Kapitel 8

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AUS CAMILLES SICHT
Eine Woche ist vergangen seit ich Conner das letzte Mal gesehen habe.
 Laut Amber ist es keine Seltenheit, dass er solange der Schule fern bleibt.
Doch trotzdem habe ich ein mulmiges Gefühl und es täuscht mich selten.
Seit ich erfahren habe, dass Conner und Arthur verwandt, um noch genauer zu werden:
Brüder sind, versuche ich beiden so gut es geht aus dem Weg zu gehen.
Schwer, wenn man bedenkt, dass Arthur und ich sowas wie eine Beziehung haben.
Der Grund dafür ist der, dass ich nicht weiß wie ich mit meinen Gefühlen umgehen soll. 
Meine Gefühle für Conner kann ich nicht einmal definieren. Es sind zu viele und so verschiedene Gefühle. 
Aber eines ist sicher, es ist nicht fair Arthur und Conner gegenüber, außerdem belüge ich mich selbst, wenn ich mir sage, dass ich für den einen Bruder keine Gefühle habe. 


Doch wie soll ich Arthur erklären, dass ich seinen kleinen Bruder toll finde.
Richtig, gar nicht, da es unmöglich ist.
Ich mein was soll ich ihm sagen: "Hey Arthur, ich hab Gefühle für dich, doch fühle ich mich auch zu Conner hingezogen."
 Kotz, niemals. Das klingt nicht ein bisschen wie ich. Vielleicht sollte ich es so sagen:
"Arthur, ich stehe unglaublich auf dich, doch eyy, du musst schon zugeben, dass dein kleiner Bruder verdammt geil ist, wenn nicht sogar geiler als du."
Man das ist doch bescheuert.
 Ich meine mein Leben sollte doch nicht von zwei bescheuerten Jungs bestimmt werden, oder?! Vielleicht sollte ich einfach wieder ins Internat zurück. Aber das ist auch nicht die richtige Entscheidung, nur weil mal wieder alles kompliziert wird.

"Kommst du am Wochenende mit? Jedes Jahr findet ein Camp im Wald statt. Wer mit kommt, der bekommt sogar ne gute Note. Aber das wichtigste von allem: Es gibt verdammt viel Drama und Sex. Den Alkohol nicht zu vergessen." Wie ein übermütiger Teenager springt sie um mich herum und hält sich dabei an meiner Schulter fest. "Ach und übrigens Arthur kommt auch mit." Sie stößt mir spielerisch in die Seite als sie fertig mit dem rum gespringe ist. 
"Was soll ich bitte da? Sex gibt es auch auf jeder Party, Drama eingeschlossen. Und Arthur, ach das ist kompliziert."
"Und wenn ich dir sage, dass es eine ganze Menge Alkohol fließen wird, wir sehr viel Gras und ähnliches bei haben?"
Während sie mich frech angrinst, läuft unser Lehrer an uns vorbei.
Nett grinsen wir ihn an. Als er außer Reichweite ist, können Amber und ich uns nicht mehr zusammen reißen und brechen in schallendes Gelächter aus. 
 "Das klingt doch schon eher nach etwas was mir gefällt. Bin dabei."
Ich schlage in ihre Hand ein und grinse.
"Was hast du jetzt?" 
 "Chemie." Genervt verdreht Amber die Augen. "Besser als Sport" gebe ich als Antwort.
"Bist du geistesgestört? Hast du mal mit bekommen wie diese Frau drauf ist?" 
 "Glaub mir mal, Chemie wäre mir sehr viel lieber als Volleyball mit notgeilen Jungs." 
"Na und? Du hast Titten und Arsch, also bekommst du viel Aufmerksamkeit." Sie grinst und haut auf meinen Arsch.
"Ich gebe dir gern was ab. Du weißt, dass ich es hasse angeglotzt zu werden."
"Ich tausche gern." Amber unterbricht sich selbst, indem sie mitten in einem gespielten Husten, einen Namen nennt: "Conner."
Wie vom Blitz getroffen, drehe ich mich nach hinten.
Conners Freunde grinsen dreckig, so wie jedes Mal, wenn ich sie sehe.
Hinter ihnen, abwesend wie immer, Conner.
 Unbemerkt halte ich den Atem an als ich sehe wie Conner aussieht.
Sein Gesicht ist verziert mit mehreren Blutergüssen und vielen Wunden.

 Am liebsten würde ich jetzt hin rennen und ihn in den Arm nehmen und fragen was passiert sei, doch muss ich mich zurück halten. Schließlich würde dieser Akt nicht nur mir, sondern auch Conner schaden.

Sein Blick fängt meinen auf und automatisch versteift sich sein ganzer Körper. Seine ganze Aufmerksamkeit liegt nun auf mir.
Wie er drauf ist kann ich nicht deuten.Seine Augen sind fast schwarz und sein Gesichtsausdruck leer. 
Je näher er kommt, desto nervöser werde ich. Doch wieso eigentlich?
Reden wird er wohl kaum mit mir, schließlich sind wir in der Öffentlichkeit.
Er wird an mir vorbei gehen als wenn nie was passiert wäre und allein die Vorstellung macht mich wütend.
Doch ich sollte mich mit meiner Vermutung täuschen...


FUCK OFF - Promise, Lies, LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt