Der Engel, der vom Himmel fiel

2.5K 72 35
                                    

Pov: Patrick

Endlich konnte ich Feierabend machen. Ich band mir meine Schürze ab und legte sie in meinen Spint. Kurz seufzte ich, bevor ich mir meine Jacke anzog und den Spint wieder schloss. „Hey Patrick hast du nicht noch Lust etwas zu warten und wir machen dann noch etwa." Meinte meine Arbeitskollegin Lena, die am Türrahmen stand.

„Tut mir Leid Lena, aber ich würde jetzt gerne Feierabend machen." Entschuldigte ich mich und lief an ihr vorbei. Ich wusste genau, dass Lena was von mir wollte, aber da hatte sie leider kein Glück bei mir, denn ich war schwul.

Ich verließ das Café und lief Richtung Stadtpark. Zur Zeit ging ich oft, nach der Arbeit, dort hin. Es gab dort einen schönen kleinen See mit einer Bank. Er war wie in einem Film. Schmunzelnd lief ich durch den Park und kam schließlich bei dem kleinen See an. Ich ließ mich auf die Bank fallen und lehnte mich erschöpft zurück. Endlich konnte ich mal wieder richtig abschalten. Das brauchte ich zur Zeit einfach.

Es war mit der Arbeit eh immer schon so stressig und dann kamen auch noch meine Eltern dazu. Da ich vor einem guten Jahr entschieden hatte nach München zu ziehen, rief sie immer wieder öfters an. Ich fand es zwar sehr lieb von ihnen, aber dennoch nervte es mich nach einer gewissen Zeit. Ständig fragten sie mich, wann ich ihnen mal einen neuen Freund vorstelle. Aber ich war zur Zeit einfach nicht auf Partner suche. Vielleicht kommt mal wieder einer, aber gerade wollte ich keinen. Auch wenn ich damals mit meinem Freund Schluss gemacht habe.

Seufzend schloss ich meine Augen und atmete langsam ein und aus. Es tat gut, mal so abschalten zu können. Es legte sich ein Schmunzeln auf meine Lippen. Vielleicht sollte ich doch mal wieder in eine Bar geben und mir irgendeinen Typen krallen. Ach ne, auf einen One Night Stand hatte ich jetzt keine Lust.

Meine Gedanken wurden durch ein schwaches Scheinen, durch meine Augenlieder, unterbrochen. Verwirrt öffnete ich meine Augen und hob meinen Kopf von der Bankrückenlehne, wodurch mir leicht schwindelig wurde.

Plötzlich wurden meine Augen groß. Ein schwaches Licht fiel auf den See zu und klatschte schließlich im Wasser auf. Erschrocken sprang ich von der Bank auf und lief zum See. Was war das? Angestrengt versuchte ich etwas im See zu erkenne, da es aber so dunkel war, konnte ich kaum etwas erkennen. Und da begann wieder etwas zu leuchten. Ohne weiter nach zu denken sprang ich in den See, der echt kalt für die Sommerzeit war, hinein und kämpfte mich schnell durch das Wasser zu dem Leuchten.

Der See war zum Glück nicht tief, sodass er mir nur etwas über die Hüfte ging. Ich kam immer näher und dann erkannte ich einen Menschen im Wasser liegen. Nein, das war kein Mensch, dass war ein Engel. Er hatte lange weiße Flügel und einer von den zwei, war anscheinend gebrochen. Denn er war ganz komisch verdreht.

Träumte ich oder war das alles hier real? Langsam streckte ich meine Hand nach dem Engel aus und fuhr unter seinem Körper. Sofort hörte das Leuchten auf und er wurde schwer. Ich umschlang ihn mit beiden Armen, damit er über Wasser blieb.

Schnell zog ich ihn Richtung Ufer und anschließend aus dem Wasser und legte seinen Kopf auf meinem Schoss ab. Was mache ich jetzt? Sollte ich ihn ins Krankenhaus bringen? Nein, wenn ich das tun würde, würden mich alle komisch ansehen und zum Schluss würde er, wegen mir, in einem verrückten Labor landen. Das würde ich nicht verkraften, wenn er wegen mir ein Versuchsobjekt werden würde.

Kurz seufzte ich. Dann muss er wohl zu mir. Aber wer würde seinen Flügel verarzten? Sofort ging mir ein Licht auf und ich holte mein Handy aus meiner Jackentasche. Zum Glück war es nicht groß nass geworden.

Also entsperrte ich es und suchte nach dem Kontakt von Maudado und drückte den grünen Hörer. „Ja Palle, was gibt's?" fragte er fröhlich. „Ich brauche deine Hilfe Dado. Komm bitte in 15 min zu meinem Haus." Antwortete ich etwas hektisch. „Warum? Ist etwas passiert?" fragte er sofort besorgt. „Komm einfach und du wirst es sehen." Erklärte ich ihm noch, bevor ich einfach auflegte.

Kürbistumor OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt