Der innere Konflikt

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"Deine Mom ist also tot, mh?" fragte Vince und starrte geistesabwesend ins flackernde Feuer. Ich hatte ihm alles erzählt woran ich mich erinnern konnte und das war seine Reaktion. Die anderen saßen mit den Anhängern von Vince am großen Feuer, während wir uns im Abseits um eine kleinere Flamme scharrten.

"Ja ... sie war eine wichtige Persönlichkeit bei WCKD" murmelte ich, immernoch nicht sicher was ich von der ganzen Situation halten sollte.

"Ich weiß, so hab ich sie kennengelernt" er lachte kurz auf und ich sah ihn fragend an.

"Ava war schon damals sehr wichtig für die Forschung gegen den Brand. Ich war nur einer der Wachleute. Einmal ist sie länger geblieben und hat den Feueralarm ausgelöst. Es war ein totales Durcheinander, aber irgendwie haben wir uns dabei gefunden" er verstummte und schwelgte in Erinnerungen.

In meinem Kopf schwirrte alles. Meine Mom und mein Dad. Ich wusste nun wer sie waren und sie arbeiteten für gegnerische Seiten. Ich bildete mir ein dass das der Grund für meinen inneren Konflikt, über meine vergangenen Entscheidungen ist. Man nehme Gally. Ich konnte ihn irgendwie verstehen, was seine Abneigung gegenüber mir und den Veränderungen die ich mitbrachte anging. Aber auf der anderen Seite war er einfach nur grausam und ich wünschte ihm die Schmerzen, die er anderen bereitet hatte.

"Ich bin froh dass es dir gut geht. Du erinnerst dich zwar nicht daran, aber wir haben viele schöne Dinge miteinander erlebt." er hatte recht ich erinnere mich nicht.

"Habt ihr wirklich einen Weg, wie ihr uns hier raus bringen könnt?" lenkte ich ein und hoffte er würde sich darauf einlassen und nicht versuchen weiter die Familienschiene zu fahren. Ich tat mich schwer mit dem Gedanken eine andere Familie, als meine Freunde zu haben.

"Ja wir schaffen die Immunen an einen abgelegenen Ort, wo es niemanden von WCKD gibt und der Brand nicht ausgebreitet ist." er wirkte wieder wie ein Anführer und weniger wie ein Vater der versuchte mit seiner verlorenen Tochter zu reden.

Nachdenklich sah ich zu den anderen rüber und ließ meinen Blick durch die Dunkelheit schweifen. Ich entdeckte Newt, wie er an einem Holzpfeiler lehnte und uns beobachtete. Er hatte einen Verband um die Schulter gewickelt und sein Blick war selbst über diese Entfernung liebevoll und dennoch wachsam.

Ich verabschiedete mich von Vince und ging auf Newt zu, während ich meine Haare zu einem Zopf zusammenknotete. Er schmunzelte schief, hob seinen gesunden Arm und legte ihn sanft um meine Hüfte.

"Wie gehts deiner Schulter?" fragte ich und schmiegte mich an ihn.

"Es wird wieder. Wer ist das?" fragte er mit einem Kopfnicken zu Vince, der immer noch abwesend ins Feuer sah. Vermutlich dachte er über Ava nach. Er tat mir wirklich leid. Vince muss sie wirklich geliebt haben...

"Das ist der Anführer von dem ganzen hier" setzte ich an und drehte mich wieder zu Newt um. "Und mein Vater"

Newt hielt inne und blickte mit geöffneten Mund zu mir herab, eher er wieder zu Vince sah. Newt verstärkte seinen Griff um mich.

"Und wie ... gehts dir damit?" fragte er vorsichtig.

"Ich weiß es nicht. Er scheint nett zu sein, aber es fühlt sich nicht an wie eine Familie" murmelte ich.

Ich schaute zu unseren Freunden und lächelte.

"Sie sind meine Familie" er drehte sich ebenfalls zu ihnen um, bevor er mich wieder lächelnd ansah.

"Und du" ergänzte ich und sah wie gebannt zu ihm auf.

Newt' Lächeln wurde breiter, in seinen Augen blitzte etwas auf was den Anschein machte, dass ihn diese simple Geste wirklich rührte.

"Ich liebe dich, Fallon" flüsterte er, beugte sich runter und küsste mich sanft.

My Heart Is A Desert // Newt FF✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt