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Frisch geduscht kam ich aus dem Waschhaus und krabbelte zu Miriam ins Zelt. Sie saß auf ihrer Matratze und versuchte sich vor ihrem kleinen Taschenspiegel zu schminken.

„Du bist schön so wie du bist!", sagte ich zu ihr und musste grinsen als sie mit ihrer Mascara ausrutschte.

„Danke ich weiß!", antwortete sie mir scherzhaft, machte jedoch keine Anstalten aufzuhören.

„Gut ich bin dann draußen bei den andern", meinte ich und lief mit knurrendem Magen zum Hauptzelt.

Ich setzte mich zu Ming und Roxy, nachdem ich mir einen großen Haufen Nudelsalat und Würstchen aufgefüllt habe.

„Das Essen ist wirklich gut!", meinte Ming, stand auf und holte sich einen Nachschlag.

Währenddessen kamen auch Serena, pipi und Miriam zu uns. Wir saßen gemütlich zusammen, lachten und alberten herum. Dann stellte sich Frau Levin auf einen Stuhl und klopfte mit einem Holzlöffel auf einem Kochtopf herum.

„Einmal alle zuhören, bitte!", rief sie und wir hörten auf zu reden.

„Morgen früh nach dem Frühstück werden wir aufbrechen. Die Kanus liegen unten am Ufer des Flusses bereit. Ich möchte das ihr um 10.00 alle hier im Zelt seid, denn dann bekommen wir eine Einweisung. Heute Abend gibt es ein Lagerfeuer für euch und um um 23.00 sind die Lichter aus!", erklärte sie und sprang dann vom Stuhl wieder herunter.

Nach dem Essen dauerte es nicht lange und wir fanden uns bei der Feuerstelle wieder. Singend standen wir um die lodernde Flamme herum, bis Ming vorschlug Flaschendrehen zu spielen.

„Super Idee!", meinten einige andere. Also wurde schnell eine leere Flasche aufgetrieben und wir setzten uns in einen Kreis. Sogar Frau Levin erklärte sich bereit mitzuspielen, solange die Fragen und Aufgaben nicht zu privat werden.

Frau Levin durfte dann auch anfangen zu drehen und die Flasche landete bei Miriam. „Wahrheit oder Pflicht?", fragte unsere Lehrerin nun und alle warteten gespannt auf Miriams Antwort.

„Pflicht.", sagte sie entschlossen und einige fingen an zu klatschen. Miriam musste bloß drei mal um die Feuerstelle laufen- nicht sonderlich spektakulär also.

Als Miriam die Flasche gedreht hatte, zeigte der Hals auf Tommy. „Wahrheit.", sagte er sofort.

„Bist du verliebt?", wollte Miriam wissen. Normalerweise finde ich solche Fragen immer ziemlich blöd, aber jetzt spitzte ich dennoch meine Ohren. Tommy blickte mich kurz an, doch dann sagte er: „Nein!"

Ein einstimmiges „ohhhh" ertönte und anschließend mussten alle lachen, doch auf einmal hatte ich das Gefühl, dass alles in Zeitlupe geschah. Wie gelähmt saß ich auf meinem Baumstumpf und starrte ins Feuer. Die Zeit flog an mir vorbei und ich fühlte mich leer.

„Conni?", fragte Pipi mich plötzlich und stupste mich an.

„Ja, was?", fragte ich völlig überrumpelt.

„Nils hat seine Pflicht-Aufgabe bekommen.", antworte sie.

„Und?", wollte ich wissen.

„Ihr müsste euch küssen.", entgegnete sie und sah mich kritisch an.

Mein Blick wanderte durch die Runde bis zu Nils. Er schaute mich fragend an. „Ja klar, wieso nicht!", meinte ich und während ich das sagte, viel mein Blick auf tommy. Er drehte sich schnell weg und redete mit tobias.

Ich stand nun auf und lief Nils entgegen. Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Wange und wollte sich wieder umdrehen, doch die anderen protestierten.

„Ein Kuss gehört auf den Mund!" und „Ein echter Kuss dauert mindestens 10 Sekunden!"

Nils schaute mich an und fragte: „Und?"

Ich nickte bloß und Nils Mund legte sich auf meinen. In dem Moment blendete ich die anderen komplett aus und konzentrierte mich bloß auf Nils.

Als wir uns voneinander lösten, blickte Nils mich mit funkelnden Augen an. „Wow.", sagte er.

Ich drehte mich um und setzte mich zurück auf meinen Baumstumpf. „Was war das denn?", wollte Miriam wissen. Ich zuckte mit den Schultern und antwortete lächelnd: „ ein Kuss."

Schloss Einstein ~ Conni & TommyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt