Bangtan School Musical | Jikook

Freunde zum Ausheulen

Hallo N,

ich weiß zwar nicht, wie du es machst, aber dich scheint nie jemand zu erwischen, wenn du zu meinem Spind gehst...also bleibt mir vorerst wohl nichts anderes übrig, als zu warten, oder? Ich habe mal in 'Geschichte der Mathematik' reingehört und habe es keine fünf Minuten geschafft, bevor ich eingeschlafen bin. Du magst also Bücher? Was liest du gerne? Hast du vielleicht Empfehlungen, bei denen man nicht direkt einschläft? :D

Hach ja, würdest du dich mir zeigen, könnte ich ja für dich kochen, aber leider, leider...denn meine Nudelsuppe und meine Steaks sind wirklich köstlich. Du kannst dich gerne bei meinen Freunden überzeugen!

Es ist schon ein wenig unfair, dass ich nicht weiß, wer du bist. Manchmal frage ich mich, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe, weil ich immer noch mit dir schreibe...aber es macht mich irgendwie glücklich, zu wissen, dass da jemand ist, der sich um einen sorgt. Also, nicht falsch verstehen, meine Familie und Freunde sind toll, aber das hier ist irgendwie anders...Ich klinge verrückt, nicht? Dabei hoffe ich doch nur inständig, dass du mir endlich sagst, wer du bist. Sieh' dir an, wie verzweifelt ich klinge! Ich würde mich nicht über dich lustig machen...ehrlich gesagt, ganz im Gegenteil...ich würde dich gerne näher kennenlernen. Du scheinst jedoch nicht so ganz überzeugt von der Idee, mich näher kennenzulernen...

Das ist jetzt länger geworden und hat jetzt trauriger aufgehört, als ich es beabsichtigt hatte.

Hier, zur Aufheiterung ein Witz:

Welche Autofahrer sind die Nettesten?

-Die Geisterfahrer, die sind wirklich sehr entgegenkommend.

HAHAHAHA!

-Jin

Verzweifelt schlug Namjoon die Hände über seinem Kopf zusammen. Er saß schon den ganzen Samstagnachmittag an seinem Schreibtisch und grübelte darüber nach, was er antworten sollte. Er konnte seine Identität nicht preisgeben, zumindest nicht bis das Casting vorbei war, um Jin nicht von diesem abzulenken. Mit schwerem Herzen dachte Namjoon an ihre gemeinsame Probe am Freitag zurück. Da war noch alles gut gewesen. Jin hatte gescherzt und gelacht und Namjoon, naja, war nun mal sein schüchternes, tollpatschiges Selbst gewesen. Nicht, dass Jin das gestört hätte. Als Namjoon all seine Noten durch den Raum geschleudert hatte, weil er über die Pedale des Klaviers gestolpert war, hatte er ihm sogar geholfen, diese aufzuheben. Er hatte in Kauf genommen, dass sie zu spät zu ihrer nächsten Stunde kamen bei einer Lehrerin, mit der bei solchen Angelegenheiten wirklich nicht zu spaßen war. Dementsprechend hatten sie gemeinsam nachgessen am Freitagnachmittag. Auch da war Jin nicht wütend gewesen.

"Hey, es tut mir wirklich Leid, dass du jetzt wegen mir nachsitzen musst.", hatte Namjoon sich zerknirscht entschuldigt. "Ach, macht doch nichts. Ich hatte eh nichts vor.", hatte Jin schnell abgewunken. Dann hatten sie sich angeschwiegen. "Denkst du, es ist möglich Sympatie für jemanden zu empfinden, den man nie gesehen hat?", hatte Jin plötzlich gefragt. "Wie meinst du das?" "Nehmen wir mal an, du würdest Briefe bekomen, und du weißt nicht von wem - würdest du es für möglich halten, so jemanden zu mögen?" Namjoon hatte geschluckt. "Ich denke, dass du Gefühle nicht wirklich beeinflussen kannst. Aber ich würde sehr vorsichtig sein.", hatte er Jin geraten. Dieser hatte kurz nachdenklich geguckt, genickt und ihn dann angelächelt. "Und gibt es jemanden, den du magst?", hatte er gefragt. Namjoon wusste nicht, was schlimmer gewesen war. Jin wegen der Briefe anzulügen oder wegen seiner Gefühle. Er hatte bloß gestottert und sein Gesicht war heiß geworden, bevor Jin sich lachend abgewendet hatte. "Keine Sorge, du musst es mir nicht sagen." Und so sehr Namjoon geglaubt hatte, sich dies eingebildet zu haben, hatte er doch eine Spur Trauer herrausgehört. Ach, Quatsch, hast du nicht! Danach hatten die beiden noch ein wenig über Gott und die Welt geredet und Namjoon hatte festgestellt, dass man mit Jin wirklich gut reden kann. Schließlich ist irgendwann auch mal ein Lehrer aufgetaucht und so mussten sie den Rest der Stunde stillschweigend aussitzen.