Kapitel 3

158 5 0
                                    

"Geht es dir besser?", frage ich Arthur, während ich seine Wunden versorge.
"Ja. Alles gut." Leicht lächelt er.
"Ich finde nur schade, dass wir vorhin unterbrochen wurden." Er grinst mich frech an und hebt mich auf seinen Schoß.
"Warte. Erstmal muss ich deine Wunde versorgen, danach können wir gerne dort weiter machen, wo wir aufgehört haben." Ich grinse und küsse ihn auf die Wange, bedacht darauf ihm nicht weh zu tun.
"Conner hat sich verpisst", erklärt Antoine, gewandt an Arthur.
Als er mich sieht, verzieht er sein Gesicht und verlässt den Raum. "Besser für ihn", höre ich Arthur murmeln. Nur zu gern möchte ich wissen was es mit dem Hass zwischen ihnen an sich hat.
"Halt still", fauche ich ihn an. Verwundert sieht er mich an. "Sorry, bin einfach genervt", erkläre ich und klebe zwei Schmetterlingspflaster über die Wunden.
 "Das kann ich ändern." Arthur hebt mich hoch und wirft mich auf die Couch. Er fängt an meinen Hals zu küssen, wandert wieder nach oben und legt seine Lippen auf meine.

Ein Räuspern unterbricht unsere Knutscherei. "Camille, du solltest lieber mit kommen." Ambers Stimme erfüllt den Raum. "Wieso?" Mit gerunzelter Stirn schaue ich sie an. "Vertrau mir." Genervt setze ich mich auf, verabschiede mich von Arthur mit einem leidenschaftlichen Kuss und folge Amber nach draußen.
"Deine Eltern." Sie zeigt unauffällig auf einen Mercedes. "Als ob die mir jetzt schon hinterherspionieren." Wütend stapfe ich nach drüben, gefasst darauf gleich eine Szene machen zu können. Doch kurz vor dem Auto komme ich zum stehen.
Als ich sehe, dass mein Vater nicht mit meiner Mutter im Auto sitzt, sondern mit einer von den Oberzicken der Schule wird mir blitzartig schlecht. 
Sie stecken sich ungestört die Zungen in den Hals.
Wie gebannt gehe ich wieder ins Haus, vorbei an einer verwunderten Amber.
Sie versucht mich aufzuhalten, doch nehme ich sie nicht war. Ich brauche Alkohol und Sex. 
Alkohol auf einer Party zu bekommen ist nicht schwer und Sex, den kann ich von Arthur bekommen. Schließlich läuft der ganze Abend schon darauf hinaus. 
Arthur redet gerade mit einem Mädchen, doch als er mich sieht, lässt er sie links liegen.
Stürmisch lege ich meine Lippen auf seine. Zuerst zögert er, doch erwidert er den Kuss dann mit solch einer Leidenschaft, bei welcher einem schwindelig wird. 
 

"Oh was denn los? Hat da jemand Angst vor mir?" , provoziere ich die Blondine, die gestern noch in dem Wagen meines Vaters saß. Mit schnellen Schritten läuft sie weg von mir, doch habe ich sie schnell eingeholt. Mit meiner linken Hand schlage ich auf den Spint, so dass sie erschreckt und zusammen zuckt.
"Ich war betrunken und wusste gar nicht was da passiert", fängt sie an, doch ich unterbreche sie mit meinem Lachen. "Ach Blondi, wie wäre es, wenn du weiter die Giftstoffe deiner Haarfarbe schnüffelst und meinen Vater in ruhe lässt."
Siegessicher und auch provozierend lächel ich sie an.
"Ich hab mich in ihn verliebt", erklärt sie kleinlaut. Jetzt bin ich richtig sauer und schlage erneut mit voller Wucht gegen den Spint. "BITTE WAS?!" schreie ich sie an.
 Eingeschüchtert wiederholt sie den Satz von gerade. Mutig ist sie, dass muss man ihr lassen.  "Wie lange läuft das schon?", schreie ich sie an.
Alle Blicke richten sich auf uns. "Geht wo anders gaffen! Habt ihr keine Lehrer, deren Schwänze ihr lutschen müsst?", schreie ich die Menschenmasse an und sofort löst sich die Masse.
"Und nun zu dir. Ich habe etwas gefragt."
"Seit einem halben Jahr", flüstert sie.
"Willst du mich verarschen?! Ist das dein Ernst?! Wie ekelhaft kann ein Mensch sein!" Wütend schubse ich sie weg von mir. Ihre Anwesenheit ekelt mich an. 
 "Wie kannst du es wagen mit einem verheirateten Mann zu vögeln, der MEIN Vater ist?! Wie ekelhaft bist du eigentlich?!" Meine Nerven liegen blank und ich raste komplett aus. Ein Glück für sie das ich eine Therapie gegen Aggressivität gemacht habe, sonst wäre sie schon längst blutig geschlagen. 
"Du hältst dich fern von ihm! Hast du verstanden?!"
"Das kann ich nicht." Diese Kleine hat echt den Mut mir zu widersprechen. Erneut schubse ich sie, doch diesmal so stark, dass sie gegen die Wand knallt.
"Cam! Hör auf!", höre ich Conner rufen. Moment, Conner?! Woher kennt er meinen Spitznamen?  "Halt dich fern von meinem Vater! Ich sag es nicht noch einmal."
"Cam, lass sie", flüstert Conner mir zu.
Statt auf Conner zu hören, mache ich weiter. "Du zerstörst meine Familie!", schreie ich weiter. Gerade setze ich zum nächsten Schlag an als ich von jemanden abgehalten werde.
Ich werde gegen den Spint gedrückt, gegen welchen das Flittchen noch von mir gedrückt wurde. Behutsam wischt Conner mir meine Tränen weg. Ich habe nicht einmal mitbekommen, dass ich angefangen habe zu weinen.
"Sie fickt mit meinem Vater." flüstere ich und lasse den Tränen freien lauf.
"Ich weiß. Die ganze Schule weiß es. Doch trotzdem musst du dich beruhigen! Wenn du jetzt weiter machst, dann wird es nichts ändern."
Ich schaue in seine Augen. Sofort wird meine Wut durch eine Wärme in meinen Körper ersetzt. "Wieso tust du das?" frage ich ihn leise. Er öffnet seinen Mund, als wenn er zu einer Antwort ansetzen würde, doch wird er unterbrochen.
"Conner, verpiss dich", brüllt Arthur durch den ganzen Flur und steuert direkt auf uns zu. "Lass ihn. Er hat nichts getan."  Ohne nachzudenken gehe ich auf ihn zu und lasse mich in eine Umarmung fallen.
"Er hat mir geholfen", flüstere ich, sodass nur ich das hören kann.
 "Das ist noch lange nicht vorbei", flüstert er Conner zu und wendet sich sofort wieder mir zu. "Was ist passiert?", fragt er und streichelt mir beruhigend über den Kopf.
 "Nichts. Nichts ist passiert." Mit diesem Satz wandern meine Gedanken zurück zu Conner, der mich gerade davor bewahrt hat, einen folgenschweren Fehler zu begehen.
Wieso hat er das getan?

FUCK OFF - Promise, Lies, LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt