Kapitel 2

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"Komme spät nach hause", rufe ich meinen Eltern zu. "Morgen ist Schule. Du bleibst zuhause", meckert meine Mutter. "Lass mich überlegen: Nein das werde ich nicht tun."
Ich schlüpfe in meine Boots, schnappe mir meine Lederjacke und lasse die Tür ins Schloss fallen.
Seit meiner Ankunft in der Schule ist eine Woche vergangen und heute gehe ich auf die erste Party. Ob ich nervös bin? Nein, keineswegs. Wieso auch? Ich habe mir viele Freunde in dieser kurzen Zeit gemacht und bin somit auch beliebt, also was soll schon passieren?

"Da bist du ja endlich! Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr",schreit mir Amber über die Menschenmasse zu. "Meine Mutter hat genervt", gebe ich murrend von mir und schnappe mir ein Bier. "Wo sind die anderen?", frage ich während ich das Bier mit einem Feuerzeug öffne. "Hinten. Komm mit." Sie schnappt sich meine Hand und zieht mich zu den Anderen, die sich auf der Couch und dem Boden verteilt haben. "Camille!" schreien alle. Grinsend lasse ich mich auf die Couch fallen und nehme ein Schluck meines Biers.
Eine ganze Weile sitzen wir einfach nur da und reden über alles mögliche. "Ich hole mir noch nen Bier", gebe ich bescheid als ich aufstehe. "Ich komme mit", grinst mich ein ziemlich attraktiver Typ an. Komisch das er mir nicht schon früher aufgefallen ist. "Gern", grinse ich zurück.
Seine  Augen sind braun, er hat einen drei Tage Bart und noch dazu ein wunderschönes Lächeln. "Ich bin übrigens Arthur." Er drückt mir ein weiteres Bier in die Hand und lehnt sich gegen die Küchentheke. "Camille", proste ich ihm zu. "Das hab ich mir gedacht." Er fängt an mich breit anzugrinsen und kommt näher. "Rauchst du?" Ich nicke und schaue ihn fragend an. Er hält mir eine Zigarettenpackung hin und ich nehme mir dankend eine raus. "Wollen wir lieber raus gehen?" Er nickt und führt mich Hand in Hand raus.
Auf dem Weg nach draußen, werde ich von zwei wunderschönen Augen verfolgt, diese zu keinem anderen gehören als zu Conner. Schnell wende ich den Blick ab und konzentriere mich wieder auf Arthur.
Draußen angekommen stellt er sich gegenüber von mir hin und zündet erst meine, dann seine Zigarette an. "Warum bist du her gezogen?", fängt er das Gespräch an.
"Ich war in einem Internat. Lange Geschichte", sage ich und nehme einen tiefen Zug von der Kippe. "Ich hab Zeit." Merkt er nicht, dass ich darüber nicht reden möchte oder macht er es mit Absicht, um zu sehen wie weit er gehen kann?
"Ich hätte ne bessere Idee." Langsam gehe ich auf ihn zu, greife seine Jeansjacke und ziehe ihn näher an mich. "Und die wäre?" Er wirft seine Kippe weg und legt seinen einen Arm, um meine Hüfte, während er mich ebenfalls näher zieht.
"Die hier." Ich lege meine Lippen auf seine.  Es dauert nicht lange bis unsere Lippen einen gemeinsamen Rhythmus finden. 

