AUS CAMILLES SICHT
"Was hast du getan?" frage ich ängstlich. "Ist doch scheiß egal." faucht er und klebt ein neues Pflaster über die Wunde. "Conner. Stoß mich nicht von dir und sag es mir." Sein Blick wurde eisig. "Ich war bei nem Kampf." Schockiert und mit Tränen in den Augen drehe ich mich um und will gehen, als ich von ihm gepackt werde.CONNERS SICHT
"Du warst weg und ich sauer. Ich wusste nicht was ich machen soll, um meine Wut in Griff zu bekommen." erkläre ich ihr und sehe sie erwartungsvoll an. "Hast du wenigstens gewonnen?" fragt sie. "Eher ein Unentschieden." Sie musste nicht wissen, dass ich von einer Prügelei mit Arthur verletzt war und danach verletzt gekämpft habe. "Wieso bist du her gekommen?" fragt sie auf einmal. "Mary hat mir erzählt was los war, das du den Brief gelesen hast und darauf hin zusammen gebrochen bist." , "Beantwortet meine Frage nicht." gibt sie wieder. "Du weißt was ich für dich empfinde." lautet meine Antwort. "Wir sollten schlafen gehen, du musst morgen früh raus." Sie schüttelt den Kopf. "Nein, ich hab morgen ne Sitzung beim Psychologen. Also habe ich frei." Ich nicke und ziehe sie ins Bett.
"Guten Morgen, lieber Cousin." weckt uns meine reizende Cousine. "Fick dich." , "Wie spät ist es?" fragt mich Camille verschlafen. "Gleich 10 Uhr." antwortet Mary und grinst. "Verdammt! Ist noch Frühstück da?" Wie vom Blitz getroffen springt sie auf und rennt ins Bad. "Natürlich. Entspann dich." ruft Mary ihr zu, während sie mich tadelnd ansieht. "Was?" frage ich pampig. "Das weist du. Sie ist seelisch ein Wrack. Du musst aufpassen und keine Kacke bauen, verstanden?!" , "Denkst du das ist mir nicht bewusst?" frage ich genervt, während ich mir ein Tshirt überziehe. "Sag Camille, dass ich kurz weg bin." , "Wohin gehst du?" Wütend sehe ich sie an. "Was geht dich das eigentlich an?" Sie verdreht die Augen und schüttelt den Kopf. "Keine Ahnung was sie an dir findet." Mit eisigem Blick sehe ich sie an. "Halt einfach deine Fresse." Somit verlasse ich das Zimmer. Ich weiß doch selbst nicht was sie an mir findet, genau das ist es ja. Ich habe keine Ahnung, wieso sie sich auf mich einlässt bzw. ob sie das überhaupt tut. Das ich nicht liebenswert bin, weiß ich auch alleine.
Mit schnellen Schritten verlasse ich das Gebäude und steige in mein Auto. "Verdammt!" Mit voller Wucht schlage ich gegen das Lenkrad. Ich habe mein verdammtes Handy oben vergessen. Wenn ich zu spät zum Deal komme, dann bin ich tot und das meine ich wortwörtlich. Schnell laufe ich wieder nach oben. Auf dem Weg werde ich von neugierigen Blicken gemustert und von den Mädchen mit ihren Blicken ausgezogen. Ach wie ich es liebe, diese Wirkung zu haben. Doch nur bei einem Mädchen, welches gerade mit einem Jungen lacht.
"Cam." sage ich warnend. Erschrocken sieht sie mich an. "T-tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du wieder kommst. Ähm, das ist das Dash." Sie zeigt auf ein mir bekanntes Gesicht. Dreckig grinst er mich an. "Du musst wohl Conner sein. Schön dich mal mit Namen kennen zu lernen." Er hält mir die Hand an, welche ich zwingend nehme. "Finger weg von mir" flüstere ich ihm zu, so dass nur er es hört. "Tja, nur hatte ich sie zuerst." Am liebsten würde ich ihm in die Fresse schlage, so wie das letzte Mal beim Kampf. "Ich muss los, meine Sitzung beginnt in 10 min." unterbricht Camille uns. "Ich komm mit." sagen Dash und ich gleichzeitig. Dieser Bastard, wenn ich auch nur einmal merke, dass er sich an sie ran macht, dann ist er tot. Ich halte mein Wort. "Conner, ich denke es ist besser, wenn Dash mich bringt. Er hat direkt im Raum nebenan eine Sitzung." Wütend lasse ich meine Fäuste knacken. "Viel Spaß." zische ich und drehe mich wieder um.
