belegte Amonias den fünften Platz und Auredon den zweiten von zehn Personen, die sich auf Regas befanden.

Die offziele Liste hängt im Imperium Schütze, im Tempel Nambas. Andere, wie in Büchern oder in Stein gemeißelt, sind Kopien von ihr. Der Großteil von Auredons Taten war im ganzen Land bekannt und auch Amonias war lange kein unbekannter Begriff mehr.

Zwar wurde jeder auf dieser Liste gesucht, doch wohl kaum einer würde auf die Idee kommen, tatsächlich jemanden von ihnen anzugreifen. Es wäre das sichere Todesurteil eines jeden und sicherlich nicht gerade schmerzfrei.

Das Ende des Ganges kam immer näher auf ihn zu, doch was er am Ende sah enttäuschte ihn ein wenig. Es war ein kleiner, gar winziger Innenhof. Gerade so groß, dass zwei erwachende Männer hier mit ausgestreckten Armen liegen konnten.

Ansonsten erstreckte sich diese Lücke weit an den Haudwänden nach oben und bot nur ein kleines bisschen Licht, dass von oben hereinscheinen konnte. Der restliche Raum wurde von einer Laterne erhellt, die einige Zentimeter über ihm an der Wand hing.

Soviel zu 'Hoffendlich fand er Samna hier'. Sie in diesem Raum zu übersehen, wäre wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Allerdings war sie eine Mahaganin, erinnerte er sich an Karogs Erzählung zurück. Sie könnte auch einfach...

Fisch - Die Kriege sind noch lang (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt