Langsam ging ich auf den kleinen, dunkelhäutigen Jungen mit den schwarzen Haaren zu. Er hatte seine Knie an seinen abgemagerten Bauch gedrückt und seinen Kopf darauf gelegt; er hörte mich also nicht.
Ich ging vor ihm in die Hocke und legte vorsichtig eine Hand auf die Schulter des Jungens. Er zuckte zusammen und sah hoch in meine Augen.
Der Junge hatte ein dunkelbraunes fast schwarzes Auge und ein weißes. Er war halb blind.
"Hey!", lächelte ich leise und sah den Jungen liebevoll an.
Er war vielleicht gerade mal zehn oder elf.
Er schluckte und zitterte vor Angst und dem Weinen.
Ich breitete die Arme aus und der Junge kam zögerlich auf mich zu. Ich legte meine Arme um seinen hageren Körper und drückte ihn leicht an mich.
Er schien zu merken, dass ich ihm nur Gutes wollte. Plötzlich fiel er mir um den Hals und fing an, kläglich zu weinen. Ein Zittern erfasste seinen Körper. Sanft streichelte ich über seinen Rücken und fühlte deutlich seine Wirbelsäule.
"Scht, scht, scht. Alles ist gut. Ich bin da. Ich bin da.", flüsterte ich dem Jungen ins Ohr und wiegte ihn langsam hin und her.
Als er sich beruhigt hatte, sah ich ihn an.
"Ich bin Scarlett, nenn mich einfach Scar. Und wer bist du?"
Der Junge schluchzte und meinte dann mit brüchiger Stimme: "Jordan."
"Hallo Jordan. Willst du mit mir mitkommen? Die Anderen warten schon. Keine Sorge, dass sind meine Freunde, sie tun dir nichts."
Ich stand auf und hielt der kleinen Gestalt meine Hand hin. Er ergriff sie leicht und ließ sich von mir auf die Beine ziehen.
Jordan schwankte und folgte mir langsam über den Kristallboden.
Jordan ging vorsichtig, aber die Splitter verletzten ihn nicht mehr.
"Warum hilfst du mir?", fragte er mich plötzlich. Ich hatte nur auf diese Frage gewartet. Alle fragten mich das.
"Weißt du, ich war auch so wie du. Damals war ich fast gebrochen, aber dann habe ich sechs Jungs kennen gelernt, die auch hier in dieser Kristallwelt waren.
Wir haben uns angefreundet, einen mochte ich ganz besonders, aber er war nicht für mich. Ich akzeptierte das und widmete mich dann wieder meiner Arbeit.
Vor zirka neun Jahren, ein Jahr nachdem ich den Jungen verlor, den ich liebte, kam ein Mädchen hier her. Sie war kaum elf alt und hieß Angel.
Ich half ihr, wir freundeten uns an. Und wir beschlossen, denen zu helfen, die hier in der Kristallwelt ankommen. Deshalb helfe ich dir.", erzählte ich und streichelte ihm durch das Haar.
"Komm jetzt, weiter."
Eine Weile war Jordan wieder still, dann sah er wieder zu mir hoch. "Was ist mit dem Jungen passiert, den du geliebt hast?"
Ich seufzte. "Er hat sich eine Andere gesucht. Aber es ist gut so. Ich hatte es mir gewünscht. Außerdem hab ich jetzt selbst einen wundervollen Mann."
"Warum?"
"Jordan, dass wirst du verstehen, wenn du älter bist."
Wir betraten den großen Raum, das frühere Tonstudio und eine Schar Kinder aller Altersstufen begrüßte den Jungen und mich.
Ich stellte ihnen Jordan vor und sie begrüßten ihn ebenfalls.
Ich ging zu Angel rüber und stellte mich neben sie. Angel hielt mir einen Umschlag vor die Nase. "Ein Brief wurde für dich abgegeben. Ein Mann mit schwarzen Haaren und er hat gemeint, dass es vertraulich ist."
Ich nahm ihr den Brief aus der Hand. Sie hatte ihn geöffent. Kein Wunder.
Ich nahm die Papiere aus dem Umschlag und faltet die Seiten auseinander.
Ein Liedtext. Ich schluckte. Mike.
Ich träumte, ich wäre verschwunden
du warst so verängstigt
Aber niemand würde zuhören
weil es keinen interessiert
Nach meinem Traum, erwachte ich mit dieser Angst
Was würde ich hinterlassen, wenn ich hier fertig bin?Also wenn du mich fragst, möchte ich dich wissen lassen
Wenn meine Zeit gekommen ist, vergiss das Falsche, das ich getan habe
Hilf mir Gründe zu hinterlassen, um vermisst zu werden
Und sei mir nicht böse, wenn du dich einsam fühlst,
erinnere dich an mich
Vergiss all das Übrige
Vergiss all das ÜbrigeHab keine Angst
ich habe meine Abreibung schon bekommen,
ich verlor, aber ich bin ich
Äußerlich bin ich stark, aber nicht immerzu
Ich bin niemals perfekt gewesen, du aber auch nicht
Wenn du mich jetzt fragst, will ich dich wissen lassenWenn meine Zeit gekommen ist, vergiss das Falsche, dass ich getan habe
Hilf mir einige Gründe zu hinterlassen, um vermisst zu werden
Und sei mir nicht böse, wenn du dich alleine fühlst,
erinnere dich an mich
Vergiss das Übrige
Vergiss das ÜbrigeVergiss all den Schmerz, den du gelernt hast gut zu verstecken
Tu einfach so, als könnte irgendjemand anderes kommen und mich vor mir retten
Ich kann nicht wie du seinWenn meine Zeit gekommen ist, vergiss all das Falsche, dass ich getan habe
Hilf mir dabei ein paar Gründe zu hinterlassen, damit man mich vermisst
Und sei mir nicht böse und wenn du dich völlig leer fühlst,
dann lass mich in deiner Erinnerung
Lass den ganzen Rest wegfallen, lass den ganzen Rest wegfallenVergiss den ganzen Schmerz, den du gelernt hast gut zu verstecken
Tu einfach so, als könnte irgendjemand anderes kommen und mich vor mir retten
Ich kann nicht wie du sein
Ich kann nicht wie du sein- Der Kern bleibt standhaft;
Mike.Ich lächelte. Typisch Mike.
Ich legte den Brief weg und ging zurück zu Jordan. Ich packte ihn an der Hand.
"Komm ich möchte dir etwas zeigen.", meinte ich und wir machten uns zusammen auf den Weg zu den orangenen Wänden.
The End.
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Hey Leute. Kaum zu glauben, dass die Story jetzt zu Ende ist. Irgendwie stimmt mich das jetzt traurig.
Ich möchte noch ein Kapitel schreiben, um Fragen zu beantworten und mich bei allen zu bedanken.
Also stellt die Frage in die Comments oder schreibt mich an.
Tja, das war's dann auch schon von mir.u
MfG LadyMare!
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Zerbrechlich ✔️
FanfictionScarlett ist verrückt. Das sagen Alle. Scarlett ist in der Schule abwesend, redet mit niemandem, ist immer allein. Doch ihre Mitschüler und Bekannte wissen nicht, dass sie in ihrer eigene Welt lebt, in der sie verzweifelt versucht, sich wieder zu be...