AUS CAMILLES SICHT
"Kanntet ihr euch schon?" frage ich Dash auf dem Weg zum Therapieraum. "Das fragst du lieber ihn." Unsicher sehe ich ihn an. "Sag du es mir." Dash bleibt stehen, während er meine Schultern packt. "Er hat mich mal verprügelt. Lag nen paar Tage im Krankenhaus deswegen." Schockiert halte ich mir die Hand vor dem Mund. "D-d-as tut mir leid." Tröstend nehme ich ihn in den Arm. Ich kann das nicht verstehen, wieso hat Conner das gemacht und wieso hat er mir gerade nichts dazu gesagt? Eigentlich dachte ich, nach dem Brief würde ich Conner besser kennen, aber scheinbar weiß ich einen Scheißdreck über ihn.
"Hallo, Frau Morelle. Ich habe sie lange nicht gesehen. Wie geht es Ihnen?" Grinsend empfängt mich mein Psychiater. "Naja, kommt darauf an wie Sie diese Frage jetzt meinen." Mit unserem selbst ausgedachten Handshake, begrüßen wir uns. Das scheint merkwürdig zu sein, doch ist eine Sitzung bei uns, eher wie eine entspannte Unterhaltung zwischen Freunden, welchen man siezt. Sein Name lautet Alexander, er ist um die 40 und eigentlich echt attraktiv, wenn man mal seine grauen Haare ignoriert. Aber jetzt zurück zu der Sitzung.
"Hast du zufällig nen neues Tattoo oder weshalb der Verband?" Er setzt sich auf seinen Sessel und ich mich auf die Couch. Ich schüttele den Kopf. "Ich- ich hab mich wieder geritzt. Tiefer und extremer als sonst." Er schüttelt traurig den Kopf. "Würdest du mir die Wunden mal zeigen?" Statt zu antworten, wickel ich den Verband ab. "Was hat dich dazu gebracht?" fragt er während er sich die Wunden genau ansieht. "Das hier." Mit zittriger Hand gebe ich ihm den Brief von Conner. "Ich würde ganz gern mit dir ins Krankenhaus fahren. Die Schnitte gehen so tief, dass die genäht werden müssen." Nickend stimme ich zu, denn eine Diskussion wäre unnötig. So oder so würde er mich dazu bekommen ins Krankenhaus zu fahren. Nach all den Jahren, kennt er die besten Bestechungen. Mit eisiger Miene ließt er sich den Brief durch. Ich hingegen wickel den Verband wieder um meinen Unterarm und warte auf seine Reaktion. "Dieser Conner scheint ein gebrochener Mann zu sein." Mit einem traurigen Lächeln stimme ich zu. "Ja, dass ist er wohl."
"Glauben Sie ihm, wenn er Ihnen sagt, dass er Sie liebt?" Das ist die Frage, die mich komplett um den Verstand bringt. "Ich weiß es nicht. Einerseits Ja und andererseits Nein. Er sagt selbst, dass er nie Gefühle für jemanden hatte und auch nie Liebe erfahren hat. Aber andererseits sind seine Küsse so gefühlsvoll." Sofort unterbricht er mich. "Sie haben sich geküsst? Sind sie auch weiter gegangen?" Verschämt nicke ich. "Nach meinem Zusammenbruch gestern, ja. Es war so unerwartet." , "Was haben Sie gefühlt?" , "Sehnsucht." , "Wonach?" , "Nach ihm." Er nickt und verschränkt seine Arme vor der Brust. "Wie geht es Amber?" Schulter zuckend antworte ich. "Keine Ahnung. Kein Kontakt." Wieder nickt er. "Und was läuft zwischen Ihnen und Dash?" Genervt verdrehe ich die Augen. "Nichts körperliches, außer Umarmungen. Nach wie vor Beste Freunde." , "Vertrauen Sie ihm?" Sofort nicke ich. "Und Conner?" Misstrauisch sehe ich ihn an. "Was meinen Sie damit?" , "Nun, ich habe etwas mitbekommen. Conner und Dash kennen sich bereits." , "Ja, dass weiß ich. Conner hat ihn Krankenhausreif verprügelt." Alexander schüttelt den Kopf. "Nun, Camille. Ich vertraue Ihnen, deshalb breche ich jetzt eine der vielen einzuhaltenden Regeln. Er ist nicht unschuldig an dem Ganzen." Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. "Ich gebe Ihnen einen Tipp. Reden Sie mit Conner. Ich kenne ihn nicht persönlich, doch hat mir der Brief gezeigt, was für ein Mensch er sein kann. Amber hat mich nach dem Camp angerufen und alles genau erzählt." Schockiert sehe ich ihn an. "Und ich kann Ihnen, die Antwort auf die eine Frage geben. Ja, Sie tun es. Man sieht es Ihnen an."
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FUCK OFF - Promise, Lies, Love
Teen FictionConner ist der heißeste, beliebteste und zugleich gefährlichste Junge der Stadt. Er zieht jedes Mädchen in seinen Bann, so auch Camille. Doch bei ihr ist alles anders als bei anderen. Ungeahnt verbindet sie eine Geschichte... Dann gibt es noch Arth...