12.

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Gegen halb zwei Nachts kamen wir wieder im Camp an. Ich humpelte mit Krücken und einem dicken Verband um Schienbein und Knöchel hinter Alex her. Tommy blieb dicht bei mir und half mir beim Treppen gehen. Frau Levin wartete noch auf uns.

„Und?", fragte sie.

„Mit vier Stichen genäht und überdehnte Bänder...", antwortete Alex.

„Mensch was machst du denn für Sachen Constanze?", Wollte Frau Levin wissen. Ich zuckte mit den Schultern und bedankte mich bei Ihnen. Dann humpelte ich weiter zum Zelt. Drinnen erwarteten mich alle Mädels. Als sie von der Nachricht gehört hatten konnten sie nicht mehr schlafen und beschlossen wach zu bleiben bis ich wieder zurück komme.

„Oh mein Gott Conni was ist passiert", wollte Pippi wissen.

Ich winkte ab und setzte mich auf meiner Luftmatratze. „ Bänderdehnung und mit vier Stichen genäht."

„Aber was ist denn passiert wieso warst du so alleine da draußen und nicht bei uns?", fragte Pipi.

„Missverständnis...", meinte ich und blickte dabei Miriam an. „Ich wollte euch einholen, dann bin ich in einen Graben gestürzt."

„Krass..", bemerkte Serena und streichelte mir sanft über den Kopf.

„Und wie bist du wieder raus gekommen?", wollte nun Roxy wissen.

„Tommy ist auf einmal da gewesen und hat mir geholfen.", antwortete ich ausweichend. Man fühlt sich echt wie in einem Kreuzverhör wenn alle um einen herum stehen und einen mit fragen Löchern.

„Sorry Mädels, aber ich will einfach nur noch schlafen.", sagte ich irgendwann und wir kuschelten uns in die Kissen.

Am nächsten Morgen wurde ich von Miriam geweckt. „Hey, Constanze, du musst wach werden!", flüsterte sie und machte meinen Schlafsack auf. Die kalte Luft kam hinein und mir blieb nichts anderes übrig, als die Augen aufzuschlagen.

„Was?", fragte ich genervt und drehte mich auf die andere Seite.

„In 10 Minuten gibts essen. Alle andern sind schon da.", antwortete sie und half mir hoch.

„Kannst du mir mal die kurze Sporthose da geben und das pinke Top?", bat ich sie und deutete auf meine Tasche hinter meinem Bett.

Miriam half mir kurz, damit ich nicht umfalle und reichte mir anschließend die Krücken.

„Fertig?", fragte sie und ich nickte. Gemeinsam liefen wir zum Hauptzelt, wo alle schon auf uns warteten. Ich blickte in die Runde. Alle schauten auf mich bzw. mein bandagiertes Bein. Als mein Blick auf Tommy fiel, schaute er schnell weg.

„Was ist denn bei dem los?", fragte ich mich, doch es störte mich nicht weiter. Ich setzte mich mit zu Pipi, Roxy & Serena. Miriam setzte sich neben mich.

Ich griff nach einer Brötchenhälfte und belegte sie mit viel Käse. Dann biss ich genüsslich hinein und ließ es mir schmecken.

„Kannst du so eigentlich paddeln?", fragte Serena. „Wieso nicht?", fragte ich zurück. „Ist ja nicht mein Arm der weh tut..."

„Aber trotzdem wird Constanze die nächsten Tage nicht mehr paddeln. Nachher werden wir eines der Boote hier lassen und stattdessen zwei Dreierkanus machen. Alle Teams werden neu eingeteilt.", erklärte Frau Levin, die mit am Tisch saß und uns zugehört hatte.

Als wir fertig mit essen waren, wurden die Teams eingeteilt. Jeder durfte Wünsche äußern, und da ich das Liebesglück meinen Freundinnen nicht zerstören wollte und Serena und Roxy nun wirklich keine Talente im Kanu fahren sind, entschloss ich mich doch für Jonny und Tommy. Am Ende sah es ungefähr so aus:

Alex&Frau Levin
Miriam&Tobias
Ming&Nils
Pipi&David
Serena&Roxy&Hubertus
Jonny&Tommy&Constanze

Ich setzte mich in die Mitte des Kanus und ließ es mir gut gehen. Jonny saß vorne und pfiff munter. Tommy saß hinter mir und war stumm wie einer der Fische im Fluss.

Schloss Einstein ~ Conni & TommyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt