Am nächsten morgen wurde ich durch lautes Gepolter wach geschreckt. Ich richtete mich verschlafen auf und erkannte, dass Jessica samt Bettdecke aus ihrem Bett gefallen ist. Verwirrt sah ich rüber zu Miriam, die mich ebenfalls vollkommen verdattert ansah.
Jessica schien einfach weiter zu schlafen...„Wie kann die solch einen Sturz einfach verschlafen?", fragte ich Miriam und musste grinsen.
„Keine Ahnung... vielleicht ist sie ja gar kein Mensch, sondern ein halbes Murmeltier...", überlegte Miriam laut und musste lachen.
Mein Blick fiel auf die Uhr. Es sind eh nur noch 10 Minuten bis der Wecker klingelt, weshalb ich mich aufraffe und ins Badezimmer gehe.
Kurz darauf kommt Miriam mit Jessica hinterher. An Jessicas Miene könnte man ablesen, dass sie kein Morgenmensch ist.
„Was wollte Tommy denn gestern schon wieder in unserem Zimmer?", wollte Miriam wissen und machte sich einen lockeren Zopf.
Gerade als ich anfangen wollte zu sprechen, fiel Jessica mir ins Wort.
„Wir haben uns gestern kennengelernt und er hat mich herumgeführt und mir mein Zimmer gezeigt und alles erklärt.", meinte sie. Als Jessica es erzählte, spürte ich ein kleines stechen in meinem Herzen. Wenn das mal keine ausgewogene Schwärmerei ist...
„Das hört sich ja vielversprechend an..", meinte Miriam grinsend und fragte an mich gewandt: „Constanze, Meinst du da wird noch was draus?"
Ich zuckte bloß mit den Schultern und ließ die beiden wie zwei nasse Pudel im Regen stehen.
Auch wenn sie ja gar nichts falsch gemacht haben, fühle ich mich zutiefst verletzt.
Aber ich kann ja selber nicht verstehen wieso.
Tommy war so ein Arsch und nur weil er jetzt nett ist und ich Tommy verziehen habe, wie er mich behandelt hat, heißt das noch lange nicht, dass ich es vergessen habe.Ich packte meine Bücher, Hefte und Mappen in meine Tasche und griff nach meinem Fahrradhelm. Dann lief ich nach unten über den Internatshof zu meinem Rad. Dominik wartete schon auf mich, weshalb ich mich beeilte. Zusammen fuhren wir zur Schule.
Vor der Schule trafen wir Natalie, Dominiks Patenkind aus der sechsten. „Hey Natalie, wie gehts dir? Das ist Conni, meine große Schwester!", erklärte Dominik.
„Hallo! super gehts mir, und dir?", antwortete Natalie. Sie schien auf den ersten Blick sympathisch, weshalb ich kein Problem damit hatte, dass sie und Dominik vielleicht ein paar werden. Ich ließ die beiden in Ruhe und lief zu meinem Klassenzimmer.
Pipi, David, Roxy, Hubertus und Tommy waren schon da. Neben ihnen gab es ein paar neue Gesichter, die ich noch nicht kannte.
Ich begrüßte alle freundlich und redete kurz mit jedem. Alle waren sehr nett, vor allem Lukas war mir sehr sympathisch. Er war gut drauf, lachte viel und sah gut aus.
Dann gongte es zur ersten Stunde. Ich setzte mich an meinen Platz und Lukas setzte sich neben mich. Dann kam Frau Levin in den Raum und begrüßte alle mit einem herzlichen Lächeln.
„So liebe Schüler, wie ihr sehen könnt, gibt es auch dieses Jahr einige neue Schüler und Schülerinnen. Wie findet ihr es, wenn wir eine kurze Vorstellungsrunde machen, und wir danach die Patenschaften für die neuen verteilen.", schlug unsere Klassenlehrerin vor. Alle nickten und waren einverstanden.
Jeder erzählte Entwässerung von sich. Wie sie heißen, wie alt sie sind, wo sie herkommen und was für Hobbies sie haben. Bei Lukas würde ich dann hellhörig.
„Also, ich bin Lukas Köpcke, ich bin 16 Jahre alt, komme aus Amsterdam und ich habe dort seit ich 10 bin Klavierunterricht genommen und Handball gespielt.", erzählte er locker und sah mich dabei die ganze Zeit an.
Nachdem sich alle vorgestellt hatten, standen nun die Patenschaften für die neuen auf dem Plan.
„Also, wie wäre es, wenn sich einfach jeder Neue Schüler einen Paten sucht. Wenn zwei den oder die gleiche wählen, dann entscheide ich.", schlug Frau Levin vor und das laute reden begann.
„Hey Conni, willst du meine neu Patin sein?", fragte Lukas und lächelte mich an.
„Klar, wieso nicht? Aber nach zwei Tagen kennst du hier sowieso alles Inn und Auswendig!", antwortete ich.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Jessica zu Tommy ging und mit ihm redete.
Ich drehte mich zu Ihnen um und sah, das Tommy nickte und Jessica ihm strahlend um den Hals fiel.
Schnell drehte ich mich weg und blickte wieder zu Lukas. Ich setzte ein künstliches Lächeln auf und versuchte dem Unterricht so gut es ging zu folgen.
Während wir eine Aufgabe mit Parabeln und Funktionen lösen sollten, fragte ich Lukas leise: „ Kannst du niederländisch?"
„Ja klar, ich habe 7 Jahre dort gewohnt!", antwortete er.
„Und wieso jetzt nicht mehr?", fragte ich neugierig.
„Ich hab Deutschland vermisst und brauchte dringend eine Veränderung. Außerdem sind die Mädels hier viel hübscher.", meinte er und zwinkerte mir grinsend zu.
Ich drehte mich verlegen zur Seite, und beschloss die Aufgabe noch schnell vor der Pause zu Ende zu rechnen. Als es zur Pause klingelt, packen alle hastig ihre Sachen zusammen, um so schnell es geht nach draußen zu flüchten.
Als ich auf den Flur trete, pralle ich ungewollt mit Tommy zusammen.
„Hey Constanze, wie gehts?"
„Gut, und selbst?"
„Auch gut. Du bist Patentante von diesem Käsekopf oder?", fragte er mit komischer stimme.
„Ja, und du von Jessica oder?", wollte ich wissen.
Tommy nickte zur Antwort. Dann kam Jessica auf einmal und harkte sich bei Tommy ein.
„Zeigst du mir alles?", fragte sie mit einem strahlenden lachen im Gesicht.
„Natürlich!", antwortete er an sie gerichtet, und an mich: „ Sehen wir uns nachher noch?"
Ich konnte gar nicht mehr antworten, so schnell wie Jessica und Tommy angerauscht sind. Doch dann stand zum Glück Lukas neben mir.
„Seid ihr zusammen?", fragte Lukas mich.
„Wer?", fragte ich verwirrt.
„Du und dieser Tommy.", antwortete Lukas.
„Ne, wir sind nur gute Freunde...", antwortete ich.
Zusammen mit Lukas lief ich durch die Schule und zeigte ihm alles. Ich war froh, das er mich nicht weiter nach irgendwelchen Typen ausfragte... Lukas ist echt in Ordnung.
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Schloss Einstein ~ Conni & Tommy
FanfictionInternat: sieht auf den ersten Blick nach Gefängnis aus, doch es ist ein zweites Zuhause. Constanze von Blumenberg geht schon lange auf das Internat „Schloss Einstein" und ist dort sehr glücklich. Vor allem scheint ihr Schwarm sie endlich bemerkt z...