"Du Hure, du wiederliches Stück Dreck! Du Abschaum" Immer wieder traf der Gürtel meines Vaters meinen Rücken. Ich fiel auf die Knie, wurde aber sofort unsanft an meinen Haaren hochgezogen. Seine Faust traf mein Gesicht. Dann trat er mich in den Bauch. Ich fiel erneut auf den Boden und rollte mich zu einem kleinen Ball zusammen. Schützend Umschlang ich mein Gesicht mit den Armen und zog die Beine vor den Bauch. "Ich brauche mehr Geld! Du hast sonst kein Recht mehr hier zu wohnen. Dann sperre ich dich halt in den Keller! Wozu arbeitest du denn in diesem Café? Zahl zukünftlich mehr Miete!" Sein Fuß traf meine Seite. Er hatte leider Stiefel an, also tat es höllisch weh. Mein Rücken blutete. Meine Arme und Beine waren komplett blau. Tränen strömten unaufhaltsam über meine Wangen. Endlich ließ er von mir ab, da seine Bierflasche leer war und er sich einen neue holen musste.
Er verließ mich nicht, ohne die leere Flasche auf meinen Rippen zu zerschmettern. Warmes Blut strömte aus den frischen Wunden. Ich rappelte mich unter Schmerzen auf und lief in mein Zimmer. Dort verbarrikadierte ich die Tür und legte mich in mein ziemlich lädiertes Bett, was eigentlich nur Sperrmüll war. Aber ich nahm, was ich kriegen konnte und beschwerte mich nicht. Erschöpft schloss ich die Augen und döste weg.
Das Klingeln meines Weckers riss mich aus dem Schlaf. Murrend stellte ich ihn ab und machte mich für die Schule fertig. Die blauen Flecken verbarg ich unter einem alten Sweater. Dann nahm ich mir aus der Küche noch einen Apfel und verließ das Haus.
Meine Mutter war bereits vor sieben Jahren getürmt . Das war der Zeitpunkt wo Vater mit dem Trinken anfing. Erst begnügte er sich mit rumbrüllen aber bald wurde er auch handgreiflich.
Ich lief mit gesenktem Kopf über den Schulhof. Scheu wandte ich den Blick von den Anderen ab. Ich schämte mich. Bestimmt war mein Wangenknochen mal wieder grün und blau. In dem Moment wurde ich angerempelt. Dieser kleine Stoß genügte um mich zu Boden zu befördern, denn ich war völlig entkräftet. "E-entschuldigung", murmelte ich leise, ohne den Blick vom Boden abzuwenden. "Schon gut". Eine Männerstimme. Schüchtern sah ich auf und schaute direkt in das Gesicht des berühmtesten Badboy der Schule. Er sog bei dem Anblick meines Gesichtes scharf die Luft ein. Ich schaute wieder beschämt zu Boden. "Ich weiß, eine Schande für die Schule bin ich", murmelte ich leise. Er schüttelte daraufhin den Kopf. "Das bist du nicht. Aber wer hat dir das angetan?" "Niemand", log ich. Er warf mir einen Blick zu, der mir zeigte, dass er mir nicht glaubte, aber er sagte nichts weiter. Stattdessen reichte er mir seine Hand. Ich zuckte vor Schmerzen zusammen, als er meinen Arm ergriff. Dabei rutschte der Ärmel ein wenig hoch und entblößte die zahlreichen blauen Flecken, die sich dort angesammelt hatten. Iano starrte dort drauf. Doch bevor er was sagen konnte, hatte ich mich aufgerappelt. So schnell ich konnte, rannte ich weg.
Er hat sich garnichts wie ein Badboy verhalten? Eigentlich war er sogar ganz nett, schoss mir durch den Kopf. Schnell verwarf ich den Gedanken. Das war bestimmt nur aus Schock wegen meiner Hässlichkeit.
Als erstes hatte ich Deutsch. Ich legte stumm meine Deutschsachen auf den Tisch und setzte mich still auf meinen Stuhl. "Hey, ist hier noch frei?", erschrocken zuckte ich zusammen, nickte aber. Iano setzte sich auf den Platz neben mir. Ochnee musste das sein? Er sollte sich nicht mit einem Niemand wie mir abgeben! Schüchtern schaute ich wieder weg. Er ließ es aber nicht zu, sondern fasste mich am Kinn und drehte meinen Kopf wieder zu ihm. Erneut zuckte ich vor Schmerzen zusammen. "Wie heißt du noch mal?", wollte er wissen. "A-alesha", murmelte ich leise. Seine Augen waren von einem strahlenden Grün. Noch nie zuvor hatte ich solche schönen Augen gesehen. "Ok Alesha. Kannst du mir mal erklären, woher all diese Verletzungen kommen?" Ich schüttelte den Kopf. Er seufzte. Dann wechselte er unverzüglich das Thema.
"Ich hab gehört du wärst gut in Deutsch.... Ich bräuchte dringend Nachhilfe. Wollen wir uns nach der Schule bei mir treffen?" Ich nickte zögernd. "H-hab aber erst noch meine Schicht im Café", murmelte ich zögernd. Iano lächelte. "Kein Problem. Gib mir die Adresse und ich hole dich danach von dort aus ab." In dem Moment kam der Deutschlehrer rein und fing mit dem Unterricht an. Deswegen schrieb ich ihm die Adresse auf einen Zettel und schob ihm diesen zu. Dann konzentrierte ich mich auf Deutsch.
![](https://img.wattpad.com/cover/147642254-288-k432594.jpg)
DU LIEST GERADE
Cherry Tree Dreams (Fertiggestellt)
Romance"Du Hure! Du wiederliche Schlampe!" Alesha wird täglich von ihrem Vater geschlagen, der ein Alkoholiker ist. Ihr Leben geht den Bach runter. Bis sie Iano trifft... "L-lass das, ich bin doch nicht wichtig! Nur ein Stück Dreck", flüsterte ich "Und ob...