"Ach komm schon. Es war doch klar, dass wir nur ficken."
"Conner, halts Maul", schreit ein aufgelöstes Mädchen.
 Sofort löst sich Arthur von mir und ich bin ihm dankbar dafür, denn das Schauspiel möchte ich nicht verpassen. 
Arthurs Arm ruht noch immer auf meiner Hüfte und meine Hand noch immer um seinem Hals.
Conners Blicke sind eisig und sein Lachen verebbt sofort als sein Blick auf uns fällt. Doch er hat sich schnell wieder im Griff und wendet sein Blick wieder ab. 
"Conner. Ich hasse dich!" schreit das aufgelöste Mädchen.
"Das ist schön. Dann brauche ich ja kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich deine Freundinnen knalle. Ach warte mal, dass habe ich ja schon." Dreckig grinst er und kassiert darauf hin eine Klatsche, von niemand geringen als mir.
"Bist du komplett bescheuert?! Siehst du nicht, dass sie komplett fertig ist?!" schreie ich ihn an. Es regt mich auf, dass er so verachtend ist.
Geschockt sieht er mich an, doch fängt sich direkt wieder.
Er packt meine Handgelenke und drückt mich mit Wucht gegen die Wand. "Pass auf was du machst. Nicht umsonst haben alle Angst vor mir." Sein Gesicht ist nur ein kleines Stück von meinem entfernt. Als ich das realisiere, fängt mein Herz an schneller zu pochen.
Nicht vor Angst, nein. Ich habe keine Angst vor ihm, denn ich weiß das er mir nichts tun würde. Es ist seine Masche so tun als wenn er der Größte wäre, um Respekt zu erlangen.
"Nur habe ich keine Angst vor dir, Arschloch." Mein Mund ist trocken, mein Atem geht schnell und ich werde nervös, weil ich nicht weis was er als nächstes tut.
"Conner, lass sie los, mann!" mischt Arthur sich jetzt ein und drückt Conner weg von mir. Langsam findet mein Herzschlag wieder den normalen Takt wieder. Auch das Atmen fällt mir jetzt leichter.

"Was willst du jetzt, he?! Was willst du beweisen? Das du die Neue bekommen hast, oder was ist dein Ziel?" schreit Conner und nickt dabei in meine Richtung. "Halt deine verfickte Fresse." Arthur rastet aus und schubst Conner gegen die Wand.
"Jungs! Kommt mal runter!", brülle nun auch ich.
Erst jetzt begreife ich, dass sich eine riesen Masse, um uns gebildet hat. Doch interessiert es mich kein bisschen. Seit meiner Ankunft werde ich nicht in Ruhe gelassen also von daher macht das jetzt auch kein Unterschied.
Conner geht nun auch auf Arthur los und fängt an auf ihn einzuschlagen. Noch bevor ich dazwischen gehen kann hat Arthur ein blutiges Gesicht. "Finger weg von ihr, verstanden?!" schreit Conner Arthur an.
Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Meint er Finger weg von mir oder von der von gerade eben? Die, die verheult da steht und mich mit offenem Mund anstarrt.
Länger kann ich nicht darüber nachdenken, denn wird einer der Jungen noch schwerer verletzt. Ich wüsste genau, dass nicht Arthur gewinnen würde..
Conner wird gerade von seinen Freunden von Arthur runter gezogen. "Lass mich in Ruhe!", protestiert er, während er sich wieder auf Arthur stürzen will. Doch lässt er es sofort sein, als er mich ansieht. Mein Blick trifft seinen. Seine Augen scheinen fast schwarz und sind starr auf mich gerichtet. Als ich den Blick abwende, dreht er sich wütend um und verschwindet im Haus.

Als Conner verschwunden ist, stürme ich zu Arthur und schaue mir seine Verletzungen an.
"Glotz doch nicht so dumm, sondern holt Eis oder macht sonst irgendwas kaltes, meine Fresse!",  brülle ich die Meute an.
"Ihr habt sie gehört!", unterstützt mich jetzt Amber.
Eindeutig hat sie rum gemacht, denn ihre Haare sind zersaust, ihr Lippenstift verschmiert und ihre Augen sind weit aufgerissen. Nüchtern ist sie auch nicht mehr, denn zwischen ihren Worten muss sie immer wieder Pause machen, um nicht zu kotzen.
Sofort fange ich an zu grinsen. Eine betrunkene Amber ruft Erinnerungen hervor...

FUCK OFF - Promise, Lies, LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt