20

1.1K 27 0
                                    

Ich fand Roxy in ihrem Zimmer und erzählte ihr von Hubertus' und meinem Plan für die Schülerfirma nach London zu fahren.

Sie war sofort Feuer und Flamme und versprach die anderen zu informieren. 

Per SMS verabredete ich mich mit Hubertus um 20 Uhr in Der pulverhalle, um unseren Trip nach London zu planen. Das wird soooo cool!

Die Zeit verging wie im Flug und um Punkt acht setzte ich mich an einen freien Tisch in der Pulverhalle. Keine Minute später setzte Hubertus sich mit an den Tisch und hielt einen Umschlag in der Hand.

„Rate mal was da drin ist.", meinte er und gab mir den Umschlag.

„Keine Ahnung...", antwortete ich wahrheitsgemäß und öffnete ihn. „Sind das Karten für eine Führung im Buckingham Palast?! Du spinnst! Die sind doch irre teuer!"

„Ja, aber keine Angst, mein Vater hat da seine Connections...", antwortete er.

„Oh mein Gott, Danke! Das wird so cool!", rief ich und fiel Hubertus lachend um den Hals. „Dann kann der Aufenthalt in London ja nur gut werden!"

„Das hoffe ich doch!", meinte Hubertus und erwiderte die Umarmung lächelnd.

Plötzlich vibrierte mein Handy in meiner Hosentasche. Ich löste mich aus der Umarmung und warf einen Blick darauf.
„Tommy ruft an.", sagte ich mit gerunzelter Stirn.

„Was will er?", fragte Hubertus ebenfalls mit gerunzelter Stirn.

„Keine Ahnung, warte kurz.", meinte ich und nahm den Anruf an.

„Hi Constanze, hier steht jemand vor deinem Zimmer und kommt nicht rein... sie meint, sie soll zu dir und Miriam ins Zimmer ziehen...", erklärte er.

„Ach, Jessica? Die sollte doch erst morgen kommen, oder nicht?", dachte ich laut, „Okay, wartet ihr kurz? Ich komme und zeig ihr dann alles.", schlug ich vor.

„Ja, kein Problem!", antwortete Tommy und legte auf.

„Sorry Hubertus, aber ich muss los... meine neue Zimmergenossin ist angekommen. Ciao!"
Ich kramte all meine Sachen zusammen und lief schnell hoch zu meinem Zimmer.

Vor der Tür standen Tommy und die Neue und unterhielten sich. „Hallöchen!", rief ich und die beiden drehten sich zu mir um.

„Hi Conni, darf ich vorstellen, das ist Jessica. Jessica, das ist Constanze.", erklärte Tommy.

Jessica war ein mittelgroßes Mädchen, hatte braune Locken und trug bunte Pumphosen und ein buntes T-Shirt. In ihrer einen Hand hielt sie einen riesigen Koffer und in der anderen einen riesigen Teddybären.

„Hallo", sagte Jessica. „Ich würd dich ja umarmen, aber das geht im Moment schlecht...", meinte sie und deutete auf ihr Gepäck in ihren Händen.

„Alles gut! Freut mich dich kennen zu lernen!", erwiderte ich und zog meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche und schloss auf.

„Darf ich vorstellen: Dein neues Zuhause!", sagte ich feierlich und hielt ihr die Tür auf.

Tommy und ich gingen hinter ihr her und setzten uns auf mein Bett.

„Da drüben schläft Miriam, unsere andere Zimmergenossin. Das dort drüben ist dein Bett.", erklärte ich.

„Okay, super!", antwortete  Jessica und warf ihre Sachen achtlos auf das ihr zugewiesene Bett.

„Echt gemütlich habt ihr es hier.", meinte Tommy und stand auf, um sich Fotos an meiner Posterwand anzusehen.

„Stimmt!", meinte auch Jessica.

Ich beachtete Tommy nicht weiter, sondern widmete mich wieder Jessica. „Woher kommst du denn eigentlich?", fragte ich sie.

„Ich komme aus Hamburg. Meine Mütter müssen nach Holland ziehen, wegen der Arbeit, aber ich hatte keine Lust mitzufahren...", erklärte sie und raffte sich auf, um ihre Sachen auszupacken.

„Habe ich das eben richtig verstanden, deine Mütter?", wollte Tommy wissen.

„Ja. Ich habe zwei Mütter!", antwortete Jessica ganz gelassen und zuckte mit den Schultern. „Meinen Vater kenne ich nicht. Für mich ist er bloß der Erzeuger, der meiner Mutter freundlicherweise seine Samen im Glas gespendet hat.", fügte sie hinzu.

So wie Jessica es erklärte, war es wirklich urkomisch, weshalb ich mir ein Lachen verkneifen musste, doch sie selbst schien damit kein Problem zu haben. Sie ist locker und cool drauf. Ich hab sie jetzt schon in mein Herz geschlossen.

Plötzlich hörte ich laute stimmen im Flur, bis die Tür aufsprang. „Aber Frau Rottbach, es ist doch erst 22 Uhr und Tobias...", meckerte Miriam und polterte ins Zimmer herein.

„Tobias muss jetzt auch ins Bett!", unterbrach die Rottbach Miriam. „Und du Tommy, du gehst jetzt auch!", meinte sie, als sie Tommy sah.

Tommy verabschiedete sich kurz von mir und Jessica und lief hinaus, während Frau Rottbach mit Miriam ins Zimmer kam.

„Hallo, du musst doch bestimmt Jessica sein. Ich bin Frau Rottbach, die Erzieherin hier im Internat.", stellte sich Frau Rottbach vor.

„Schön Sie kennen zu lernen, Frau Rottbach.", sagte Jessica höflich und gab der Rottbach die Hand.

Nach kurzer Zeit verabschiedete sich auch der Rottweiler und ließ uns allein. Ich machte mich bettfertig und kuschelte mich in meine weiche Decke und schlief ein.

Schloss Einstein ~ Conni & TommyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt