Hoseok war erschöpft. Mehr als das, er war totmüde. Er wusste nicht, wie lange er schon auf dem kühlen Holzboden des Tanzrraums lag, aber er wusste, dass er nicht allzu bald wieder aufstehen wollte. Seine Muskeln schmerzten. Heute war aber auch ein wirklich anstrengender Tag gewesen. Erst der Unterricht, wo ausgerechnet heute auch noch Sport auf dem Plan stand, dann hatte ihn Lina in der Mittagspause noch um ein Coaching gebeten - und er hatte natürlich nicht nein sagen können - dann natürlich noch Tanz-AG, wo Jimin ihm heute nicht unter die Arme hatte greifen können, wegen eines Arzttermins, und dann hatte zum krönenden Abschluss auch Soohyung noch eine Extraprobe für sie und Chanhyuk angesetzt. Mit anderen Worten, Hoseok war erschöpft. Und dann wollte er eigentlich auch noch an der Choreografie für den Tanzwettbewerb arbeiten. Sein Magen knurrte. Stimmt ja, er hatte in der Mittagspause wegen des spontanen Coachings nichts essen können. Unter höchstem Kraftaufwand robbte er zu seiner Tasche und suchte nach seinem Handy. Es waren bereits halb neun. Er sollte sich schleunigst auf den Weg nach Hause machen. Aber die Verlockung noch ein paar Minuten liegen zu bleiben, war zu groß. Er wollte gerade die Augen schließen, als jemand die Tür öffnete. Verwirrt hob Hobi den Kopf, nur um zwei Basketballspieler im Türrahmen stehen zu sehen. "Was macht ihr denn hier?", fragte Hoseok verwundert und setzte sich letztendlich nun doch widerwillig auf. "Jimin hat gemeint, wir sollten mal nach dir sehen. Du sollst einen ziemlich anstrengenden Tag durchgemacht haben, und er wollte sichergehen, dass du hier nicht einschläfst.", erklärte Yoongi und Hobi musste unwillkürlich grinsen. Jimin war wirklich ein kleiner Engel. "Nun, er hatte wohl nicht ganz unrecht, was seine Befürchtungen anging.", meinte Jeongguk. Nun begann Hoseok endgültig seine Sachen zusammenzupacken. "Ja, Jimin ist viel zu gutherzig. Pass' uns ja gut auf ihn auf.", meinte Hobi und zwinkerte Jeongguk wissend zu, der daraufhin rot anlief. "Also, wo wohnst du? Können wir dich mitnehmen?", wechselte Jeongguk schnell das Thema. "Oh, ich wohne in die ganz andere Richtung. Am besten ich warte auf den Spätbus.", winkte Hobi ab, doch Jeongguk bestand darauf, ihn mitzunehmen. "Er ist ein Sturkopf, versuch' es gar nicht erst.", rat Yoongi ihm, sodass Hoseok schlussendlich nachgab.
Gemeinsam quetschten sie sich auf die Rückbank des Jeon-Autos. "Argh! Seht mal, Jin schickt mir schon den ganzen Abend solche Snaps.", meinte Yoongi und zeigte die Fotos Hobi und Jeongguk. In den paar Sekunden, die man das Bild ansehen konnte, lächelten Namjoon und Jin gemeinsam verliebt in die Kamera. "Ist doch schön, dass sie ihren Streit aus der Welt geschafft haben. Auch wenn ein bisschen Drama nie verkehrt ist. Obwohl ich mich frage, woher Namjoons plötzlicher Sinneswechsel kam.", sagte Hobi nachdenklich und die beiden Basketballspieler warfen sich einen vieldeutigen Blick zu. "Aber kann er sein Anschmachten nicht für sich behalten?", meinte Yoongi schlussendlich in einem genervten Ton und drückte die Fotos nun endgültig weg. "So, Hoseok, wir wären dann gleich da, kannst du mir den Weg zu eurem Haus sagen?", unterbrach der Coach ihre Unterhaltung. Wenige Minuten später hielten sie dann auch schon vor dem Haus des Tänzers. "Vielen Dank, Coach. Guten Abend, noch.", wünschte er freundlich und kletterte aus dem Wagen. "Kein Problem.", antwortete der Coach nur. Nachdem die Tür des Autos zugeschlagen wurde, wandte dieser sich sofort an seinen Sohn. "Ein neuer Freud von dir? Jimin muss dir ja wahnsinnig gut tun, ich habe seit der Grundschule keine anderen Freunde als Namjoon und Yoongi von dir gesehen.", neckte er seinen Sohn, der nur die Augen verdrehte.
