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Nach langem hin und her, beschloss ich meinen Wecker auf 23.20 Uhr zu stellen. Ich wollte wenigstens kurz zum Turm gehen, um zu sehen, ob Tommy dort auf mich wartet, oder irgendjemand anderes. Wirklich geschlafen habe ich nicht bis mein Wecker klingelte. Ich drückte schnell auf den Aus- Knopf und versicherte mich, dass Jessica und Miriam noch schliefen.

Miriam ist erst vor einer halben Stunde zurück gekommen. Wahrscheinlich hat sie sich mit Tobias verquatscht.

Ich griff nach meiner Jacke und zog meine Schuhe schnell über. Dann lief ich leise hinaus auf den Flur und bemühte mich, keinen mucks von mir zu geben.

Als ich am Turm ankam, konnte ich leise Musik hören und lief die Treppenstufen hoch zur Plattform. Es leuchteten kleine Lichter an den Wänden und eine rot- pink karierte Decke lag auf dem Boden. Darauf standen unzählige leckere Köstlichkeiten.

Ich sah mich um, doch niemand war zu sehen. Langsam habe ich mich echt gefragt ob das alles nur Scherz ist. Gerade als ich mich auf den Weg nach unten machen wollte, hörte ich, wie jemand die Treppe hochgekommen ist.

Ich versteckte mich in der Nische, in der ich mich während der letzten Party auch versteckt habe, um zu sehen, wer hinter dem ganzen Theater steht.

Leises Gepolter und klirren  war zu hören. Daraufhin folgte leises Fluchen, das aber ganz sicher nicht zu Tommy gehört. Es ist Lukas.
Ich beschloss hier in meinem Versteck zu verweilen, bis Lukas sich wieder verdrückt.

Doch dann fielen Lukas die Weintrauben aus der Hand, und mehr als die Hälfte landete direkt vor meinem Füßen. „Verdammt!", dachte ich und presste mich noch weiter an die wand, doch es half nichts.

Lukas kam, um die Weintrauben aufzuheben und sah mich. Verwirrt blickte er mich an.

„Du bist schon hier? Wieso sagst du nichts?", fragte er, griff nach meiner Hand und zog mich aus der Ecke.

„Naja, ich wusste ja nicht, wer hier auf mich wartet und eigentlich dachte ich, du wärst Tommy, wegen dem Foto auf dem der Zettel geklebt hat.", erklärte ich.

„Du dachtest ich wäre Tommy?", wollte Lukas wissen. „Du bist doch viel zu gut für jemanden wie ihn."

„Du kennst ihn ja überhaupt nicht richtig.", behauptete ich und sah Lukas genervt an.

„Ach ne? Wie ist der ach so gute Tommy denn in Wirklichkeit? Auf mich wirkt er wie ein aufgeblasenes Arschloch, dass immer nur Mädchen Aufreißen will.", meinte Lukas.

„Bei dir tickt's wohl! Tommy ist ehrlich und aufrichtig. Das mit den vielen Mädchen, das war mal. Er hat sich in diesem Jahr wirklich verändert und du kennst ihn ja kaum!", erwiderte ich und wollte gehen.

„Weißt du was, du hast recht. Ich kenne ihn überhaupt nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass er einfach besser ist, als ich. Wie soll ich bei jemandem wie ihm denn mithalten?", meinte Lukas und hielt mich leicht am Handgelenk zurück.

Irgendwie hat mich das schon berührt. Lukas ist einfach nur unsicher. Er ist in Wirklichkeit kein doofer Poser. Vielleicht ist er sogar ganz nett.

„Okay. Ich bleibe. Aber nur, wenn du dir Mühe gibst nichtmehr der Angeber zu sein, sondern der Nette, mit dem jeder gerne was zu tun haben möchte.",schlug ich vor und setzte mich auf die Decke.

„Okay, das verspreche ich. Guten Appetit!", meinte Lukas und hielt mir die Käseplatte unter die Nase.

Ich blieb noch eine halbe Stunde, bis ich wieder ins Internat lief. Der Abend war eigentlich wirklich schön und lustig. Lukas hat sich echt Mühe gegeben, kein doofer Poser zu sein. Ich glaube er ist eigentlich ganz nett und wir könnten bestimmt gute Freunde werden.

Als ich spät nachts wieder in meinem Bett lag, dachte ich viel über Lukas nach. Und über Tommy. Doch irgendwann fiel ich in einen ruhigen Schlaf.

Schloss Einstein ~ Conni & TommyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt