Unter Kirschblüten

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Pov: Patrick

Heute war einer meiner Lieblingstage im Jahr. Heute war das Kirschblütenfest, das wie jedes Jahr wunderschön war. Überall flogen Kirschblütenblätter umher und nachts konnte man noch Laternen steigen lassen. Eigentlich machten sowas hauptsächlich Paare, aber ich machte es ebenfalls. Ich ließ nur eine steigen aus Hoffnung, ich könnte sie irgendwann mit meinem Partner steigen lassen.

Bis jetzt hatte ich noch kein Glück in der Liebe, ist leider schwer einen Mann zu finden der ebenfalls schwul ist. Ich war zwar schon oft in irgendwelchen Schwulenbars, aber irgendwie war nie der Richtige dabei. Aber ich werde die Hoffnung nicht aufgeben.

Eigentlich wollte ich mit ein paar Kumpeln dort hin gehen, aber die haben kurz zeitig abgesagt, da sie etwas mit ihren Freundinnen unternehmen wollten. Ich verstand sie und sagte ihnen, dass es kein Problem sei. Jetzt musste ich alleine dorthin gehen, was mir aber nicht groß was ausmachte. Also packte ich das Wichtigste in meine Jackentasche und verließ meine Wohnung.

Zum Glück war der Platz nicht weit von meiner Wohnung entfernt. Dort angekommen sah ich mir alles genau an. Überall flogen Kirschblütenblätter herum, was einfach nur magisch wirkte. Dazwischen liefen viele Menschen umher, die einen Kimono trugen. Ich hatte leider keinen Kimono, weshalb ich nur einen einfachen Pullover und eine Jeans trug. Um mich etwas zu beschäftigen, entschied ich mich dafür ein wenig die herum liegenden Verkaufsstände anzuschauen.

Als ich an einem Maskenstand ankam, blieb ich stehen und sah mir die verschiedenen Masken an. Bei einer musste ich grinsen. Sie war wie ein Kürbis angemalt, was echt cool aussah. Ich entschied mich dafür sie mir zu kaufen, da ich ein extremer Kürbisfan war. Als ich die Maske bezahlt hatte, ging ich durch die Leute und sah mir die restlichen Stände an.

Es war inzwischen schon dunkel geworden. Also entschied ich mich schon mal zu dem Platz zu begeben, wo später die Laternen los gelassen werden. Da fiel mir wieder meine Maske auf. Aus Spaß zog ich sie mir an und lief durch die Menschenmenge. Sonst wird man immer schräg angeschaut, wenn man eine Maske trägt, aber heute war es egal, da fast jeder eine trug.

Kurz vor dem Platz blieb ich abrupt stehen, denn ein junger Mann mit schulterlangen Haaren erweckte meine Aufmerksamkeit. Er sah sich suchend um und als sein Blick kurz zu mir fiel, konnte ich wunderschöne grüne Augen erkennen. Sofort wurde ich von ihnen in den Bann gezogen. Als er sich weg dreht und weg ging, kam ich wieder zu mir und lief ihm hinter her. Ich musste noch einmal in diese grünen Augen sehen.

Als ich an der Stelle angekommen war, wo der Mann gerade gestanden hatte, sah ich mich in alle Richtungen um. Leider hatte ich ihn aus den Augen verloren. Traurig und mit gesenktem Kopf, machte ich mich erneut auf den Weg zu dem Platz.

Dort angekommen suchte ich mir meinen Platz wo ich immer saß. Er war etwas abgelegen und man konnte von dort gut die Laternen beobachten. Als ich jedoch dort ankam, saß dort schon jemand anderes. Anscheinend war meine Lieblingsstelle vergeben. Gerade wollte ich mich umdrehen und wieder gehen, da fielen mir die langen Haare auf. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Der Junge,den ich vorhin gesehen hatte, saß vor mir.

Um zu bestätigen, dass es der Junge war ging ich einen Stritt näher heran. Als ich jedoch auf einen Ast oder so was trat, drehte er sich erschrocken um. „Entschuldigung ich wollte dich nicht erschrecken." Entschuldigte ich mich so gleich. „Oh kein Problem." Kam es nur von ihm und sah dann wieder weg.

Er sah aber etwas traurig aus. „Ist alles ok?" fragte ich deshalb nach und ging etwas näher an ihn heran. „Nein, nein alles bestens." Man konnte ihm jedoch ansehen, dass etwas nicht stimmte. Ich entschied mich, mich neben ihn zu setzten.

„Ich weiß wir kennen uns nicht, aber vielleicht willst du darüber reden. Reden hilft immer." Versuchte ich ihm zu erklären. „Diese Sache ist aber kompliziert." Nuschelte er. „Nichts ist kompliziert, wenn man es nicht versucht." Antwortete ich optimistisch. „Es hat nichts mit können zu tun." „Sondern?" fragte ich verwirrt. Er seufzte leicht und begann dann zu sprechen. „Aber bitte beleidige mich dann nicht." „Warum sollte ich? Wir kennen uns nicht mal richtig. Und übrigens mein Name ist Patrick." grinste ich. „Ich bin Manuel." Lachte er etwas schüchtern.

Kürbistumor OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt