Den ganzen Tag habe ich, über das was Miriam sagte, nachgedacht und bin zu keinem Entschluss gekommen. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.
Nach der Schule saßen Miriam, Tobias und ich in der Cafeteria und aßen zu Mittag. Tobias hat versprochen, nichts von allem was wir jetzt sagen, weiter zu erzählen. Er saß einfach nur da und hörte uns aufmerksam zu.
„Du musst halt aus dem Quark kommen und ihm erzählen, was du fühlst.", meinte Miriam.
„Aber ich weiß es doch selber nicht!", antwortete ich. „Und außerdem, warum soll ich denn den ersten Schritt machen? Das ist schon mal nach hinten los gegangen..."
„Aber wenn du ihm nicht zeigtest, dass du ihn magst, dann denkt er du willst nichts von ihm und er lässt dich in Ruhe. Willst du das?!"
„Nein, natürlich nicht! Aber trotzdem.."
„Okay, meine Meinung kennst du. Wenn du Hilfe brauchen solltest, dann kannst du mich gerne fragen.", meinte Miriam und trank ihr Wasser aus.
Ohne ein weiteres Wort stand Miriam auf und zog Tobias mit sich hinaus. Verblüfft blieb ich sitzen und schaute den beiden nach.
Dann trank ich meine Apfelschorle aus, raffte meine Sachen zusammen und lief zu den Fahrradständern.
So schnell es geht fuhr ich zurück zum Internat. Dort angekommen saßen Dominik und Natalie auf einer Bank und hielten Händchen. Es war echt zu süß.
Ich lief hinein und beobachtete die beiden aus meinem Zimmer weiter. Glücklicherweise waren Jessica und Miriam nicht da.
Wieso ist es bei den beiden so einfach? Die beiden kennen sich erst seit einigen Wochen und verstehen sich so gut. Wieso ist es bei mir und Tommy nur so kompliziert?
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Dominik Natalie auf die Wange küsste und jetzt wurde mir klar: Es ist nicht kompliziert. Ich bin kompliziert und Tommy ist kompliziert und wir machen die Sache kompliziert.
Ich stand auf und steckte mein Handy in meine Hosentasche. Dann checkte ich meine Haare und mein Make-up. Als ich fertig war, lief ich entschlossen aus meinem Zimmer. Ich werde jetzt zu Tommy gehen und ihn einfach fragen, ob er Lust hat mit mir Eis essen zu gehen.
Vor seiner Zimmertür blieb ich stehen und klopfte an. Als sich niemand meldete, öffnete ich die Tür und trat ein. In diesem Moment landete ein Schwall Wasser auf mir und ein Eimer fiel polternd zu Boden.
Erschrocken blieb ich in der Tür stehen und wischte mir das Wasser aus den Augen, wobei meine Mascara total verlief. Ich hörte, wie andere anfingen zu lachen und sah, wie ein heller Blitz eines Handys aufleuchtete.
Frustriert und wütend lief ich aus dem Zimmer und wollte im Mädchenwaschraum verschwinden, als mich plötzlich jemand am Handgelenk fest hielt.
„Ey Constanze, warte mal!", meinte Tommy und ließ meine Hand los.
„Was zum teufel soll das?!", fragte ich wütend.
„Der Eimer hätte eigentlich auf Tobias landen sollen.", erklärte Tommy.
„Hätte...", entgegnete ich und wollte mich an ihm vorbei schieben, doch er versperrte mir den Weg.
„Constanze, es tut mir leid. Vor einem Jahr, da hab ich's einfach nicht gecheckt, und glaub mir, ich bereue das wirklich. In dem Jahr das jetzt vergangen ist, ist mir bewusst geworden, dass ich wohl einen der größten Fehler gemacht habe, den ich hätte machen können. Ich habe eins der tollsten und bezauberndsten Mädchen einfach gehen lassen und sie dabei auch noch verletzt. Constanze, ich bin schon seit längerer Zeit in dich verknallt..."
Ich war sehr verwirrt über das, was Tommy sagte. „ Tommy, ich...", setzte ich an, doch ich konnte den Satz nicht zu Ende bringen.
„Ist schon okay...", antwortete Tommy und drehte sich um, um zu gehen.
Gerührt blieb ich stehen und konnte mich nicht bewegen. Dann tippte mir jemand von hinten auf die Schulter.
„Miriam! Wie lange stehst du schon da?", fragte ich überrascht.
„Lange genug.", antwortete sie. „Willst du nicht hinterher laufen?", fragte sie dann und deutete in die Richtung, in die Tommy verschwunden ist.
„Ich sollte hinter her laufen, oder?", fragte ich Miriam verwirrt.
„Ja los! Beeil dich!", meinte sie und schubste mich leicht in Richtung Treppenhaus.
Ich lief so schnell ich konnte die Treppen hinunter, bis ich Tommy eine Etage unter mir sah.
„Tommy, warte!", rief ich und legte noch einen Zahn zu.
Tommy blieb stehen und drehte sich zu mir um. Kurz bevor ich Tommy erreichte, blieb ich stehen. Ich starrte in Tommys Augen, welche anfingen zu leuchten. Dann kam er noch einen Schritt auf mich zu. Er legte seine Hände in meine Taille und brach den Blickkontakt nicht ab. Sein Kopf kam meinem immer näher, bis sich unsere Lippen vorsichtig berührten. Langsam schloss ich meine Augen und legte meine Hände in seinen Nacken.
Es fühlte sich so richtig an, als ob tausend kleine Funken zischen uns hin und her flogen. Es kribbelte an meinem ganzen Körper und meine Schmetterlinge im Bauch hörten nicht mehr auf zu fliegen.Nach einer gefühlten Ewigkeit trennten wir uns wieder voneinander. Ich sah ihn glücklich an und flüsterte so leise, dass nur er es hören konnte: „ich liebe dich auch!"
DU LIEST GERADE
Schloss Einstein ~ Conni & Tommy
FanfictionInternat: sieht auf den ersten Blick nach Gefängnis aus, doch es ist ein zweites Zuhause. Constanze von Blumenberg geht schon lange auf das Internat „Schloss Einstein" und ist dort sehr glücklich. Vor allem scheint ihr Schwarm sie endlich bemerkt z...