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„Wir könnten an den Strand gehen", schlug Tommy vor, „oder in den Zoo?"

„Ne... das können wir alles auch zuhause machen...", antwortete ich und schlug meinen Stadtplan auf. „Guck mal, hier sind wir und da drüben ist das Aquarium! Der Eintritt kostet nicht viel und hier gibt es Delfine und eine Show!"

„Ok, dann gehen wir jetzt ins Aquarium.", sagte Tommy und lief los.

Nach einer Viertelstunde standen wir in der kurzen Schlange vor der Kasse. „Ein Glück ist es nicht so voll.", meinte ich und kramte mein Portmonee heraus.

„Und, was willst du als erstes sehen?", fragte Tommy und deutete auf einen Flyer in seiner Hand. Bei genauerem hinsehen konnte ich den Tagesablauf erkennen. Im Moment gab es noch nichts Besonderes, aber in 30 Minuten beginnt die Robbenfütterung und danach ist die Delfinshow!

„Da will ich hin, und da auch!", meinte ich. „Und jetzt einfach nur gucken, was so hinter den Scheiben versteckt ist."

„Okay! Welche Richtung? Links oder rechts?", wollte Tommy wissen. Links ging es zu den Amphibien und rechts zu den Eisbären.

„Rechts.", antwortete ich und humpelte mit meine Krücken voraus. Bei den Eisbären gab es nicht viel zu sehen. Die beiden weißen Riesen schliefen tief und fest, oder taten zumindest so, um nichts tun zu müssen. Ich kann sie ja verstehen... mich würde es sicherlich auch nerven, Tag ein Tag aus die Leute zu sehen, wie sie ihre Nasen an der dicken Panzerscheibe platt drücken, Fotos machen und Action sehen wollen.

„Kommst du?", fragte ich und stupste Tommy an.

„Ja klar, warte noch!", meinte er und holte sein Handy heraus. Nachdem Tommy ein paar Fotos von den Bären schoss, liefen wir weiter.

„Oh nein sind die niedlich!", rief ich, als ich die kleinen Robben sah, die im nächsten Becken schwammen und sich unter einer Rotlichtlampe sonnten.

„So eine will ich!", schwärmte ich und lief zum Rand des Geheges. Es war zu niedlich, wie die kleinen Meeressäuger spielten und schwammen und sich sonnten und schliefen und einfach alles....

„Guck mal da, die da hinten winkt dir zu!", meinte Tommy und zeigte auf eine Robbe weiter hinten. Schnell schoss ich ein Foto von ihr und winkte ihr zurück.

„Wenn wir noch Plätze bei der Delfinshow haben wollen, dann müssen wir jetzt los...", erklärte Tommy und trat von dem Zaun zurück.

„Okay, lass uns gehen...", antwortete ich schweren Herzens und verabschiedete mich mit einem Winken von den süßen Tieren.

Wir hatten Glück, das es noch nicht allzu voll war und gute Plätze erhaschen konnten. Es dauerte auch nicht mehr lange, bis es los geht und die Delfine in die kleine Arena schwammen. Eine Frau in Neoprenanzug kam herein und stellte sich in die Mitte des Beckens auf eine kleine schwimmende Insel, von wo aus sie unendlich viele Kommandos gab.

„Wie kann die sich das alles merken? Und vor allem die Delfine?", fragte Tommy und schaute gebannt der Show zu.

Die Tiere sprangen durch reifen, machten Saltos oder sprangen einfach nur munter durch die Luft. Es sah so schön leicht aus, als ob sie durch die Luft fliegen und durch das Wasser schweben... „irgendwann möchte ich auch mal mit Delfinen schwimmen...", dachte ich bei mir und klatschte, als sich die Delfine und die Trainerin verabschiedeten.

Wir haben noch viele, viele andere Fische, Amphibien, Vögel und Meeressäuger gesehen, doch nichts war so schön wie die Delfine oder so süß wie die Robben.

Als Tommy und ich unsere Runde durch das Aquarium beendet hatten, kamen wir im kleinen Shop vom Aquarium heraus. Es gab viele T-Shirts, Becher und Tassen, Anhänger, Magnete und Figuren. Ich stöberte ein bisschen, doch ich fand nichts Lohnenswertes zu kaufen. Stattdessen setzte ich mich vor den kleinen Laden in die Sonne und wartete bis Tommy ebenfalls fertig ist.

Es dauert nicht mehr lange und wir müssen zurück. Es ist bereits 17.30 Uhr. Zum Glück war Tommy schnell fertig und wir schlenderten schon mal ein bisschen zurück zu unserem Treffpunkt mit Miriam und Tobias.

Auf dem Weg dahin kamen wir an einer kleinen, gemütlich aussehenden Pizzeria vorbei und beschlossen bevor es wieder in die Jugendherberge geht, noch etwas zu essen. Wir setzten uns an einen kleinen Tisch in der Ecke des Raumes und bestellten jeder eine Pizza Salami. Tommy natürlich eine in XXL Größe und ich wie immer „nur" in Medium.

Es war wirklich lecker und Tommy hat auch alles schön brav aufgegessen. Nachdem wir fertig waren und bezahlt hatten, war es dann schon 18.30 Uhr und wir beschlossen uns ein wenig zu beeilen, damit die anderen nicht warten müssen.

Wir liefen an kleinen Boutiquen, Supermärkten und Touristen -Shops vorbei und blieben zwischendurch immer wieder stehen, um in die Schaufenster zu blicken.

Langsam dämmerte es und die Straßenbeleuchtung sprang an. An den Ecken standen straßenmusiker, die in der Abenddämmerung ein wenig Geld verdienen wollten. Bei einigen blieben Tommy und ich kurz stehen und warfen einige Münzen in die Hüte oder Blechdosen der Musiker.

Als wir am vereinbarten Treffpunkt erschienen, warteten Tobias und Miriam bereits auf uns. Zusammen gingen wir die Strecke zum Alten Hafen zurück und setzten uns an einen Steg und ließen die Füße im Wasser baumeln. Nur ich ließ nur einen Fuß im Wasser baumeln.

Ich bemerkte wie erschöpft ich von dem ganzen humpeln bin und lege mich auf den Steg zurück. Die Sterne erwachen langsam und scheinen zur Musik der Straßenmusiker zu tanzen.

Nach kurzer Zeit kamen Frau Levin und Alex zusammen mit den anderen aus der klasse und wir stiegen in den Bus ein. Da ich so unglaublich müde war, schloss ich fast sofort die Augen. Dieses Mal lehnte ich mich aber nicht an der harten Scheibe an, sondern an Tommys Schulter und schlief ein.

Schloss Einstein ~ Conni & TommyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt