Bangtan School Musical | Jikook

Zu perfekt

"Morgen Jimin, du bist spät dran!", sagte seine Mutter als Jimin am Montagmorgen die Treppen hinunter hastete. "Ich hab dir was zu Essen vorbereitet, du kannst es auf dem Weg essen.", fügte sie noch hinzu und Jimin sah ganz danach aus, als würde er ihr gleich um den Hals fallen. "Danke Mum!", sagte er und war schon dabei, sich Schuhe und Jacke anzuziehen. "Viel Spaß heute!", rief sie ihm noch hinterher, und schon war er weg. Jimi rannte mehr oder weniger den Weg zur Schule und erreichte kurz bevor Mister Bang noch den Klassenraum und ließ sich außer Atem auf seinen Platz neben Taehyung fallen. "Verschlafen.", keuchte er nur auf dessen fragenden Blick hin und Taehyung nickte verstehend. Er war mehr oder weniger der Grund dafür, dass Jimin gestern so spät noch wach gewesen war. Sie hatten bis spät in die Nacht über Videochat miteinander geredet und währenddessen 'Sherlock' geschaut, wobei sie abwechselnd über Mary gelästert und sie dann doch wieder cool gefunden haben. Es waren wirklich sehr spannende Gespräche gewesen...

Namjoon zerbrach sich den Kopf. Er wusste eigentlich auch nicht mehr, was er sich von dieser ganzen heimlichen Verehrer Sache erhofft hatte, aber nun gab es auch kein zurück mehr. Mit hoch rotem Kopf las er erneut den Inhalt von Jins Brief durch. Sein Freund? Sein fester Freund? Der auf ihn aufpassen soll? Namjoon wusste nicht, wohin mit seinen Gedanken. Er hatte nicht erwartet, dass Jin so direkt sein würde. Doch er konnte jetzt keinen Rückzieher machen. Also nahm er Stift und Papier hervor und begann zu schreiben.

Lieber Jin,

bitte sei mir nicht böse, dass ich dir vorerst nicht sagen kann, wer ich bin. Bald wirst du es erfahren, allerdings vermute ich, dass du dein Angebot dann zurückziehen wirst. Strapaziere deinen schönen Kopf nicht zu viel und wenn du nicht schlafen kannst, kann ich dir nur das Hörbuch 'Geschichte der Mathematik' empfehlen...obwohl ich Bücher schon sehr mag, da schlafe sogar ich ein.

Mein Lieblingsessen ist Fleisch. Ja, das klingt jetzt vielleicht nicht so spektakulär, aber ich kann so einem saftigem Steak einfach nicht widerstehen. Sonst geht aber auch nichts über das Gefühl einer heißen Nudelsuppe nach einem kalten Wintertag, findest du nicht auch? Ich bin leider absolut nicht zu gebrauchen in der Küche...aber du kochst bestimmt dafür doppelt so gut!

Dein N

Nicht zu hundert Prozent zufrieden mit dem Ergebnis gab Namjoon es schließlich auf. Er konnte es nunmal nicht besser. Vorsichtig schlich er sich zum Spind. Er konnte nicht riskieren, dass noch eine Person von seinem kleinen Geheimnis wusste, und vor allem nicht Jin. Eilig steckte er den Brief in den Spind und verschwand so schnell ihn seine Beine trugen.

Der Rest des Tages verging ruhig. Hobi sprang nur einmal voller Panik auf seinen Tisch, da er dachte eine Schlange gesehen zu haben, die sich später jedoch nur als die grüne Jacke eines Mitschülers herausstellte. Aber sonst war es ein ganz normaler Schultag. Sowas soll es ja auch ab und zu mal geben.

"Und, bist du bereit?", fragte Yoongi Taehyung, der schon vor dem Musikraum auf ihn wartete. "So bereit wie man nur sein kann.", antwortete dieser; er war heute ausgesprochen gut gelaunt. "Dann fangen wir am besten direkt an.", sagte Yoongi und schloss die Tür schwungvoll auf, und setzte sich ans Piano. Es freute ihn, dass Taehyung so freundlich zu ihm war und die beiden lachten viel während der Probe. Seit dem Gespräch bei Jin gingen die beiden viel herzlicher miteinander um. Und Taehyung, ja Taehyung dachte, dass Min Yoongi vielleicht gar nicht so übel war, wie er immer gedacht hatte...

"Mum? Warum rufst du mich an?", fragte Jeogguk überrascht, als er nach der nevigen Melodie, die Yoongi irgendwann mal als seinen Klingelton festgelegt hatte, die Stimme seiner Mutter hörte. "Hey, Kookie! Wann kommst du heute nach Hause?", fragte sie fröhlich. "Ähm, gegen halb sieben, ungefähr.", antwortete Jeongguk ihr. "Oh, so spät erst?", sagte sie und klang ein wenig enttäuscht. "Warum? Hattest du was vor?", fragte Jeongguk erneut. "Ich dachte, wir könnten zusammen in dieses neue Cafe gehen, dass vor ein paar Wochen geöffnet hat. Du weißt schon, dass gegenüber von der Apotheke, wo früher die Post war.", rückte seine Mutter schließlich mit der Sprache raus. Jeongguk lächelte. Seine Mutter bemühte sich wirklich, ihren Draht zueinander wieder aufzubauen. "Aber wenn du zu tun hast, dann können wir das auch ein anderes Mal machen.", sagte seine Mutter. "Eigentlich Mum, fängt meine Tanzprobe mit Jimin erst in einer guten Stunde an. Also, wenn du jetzt Zeit hast, dann können wir gerne dahin gehen.", schlug Jeongguk deswegen vor. Er war kein nachtragender Mensch, auch, wenn der Schmerz noch tief saß. Er sah, wie viel er seiner Mutter bedeutete und tief in seinem Herzen, liebte er sie innig. Er wollte es ihr nicht noch extra schwer machen, ihre Fehler zu begleichen. Nicht nach allem, was sie deswegen durchgemacht hatte. Wie heißt es so schön? Jeder Mensch verdient eine zweite Chance. "Wirklich? Ich mache mich sofort auf den Weg!", kam es von der anderen Seite der Leitung und Jeongguk lachte über die Aufgeregtheit seiner Mutter. "Bis gleich!", verabschiedete er sich, bevor er auflag.