Hinterhalt

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In dieser Nacht träumte ich schlecht. In meinem Traum war die Zerstörung der Menschheit, durch den Brand bildlich verwirklicht worden. Ich musste mit ansehen wie alle meine Freunde und jeder den ich liebte in Flammen aufgingen. Keine Ahnung ob ich diesen Brand oder den anderen schlimmer finde...

In meinem Traum ertönte ein markerschütternder Schrei, der mich senkrecht im Bett sitzen ließ. Ich konnte nichts um mich herum erkennen, doch als ich mir die Augen reiben wollte spürte ich plötzlich etwas kaltes an meiner Kehle.

„Schrei und er wird sterben" zischte eine tiefe Stimme dicht an meinem Nacken. Stocksteif sah ich zu Newt rüber, der immernoch schlafend neben mir lag. Und über ihm ein weiterer Mann in Tarnkleidung mit einer scharfen Klinge, dessen Spitze auf Newt' Herz zielte.

Ich nickte langsam. Der Mann drückte mir unsanft die Faust in den Rücken und zwang mich so leise aufzustehen. Ich versuchte mich auf meine Atmung zu konzentrieren um nicht mit der Klinge an meinem Hals in Berührung zu geraten. Ich trat aus unserem Schlafzelt und stellte fest, dass sonst kein anderer wach war. Was bedeutete es waren nicht allzu viele Männer.

Ich setzte alles auf eine Karte. Es musste einen Grund geben wieso sie nur mich holen. Sie wollten mich nicht töten. Sie brauchten mich lebend.

Mit meiner geballten Kraft stieß ich meinen Ellenbogen in seine Magengrube und nachdem er das Messer schlagartig von meiner Kehle entfernte verpasste ich ihm einen Tritt zwischen die Beine.

Der andere schrie auf und rannte auf mich zu. Ich griff nach dem Messer, welches zu Boden ging und richtete es auf ihn. Er ließ sich nicht abschrecken, wich dem Messer aus und schlug mir heftig ins Gesicht. Dann spürte ich eine stechende Nadel in meinem Hals. Mein Körper wurde schlaff.

„Fallon!" es war Newt, der nun hinter dem Mann stand und eine Waffe auf ihn abfeuerte.

Ich wollte mich aufrappeln und zu ihm rennen, aber ich wurde von zwei massigen Händen gepackt und davon gezerrt. Mit aller Kraft wehrte ich mich gegen den Unbekannten, aber der Schlag hatte noch gewaltige Auswirkungen auf mich und ich war seiner Kraft sowieso unterlegen. Ich konnte kaum noch meine Gliedmaßen spüren. Ich tippe auf lähmendes Gift.

Hinter dem pochen meines Blutes vernahm ich das rattern eines Motors. Ich erblickte einen großen Jet. Blaues Licht blinkte und es wurde eine Plattform ausgefahren. Noch mehr Soldaten drangen aus dem feindlichen Jet und ballerten ohne Rücksicht auf Verluste auf meine Freunde.

Panisch suchte ich nach Newt und versuchte mich aus dem stählenden Griff zu lösen, doch es half nichts. Benommen erkannte ich wie die Soldaten und die Anhänger des rechten Arms sich einen heftigen Kampf lieferten.

Es fielen viele leblose Körper zu Boden, ich betete dafür dass Newt und die anderen nicht unter ihnen war. Schüsse donnerten durch die Nachtluft und endlose Mengen an Sand wurden aufgewirbelt.

Da war er. Newt riss soeben einen Feind von Thomas Schultern und stach mit einem Messer auf ihn ein. Sein Blick fand meinen. Ich konnte pure Angst in ihnen sehen und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als meinen Körper wieder kontrollieren zu können und mich gegen diesen miesen Dreckskerl zu wehren. Ich konnte spüren wie mir Blut übers Gesicht rann und an meiner Nase herab tropfte.

Er zog sein Messer aus dem leblosen Körper und rannte auf mich zu. Ich wollte seinen Namen rufen, um ihm zu zeigen dass ich noch am Leben war, aber mehr als einen erstickten Laut brachte ich nicht hervor.

Plötzlich ging ich unerwartet zu Boden. Ich suchte wieder nach Newt der gerade einen weiteren Soldaten abwehrte.

Mein Blick kletterte hinauf und entdeckte den Mann, welcher mich soeben noch hinter sich her geschliffen hatte und Vince. Er schlug blind vor Wut auf ihn ein, kurz fand sein Blick meinen. Dann erstarrte er. Der Soldat hatte ihm ein Messer in den Bauch gerammt. Vince stand wie versteinert da und schnappte verzweifelt nach Luft. Schmerzvoll verzog er das Gesicht, als der Soldat das Messer mit einem furchtbaren Geräusch aus ihm herauszog.

Er stieß ihn grob gegen die Brust und der zuckende Körper meines Vaters prallte auf den sandigen Boden. Er lag unmittelbar neben mir. Ich sah wie das Blut aus seiner Wunde strömte und mein Blick wurde wässrig. Bevor der Soldat mich wieder packen und davon schleifen konnte, sagte ich ein einziges Wort von dem ich dachte ich würde es nie verwenden können.

„Dad!" mein Blick verschwamm und alles was ich sah war endlose Dunkelheit.

My Heart Is A Desert // Newt FF✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt