"Camille, ich hab gerade gehört was passiert ist. Ist alles gut bei dir?" fragt mich Amber. Ich nicke. "Ich werde jetzt gehen. Dieses möchtegern Blondchen kann ich für den Rest des Tages nicht mehr ertragen." Wissend nickt sie und umarmt mich. "Wenn was ist, dann kannst du gern zu mir kommen." Kopfschüttelnd lehne ich ab.
"Das ist süß, aber ich schlafe im Moment bei Arthur."
"Andere brauchen schon Jahre, damit er überhaupt mit denen redet und du wohnst schon bei ihm", grinsend dreht sie sich um und geht. Nun ja, anders rum ist es genauso, denke ich mir, während sie davon läuft.
Ich stürme nach draußen und steuere auf die Raucherecke zu.
Ich zünde mir meine Zigarette an und ziehe genüsslich an ihr. Meine Gedanken streifen andauern zu Conner wie er mich gerufen hat. Niemand nennt mich Cam, wirklich niemand. Außer meine Schwester früher, aber ich wüsste nicht in welcher Verbindung sie stehen sollten.
Jeder weiß, dass ich diesen Spitznamen, seit dem Tod meiner Schwester verabscheue.
Ich kann ihn mir nicht anhören, ohne dabei an sie zu denken und ihre Stimme im Kopf zu haben.
Aber als Conner den Namen gesagt hat, wollte ich das er ihn noch einmal sagt. Es klang so angenehm...
Ich weiß nicht was Conner gemacht hat, das ich andauernd an ihn denken muss. Nicht nur das ständige an ihn denken stört mich, sondern auch das ich mir andauernd wünsche in seiner Nähe zu sein. Mein Körper reagiert so schnell und so intensiv, dass ich manchmal das Gefühl habe umzukippen, weil es zu viel auf einmal ist. Mir wird heiß, mein Atem halte ich unbewusst an und andauernd schaue ich ihm in die Augen.
Wenn ich genauer darüber nachdenke, dann merke ich das es überhaupt nicht nach mir klingt, sondern nach einer hoffnungslosen Romantikerin, die sich gerade verliebt hat.
Okay, stop Camille. Du bist nicht verliebt. Du kennst diesen Jungen nicht einmal und doch musst du ständig an ihn denken...
Verwirrt wegen meinen eigenen Gedanken, schüttel ich den Kopf.
"Du rauchst?" holt mich jemand zurück in die Realität.
"Siehst du doch", antworte ich kühl und beobachte wie Conner sich ebenfalls eine Zigarette anzündet.
"Danke", sage ich nun schließlich. Bedacht darauf ihm nicht in die Augen zu sehen, sehe ich auf meine Zigarette. "Wüsste nicht wofür", erwidert er. Ich spüre seinen Blick auf mir ruhen, doch ich ignoriere es und blicke weiter auf die Zigarette in meiner Hand.
"Doch du weißt ganz genau wofür." Ich drehe mich zu ihm und merke, dass er nur ein kleines Stück von mir entfernt steht. Er beobachtet mich eindringlich und eine Spannung baut sich zwischen uns auf. Ich kann nicht deuten ob es eine positive oder negative Spannung ist, ich weiß nur sie ist unangenehm.
Ich schließe meine Augen, während ich tief einatme. Denn für das Folgende brauche ich Mut. "Wieso hast du das gemacht? Du hättest mich weiter auf sie los gehen lassen sollen. Dann wärst du mich los geworden." Ich öffne meine Augen wieder und bemerke, dass der Abstand zwischen Conner und mir kleiner geworden ist. So leise wie möglich antwortet mir Conner.
"Aber vielleicht möchte ich das garnicht mehr."
Mein Atem wird unkontrolliert und mein Gehirn setzt aus.
"Was tust du nur mit mir?" murmelt Conner und streicht mir behutsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Fuck", fluche ich als ich mich an meiner Zigarette verbrenne.
Grinsend verschwindet Conner...
"Wir sollten mal klären, was das zwischen uns ist." Mit meiner Hand zeige ich zwischen Arthur und mir hin und her.
"Ich weiß es nicht", grinst er und küsst mich.
"Freunde mit gewissen Vorzügen", fügt er hinzu und grinst dabei.