Namjoon verdrehte fast gleichzeitig ebenfalls seine Augen, jedoch aus einem ganz anderen Grund. "Schubs mich an, los!", bettelte Jin. Sie waren bei ihrem Spaziergang zufälligerweise an einem kleinen Spielplatz vorbeigekommen und Jin hatte den Schaukeln einfach nicht widerstehen können. Namjoon seufzte auf, brachte die Schaukel aber letztendlich doch für Jin in Bewegung. Glücklich lachte Jin auf. "Früher habe ich das geliebt! Ich habe meine Eltern regelrecht dazu gezwungen, mich anzuschubsen.", erzählte er Namjoon. "Ich dachte immer, wenn ich hoch genug bin, kann ich die Wolken berühren.", kicherte er und auch Namjoon musste schmunzeln. "Natürlich ein Märchen, dass mir meine Oma in den Kopf gesetzt hatte.", erklärte er weiter. Namjoon hatte inzwischen aufgehört, ihn anzuschubsen, und lehnte sich gegen das Gerüst der Schaukel, von wo aus er Jin zuhörte. "Sie hat mir lauter solche Geschichten erzählt. Ich hab zum Beispiel geglaubt, dass Träume dadurch endstehen, dass in meinem Gehirn ganz viele kleine Leute auf einer großen Leinwand einen Film sehen." Langsam begann die Schaukel auszuschwingen. "Das klingt ja nach einer sehr fantasievollen Oma. Meine zwingt mich nur immer dazu, mein Gemüse aufzuessen.", meinte Namjoon und Jin lachte. "Ja, sie war die beste. Leider ist sie früh verstorben, da war ich neun.", sagte Jin und die Schaukel kam endgültig zum stehen. "Oh, äh, das tut mir Leid.", sagte Namjoon geschockt und Jin seufzte auf. "Sie hat mir auch erzählt, dass Tote zu Schutzengeln werden, und ihren Geliebten Glück bringen.", meinte Jin leise. Namjoon trat noch einen Schritt näher zu ihm und ergriff seine Hand. "Ich bin mir sicher, dass sie gut auf dich aufpasst.", versicherte Namjoon ihm und Jin lächelte. "Danke.", flüsterte Jin. Namjoon lächelte nur, bevor er einen zaten Kuss auf Jins Lippen drückte. "Ich wette sie ist auch froh, dass wir uns wieder vertragen haben. Sie wusste, was gut für mich war.", grinste Jin und Namjoon sah verlegen zu Boden. Eine angenehme Stille entstand, in der sie einfach die Gegenwart des anderen genossen. "Ähm - es ist schon spät. Wir sollten uns wohl besser auf den Heimweg machen.", räusperte der Größere sich dann und Jin stöhnte auf. "Du bist so ein Romantik-Zerstörer.", beschwerte er sich und Namjoon lachte auf. Er zog Jin von der Schaukel und verschränkte ihre Finger miteinander. "Komm', lass uns gehen.", meinte er und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Jins Haus. Währenddessen schwelgten sie noch ein wenig in alten Kindheitserinnerungen und waren immer wieder überrascht, neue Seiten des anderen kennenzulernen. "Jeongguk und du wollten wirklich mit einem Pappkarton zum Mond fliegen?", fragte Jin lachend und Namjoon nickte. "Wir hatten schon Feuerwerksraketen und alles besorgt, die uns antreiben sollten, aber unsere Eltern konnten das Unglück noch abwenden. Yoongi hatte uns damals verraten und wir haben danach eine Woche lang nicht mehr mit ihm gespielt.", erzählte Namjoon. "Heute sollten wir ihm wohl dankbar dafür sein - wer weiß, ob wir sonst noch alle Finger hätten.", fügte er hinzu und Jin lachte auf. "Wow, ihr scheint euch ja schon eine Ewigkeit zu kennen.", meinte er erstaunt. "Ja, Yoongi und ich kannten uns vom Klavierunterricht, Jeongguk und ich waren schon immer Nachbarn, und Yoongi und Jeongguk kannten sich vom Kleinerkinder-Basketball. Ich glaube, wir waren damals alle froh, Freunde gefunden zu haben. Und unsere Eltern erst recht.", sagte Namjoon erstaunt. "Wieso denn das?", fragte Jin. "Nun ja, du kennst ja Yoongi. Er eckt oft an und hatte schon damals oft Probleme mit anderen Kindern. Und Jeongguk mag nach außen hin vielleicht entspannt wirken, aber jedes Mal, wenn ihn jemand Neues anspricht, macht er sich vor Angst in die Hosen. Und ich war schon immer ein wenig zu verträumt gewesen und habe mich nie wirklich für sowas wie soziale Beziehungen interressiert. Was meinst du, wie unsere Eltern glücklich waren, dass ihre drei Außenseiterkinder eine Außenseitergruppe gebildet hatten.", antwortete Namjoon. "Das kann man sich gar nicht vorstellen. Ihr drei sollt Außenseiter gewesen sein? Jeongguk ist ein Mädchenschwarm und Yoongi Capitän der Basketballmannschaft - und ich wette du wirst nächstes Jahr zum Schülersprecher gewählt!", meinte Jin erstaunt. Namjoon grinste. "Oh, wir sind da, willst du noch mit reinkommen?", sagte Jin dann und blieb vor seiner Haustür stehen. Namjoons Augen weiteten sich. "Äh, nein, ich äh, rufe am besten schon mal meine Mum an, damit sie mich holen kommt.", winkte er ab und Jin schmunzelte. "Du hast nur Angst, meine Eltern kennenzulernen.", meinte er und Namjoon sah ertappt auf. "Ach, Quatsch, gar nicht, ich will ihnen nur keine Umstände bereiten.", sagte er etwas zu schnell. "Na gut, wie du meinst.", gab Jin jedoch immer noch grinsend nach. "Dann schlaf gut, schreib' mir, wenn du zu Hause bist.", fügte er hinzu und küsste Namjoon noch flüchtig auf die Lippen. "Du auch, gute Nacht.", grinste Namjoon und mit einem letzten Lächeln verschwand Jin durch die Haustür nach drinnen.
Ja ja, Liebe kann so herrlich sein.
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Heyho!
Lang, lang ist's her! Ich hoffe euch gefällt dieses kleine süße Kapitel, auch wenn nicht so viel passiert. Sowas muss es zwischen drinnen ja auch mal geben...oder? :D #Yolomaudadolo!
Nun...nur noch vier Klausuren hab ich vor mir! Danach kommt vielleicht mal wieder öfter was...
Fighting!
Lg Kiki
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Bangtan School Musical | Jikook
FanfictionDie erneute und wie versprochen vorerst letzte Versetzung seiner Mutter bringt Jimin an die Bangtan High School. Dort trifft er auf einen Haufen Leute, die er so schnell wohl nicht wieder vergessen wird. Vor allem der beliebte Basketballspieler Jeon...