Nach der Mittagspause war es nicht mehr weit zu unserem Zeltplatz. Wir hatten Freizeit bis zum Abendbrot. Zusammen mit allen anderen liefen wir zum Fluss an den Strand, wo Tobias, Nils und Tommy mich fragten, ob wir die Revanche im Federball spielen wollten. Ich stimmte zu und wir spannten ein netzt zwischen zwei Bäumen.
„Gleiche Teams wie gestern?", fragte Tobias und wir nickten. Tommy und ich begaben uns auf die eine Seite und erwarteten den ersten Schlag von Tobias. Tommy traf ihn und schmetterte ihn, im gegenüber liegenden Feld, auf den Boden.
„Geil gemacht!", sagte ich anerkennend und klatschte mit Tommy ab.
„Danke!", sagte er knapp und widmete sich wieder dem Federball.
Nach kurzer Verwirrung meinerseits, konzentrierte auch ich mich auf das Spiel und konnte einige Bälle ordentlich verteidigen und ins andere Feld auf den Boden schlagen.
Letztendlich gewannen Tommy und ich sogar mit 21: 17, doch wirklich gefreut hatte sich keiner von uns darüber.Kurze Zeit später versammelten wir uns wieder bei den Zelten. Das Essen und unser Gepäck würde gleich mit einem Kleinbus hergebracht werden.
Als es endlich so weit war, schaufelten wir uns ordentlich viel auf die Teller. Kanu fahren macht echt hungrig...
Wir saßen alle im Kreis auf dem Boden und fielen über die Nudeln mit Tomatensoße her, wie die Tiger über ihre Beute.
Als alle voll gefressen waren, brachten wir das Geschirr zurück zum Wagen, der sofort wieder davon fuhr. Anschließend setzten wir uns wieder in einen Kreis und spielten Werwolf. Frau Levin spielte den Erzähler, und ich war in der ersten Runde Amor. Das heißt, ich musste nur in der ersten Runde einen Jungen und ein Mädchen verkuppeln. Als ich aufwachen sollte, zeigte ich auf Miriam und Tobias, die nun ein Pärchen waren.
Leider starb ich ziemlich schnell und langweilte mich den Rest der Runde. Allerdings konnte ich nun sehen, wie Miriam und Tobias sich schmachtende Blicke zuwarfen. Grinsend verfolgte ich das Geschehen.
Wir spielten noch einige Runden, doch bei den letzten fehlten Tobias und Miriam „zufällig".
Als wir am Abend in unseren Zelten lagen, strahlte Miriam übers ganze Gesicht und blickte andauernd auf ihre Uhr.
„Hast du noch was vor heute?", fragte ich sie grinsend.
„Ja! Um Mitternacht bin ich mit Tobias unten am Fluss verabredet! Er ist soo süß!", flüsterte sie leise, damit die anderen es durch die dünne Zeltwand nicht hören konnten.
„Seit wann das denn?", fragte ich erstaunt und sah sie gespielt verwirrt an.
„Weißt du, beim Werwolf spielen, da waren wir in der ersten Runde ein paar. Wir sahen uns in die Augen und es hat ganz einfach „pling" gemacht", erzählte sie atemlos. Das ich ihr zu ihrem Glück verholfen habe, erzähle ich ihr lieber nicht. Sie glaubt so sehr an ihr vorbestimmtes Schicksal und all diesen Kram.
Miriam stand auf und öffnete leise die Zelttür.
„Bleib nicht zu lange wach!", meinte sie noch und war dann verschwunden. Ich schloss die Tür schnell hinter ihr und kuschelte mich in meinen Schlafsack.
Ich hörte wie die alten Bäume knarksten und wie der Wind durch ihre Baumkronen fegte. Ganz schön gruselig so alleine im Zelt...
Plötzlich fing es an zu regnen. Erst war es nur ein leises Liedern, doch dann wurde der Regen stärker und prasselte auf das Zeltdach.
Ein dunkler Schatten wurde auf die Zeltwand geworfen und Schritte kamen immer näher. Dann wurde der Reißverschluss vom Zelt geöffnet. Ich erwartete Miriam, doch als ich tommy sah, erschreckte ich leicht.
„Was zum Teufel machst du hier?", fragte ich verständnislos, während er ins Zelt kroch und die Plane hinter sich schloss.
„Hast du schon mal neben zwei knutschenden Menschen gelegen, die die Finger nicht voneinander lassen können?!", entgegnete er genervt und legte sich in Miriams Schlafsack.
„Und jetzt willst du hier pennen oder was?", wollte ich wissen und ließ mich zurück auf meine Matratze fallen.
„Ja, was dagegen?", fragte er und ließ sich ebenfalls zurück fallen.
„Ja!", antwortete ich genervt und schloss die Augen.
„Pech gehabt!", entgegnete er und war endlich leise. Ich hörte seinen leichten Atem, wie er immer langsamer und gleichmäßiger wurde.
Ich öffnete meine Augen und sah ihn an. Er ist schon ziemlich hot ...
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Schloss Einstein ~ Conni & Tommy
FanfictionInternat: sieht auf den ersten Blick nach Gefängnis aus, doch es ist ein zweites Zuhause. Constanze von Blumenberg geht schon lange auf das Internat „Schloss Einstein" und ist dort sehr glücklich. Vor allem scheint ihr Schwarm sie endlich bemerkt z...