"Wir haben nicht mit einander geschlafen und sind auch nicht weiter gegangen als knutschen, also fällt das weg." Ich zwinker ihm ebenfalls zu und stehe von der Couch auf.
"Das kann man ja ändern." Er drückt mich gegen den Tisch und streichelt meinen Hals entlang. "Vergiss es." Ich drücke ihn weg von mir und fange an meine Sachen zu packen.
"Wenn ich nicht zurück gehe, dann schicken die mich weg." So erkläre ich meine Tat gerade. Es ist nur ein Teil der Wahrheit, denn ich brauche Zeit für mich, um meinen Kopf frei zu bekommen. Ich möchte wissen was das mit Conner ist und da stört Arthur nur. Schließlich verwirrt er mich ebenfalls.
Arthur lacht laut auf. "Denkst du das echt? Ich mein du könntest ganz leicht deinen Vater zerstören."
Da hat er eigentlich recht, doch muss ich nach Hause ansonsten ist mein Leben hier erstmal vorbei. Verrückt das ich nicht zurück ins Internat möchte, obwohl ich mich mit Händen und Füßen gewehrt habe hier her zu kommen.
"Trotzdem muss ich nach Hause." Ich lege meine Arme um seinen Hals und küsse ihn.
"Sicher, dass wir nur Freunde sind?", fragt er zwischen den Küssen.
"Ich weiß nicht", gebe ich wahrheitsgemäß von mir. Jetzt ist er derjenige, der mich küsst.
"Wie wäre es, wenn wir alles auf uns zu kommen lassen und dann entscheiden was aus uns wird?" schlage ich vor. "Klingt gut. Aber darf ich dich trotzdem noch küssen?" Ich nicke und lege meine Lippen auf seine. "Und andere treffen?" frage ich.
"Tabu. Ich will dich für mich." Er grinst frech und fängt mich an zu kitzeln.
"Camille! Wir haben seit Tagen nichts von dir gehört!" fängt meine Mutter sofort an zu schreien. "Wie du siehst lebe ich noch und wenn ihr es nicht schafft mich umzubringen, dann auch kein anderer", gebe ich entnervt von mir und laufe direkt in mein Zimmer.
Achtlos werfe ich meine Tasche in die hinterste Ecke. Dann steuer ich auf mein Bett zu und lasse mich fallen.
Ich hole mein Handy raus und sehe das mir Arthur geschrieben hat. Sofort fange ich an zu grinsen und antworte.
"Camille? Darf ich rein kommen?" Wie oft ich doch meinen Namen in letzter Zeit gehört habe. "Bist du ja schon. Was willst du?" frage ich ohne ihn anzugucken. Denn sind wir mal ehrlich, der Chat mit Arthur ist um einiges interessanter.
"Deine Mutter hat sich Sorgen gemacht. Sie war total fertig", fängt er an, doch ich unterbreche ihn. "Weshalb? Wegen mir oder weil ihr Mann sich seit einem halben Jahr mit einer Minderjährigen vergnügt?" Geschockt sieht er mich an.
"Das stimmt nicht", stottert er und wird knallrot.
"Du ekelst mich an. Ich sag dir eins: Mich lässt du in Ruhe. Sollte meine liebenswerte Mutter mich zurück schicken wollen, dann stimmst du sie um. Außerdem lässt du mich mein Leben leben so wie ich das will. Ach und du beendest deine Affäre und ich sage Mum nichts. Ich glaube das ist im interesse beider." Als ich meinen Satz beendet habe, grinse ich ihn dreckig an. Hinterhältig und gemein sein war schon immer eine Stärke von mir.
"Du bist wie deine Schwester", gibt er leise von sich.
"Halt Lynn daraus." Meine Stimme versagt und ich bin den Tränen nah. Wie kann er es wagen mich mit ihr zu vergleichen? Sie war ganz anders als ich. Lynn war perfekt, in vielerlei Hinsicht. Gedankenverloren streiche ich über die Narben, die mein Unterarm zieren.
"Deal", erwidert mein Vater und verlässt das Zimmer.
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FUCK OFF - Promise, Lies, Love
Novela JuvenilConner ist der heißeste, beliebteste und zugleich gefährlichste Junge der Stadt. Er zieht jedes Mädchen in seinen Bann, so auch Camille. Doch bei ihr ist alles anders als bei anderen. Ungeahnt verbindet sie eine Geschichte... Dann gibt es noch Arth...