Kapitel 11

138 9 0
                                    

Als ich realisiert habe was genau er meint, wird mir schlecht. 
"Das, das kann nicht sein."
 Ich schüttel meinen Kopf und merke wie mir schwindelig wird. Alles um mich herum dreht sich. Das letzte was ich noch merke ist wie ich auf dem harten Boden lande. 



"Können sie mich hören? Wissen Sie wo sie sind?" Haufenweisen Fragen von verschiedenen Menschen. Mir wird ins Auge geleuchtet, mein Puls getestet und ich höre lauter piepende Geräusche.

"W-w-as?" frage ich leise.

 "Wissen Sie wer sie sind?" Verwirrt nicke ich. "Camille. Ich heiße Camille Morelle. Was mache ich hier?"
"Sie sind ohnmächtig geworden. Wir behalten Sie über Nacht hier, nur um sicher zu gehen, dass nichts ernsteres ist." Ich nicke und lasse mich wieder in mein Kopfkissen sinken.


"Schätzchen, ist alles okay?" fragt mich meine Mutter.
Wow, Stop! Meine Mutter ist hier?!
Schwach schüttele ich den Kopf. "Nein, nichts ist okay", flüstere ich. "Schick mich zurück. Bitte schick mich zurück ins Internat", flehe ich mit Tränen in den Augen. Vielleicht ist es falsch alles zu überstürzen, aber ich will weg von Conner und Arthur.
Ich habe mich verdammt nochmal in Conner verliebt und jetzt diese Offenbarung, dass er Schuld am Tod meiner Schwester hat. Es ist zu viel für mich.
"Wieso? Du hast dich doch die ganze Zeit mit Händen und Füßen gewährt." Verdutzt sieht sie mich an.

"Bitte", flehe ich. 
Sie nickt und zückt ihr Handy. "Mum? Bitte ein Internat mit Psychologen. Am besten mein altes." Verständnisvoll lächelt sie. "Okay."
Es wird Zeit für mich endlich ehrlich mit mir selbst zu sein und zu akzeptieren, dass ich noch immer nicht mit dem Tod meiner Schwester zurecht komme. Ich muss etwas unternehmen, um damit abschließen zu können und das geht nicht, wenn Conner in meiner Nähe ist. Ich muss weg von ihm.
Sie geht hinaus und fängt an zu telefonieren. Wo wohl mein Vater ist?


Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meinem Schlaf.
"Cam", höre ich jemanden sagen. Nur einer nennt mich Cam und das ist Conner.

Sofort öffne ich meine Augen. "Hau ab! Ich will dich nicht sehen." Mir steigen Tränen in die Augen, welche Tatsache mich dazu bringt weiß ich selbst nicht.
"Bitte lass mich dir alles erklären. Angefangen mit dem was Arthur dir erzählt hat."
 "Was von den Dingen genau? Das ich nur Mittel zum Zweck war und ich allen ernstes dachte, dass du das machst, weil du mich magst? Oh Gott, wie lustig das doch klingt. Du, der Gefährlichste Junge, soll ein Mädchen mögen und sie nicht nur ficken."
 Er versucht meine Hand zu nehmen, doch ich zucke weg.
"Camille, es ist anders als er es dir gesagt hat. Ich war von Anfang dagegen. Als ich dich gesehen habe, keine Ahnung du hast irgendetwas mit mir gemacht. Ich habe mich von dir angezogen gefühlt, sowohl körperlich als auch seelisch." Ich unterbreche ihn. Seine Worte brennen in mir und ich weiß nicht was ich machen soll. 

"Wenn du hier raus bist, dann kannst du sofort zurück", erzählt meine Mutter, während sie ins Zimmer platzt. "Was heißt zurück?!" brüllt Conner.
 "Ich gehe zurück ins Internat." Ich sehe weg, weil ich ihm nicht in die Augen sehen kann. Zu sehr habe ich Angst davor, etwas zu sehen was mich umstimmt.
"Das meinst du nicht ernst?!" Wütend steht er auf und verlässt mein Zimmer.
 "Kannst du bitte gehen, Mum?" frage ich sie, den Tränen nah.
"Natürlich." 
Und somit heule ich mich in den Schlaf....

AUS CONNERS SICHT

Ich bin durcheinander, etwas anderes kann ich nicht sagen. Als ich sie letztens in den Klassenraum gezogen habe, da wollte ich sie küssen, ihr sagen, dass ich Gefühle für sie habe. Was für eine Wirkung sie auf mich hat, ihr einfach Nah sein. Doch dann habe ich mich daran erinnert, dass sie mit meinem verfluchten Bruder zusammen ist. 
Gestern konnte ich mich nicht zurück halten und habe sie geküsst. Ihre Lippen sind so weich. Noch nie habe ich so etwas gefühlt und noch nie hatte ich so ein schönen Kuss. Doch dann hat sie ihn unterbrochen und ist weg gerannt. Mir war sofort bewusst, dass sie zu Arthur gehen wird, doch trotzdem stand ich da und lächelte. 
Selbst meine Cousine musste grinsen. Doch als sie, dank Camille, im Pool landet, verging es ihr. 
Camille kam auf mich zu und küsste mich erneut. Noch nie war ich so glücklich wie in diesem Moment. Nichts konnte diesen Kuss perfekter machen als ihr Lächeln. 
Natürlich musste dieser Moment ja zerstört werden von meiner plitsch nassen Cousine. Camilles Blick war schon sehr amüsant als sie erfuhr, dass Mary kein One Night stand oder ähnliches ist. 
Ich danke Amber vom ganzen Herzen dafür, dass sie unbedingt in Gesellschaft sein musste, denn so konnte ich eine Nacht mit Camille verbringen. Ich glaube ich lag noch nie neben einem Mädchen ohne das ich sie gefickt habe, doch bei ihr war es möglich. Sie lag einfach nur in meinem Arm und hat seelenruhig geschlafen. Ich habe keine Sekunde geschlafen, stattdessen habe ich sie beobachtet. Jeden ihrer Gesichtszüge studiert, ihren Geruch eingeatmet und vorallem meine Klamotten an ihr bewundert. Ja doch, daran könnte ich mich gewöhnen. Niemals hätte ich gedacht, dass es so schnell vorbei sein würde. 
Nachdem sie raus ist, blieb ich noch im Zimmer. Grinsend zünde ich mir eine Zigarette an und atme  den Rauch aus. "Bro, du solltest lieber runter kommen und das sofort", holt mich ein Kumpel aus meinen Gedanken. "Fuck", murmel ich und ziehe mir ein Tshirt über und sprinte nach unten. Anfangs stehe ich nur ein Stück weit weg, um mitzubekommen worum es geht. 
Dieser miese Bastard will ihr weiß machen, dass ich mit ner anderen gefickt habe. Am liebsten würde ich ihn zusammen schlagen und das nur weil er lügt. In ihrem Gesichtsausdruck konnte ich sehen, dass sie diese Vorstellung verrückt macht. Doch scheinbar kann nur ich das heraus filtern. Camille ist schlagfertig, einer der Dinge die ich am meisten an ihr schätze. Doch trifft es mich auch als sie mich benutzt, um ihm weh zu tun. Als sie sich umdreht um zu gehen, will ich hinterher, um mich zu erklären, doch kommt Arthur mir zuvor. Jedoch sieht er nicht, dass Camille weint. Wütend schlage ich gegen die Wand, doch es bringt nichts. 
Ich sehe wie Arthur sie versucht anzufassen und werde noch aggressiver als ich schon bin. Beim zweiten Mal reicht es mir und ich gehe dazwischen. Ich merke wie Camille sich anspannt und Angst vor mir bekommt, doch ich kann mich nicht kontrollieren. Aufeinmal sagt mir der Hurensohn, dass Camille über alles bescheid weiß. Er hat ihr von dem Unfall erzählt, etwas was niemand wissen sollte. Ich fange an auf ihn einzuprügeln. Wieso hat er es ihr erzählt?! Ich hätte derjenige sein sollen, der ihr sagt, dass ich ihre Schwester umgebracht habe. Ich bin so ein Wichser, wieso bin ich nur so wie ich bin?! 
Als ich erfuhr, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert wurde, bin ich sofort los. Arthur wollte ebenfalls mit, jedoch schlug ich ihn bewusstlos, um keinen weiteren Streit zu provozieren: Für den Moment wird es reichen, was danach geschieht keine Ahnung.
Endlich bei ihr angekommen, bricht mein Herz in mehrere Stücken. Sie liegt dort, ist völlig fertig und wirkt nieder getreten.
Sie will mich nicht sehen und das sollte ich akzeptieren, doch kann ich es nicht. Ich muss mich ihr erklären. Als wir gerade reden, muss natürlich jemand rein platzen und alles zerstören. 
Sie wird zurück gehen und ich werd wieder allein sein. Fuck, ich liebe dieses Mädchen so sehr und will sie nicht gehen lassen. Ich werde verhindern, dass sie geht. Egal wie, irgendwie werde ich es erreichen. 

FUCK OFF - Promise, Lies, LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt