Das Kickboxstudio war klein und roch nach Schweiß. Um mich herum schlugen die anderen 'Lehrlinge' auf ihre Boxsäcke ein. Und ich tat es ihnen gleich. Ich ließ meine ganze Frust am Boxsack aus. Irgendwann kam der Leader zu mir. "Du schlägst gut und treffsicher. Obwohl es dein erster Tag ist. Denke nur daran die Bewegungen mit dem ganzen Körper zu tun. Du musst deinen ganzen Körper zu deinem Vorteil nutzen." Ich nickte verbissen und tat, wie er es mir vorschlug.
Nach dem Training war ich komplett verschwitzt und sprang zuhause als erstes unter die Dusche, bevor ich mich zu Mum gesellte, die unten in der Küche irgendwas backte.
Der Geruch von frischen Scones durchzog das ganze Haus. Meine Mutter und ich saßen am Küchentisch und vertilgten Scones mit Marmelade. "Wie war das Training?", wollte sie wissen. Ich nickte ihr zu. "Gut, erwiderte ich knapp." Ich bin hundemüde. Wenn du mich entschuldigen könntest? " Ich schob meinen Stuhl zurück und stand auf. Ich stellte meinen Teller in die Spüle und lief dann nach oben in mein Zimmer, um mich bettfertig zu machen.
" Du verdammte kleine Hure! Du hättest garnicht erst auf die Welt kommen sollen! Du bist es nicht einmal wert, dass man sich die Schuhe an dir abtritt." Ich kauerte mich ängstlich auf dem Küchenboden zusammen. Der Stiefel meines Vaters traf mich in die Seite. Er spuckte mich an. Dann schlug er seine Bierflasche auf mir entzwei. Bier vermischte sich mit Blut und salzigen Tränen." Bitte, Dad! Warum liebst du mich denn nicht? Was habe ich dir denn getan?" Er ignorierte mein Wimmern und zog seinen Gürtel aus der Hose. Mit einem lauten Klatschen traf das Leder meinen Rücken. Ich schrie auf. "Iano! Iano! Wo bist du? Hilf mir!" Ich war überrascht über meine eigenen Rufe. Warum rief ich nach ihm? Er hatte doch schon längst Schluss gemacht! Und auf einmal hörte ich seine sanfte Stimme. "Ich bin hier, Alesha. Alles wird gut".
Erschrocken öffnete ich ein Auge. Iano saß neben meinem Bett und hielt mich in seinen Armen. Das Fenster stand weit offen und der kühle Nachtwind ließ mich frösteln. Ich lachte nervös. "Nicht dein Ernst oder? Durchs FENSTER? Und warum bist du nicht im. Ausland?" Das letzte Wort spuckte ich verächtlich aus.
Er lächelte traurig. "Ich gehe morgen. Aber ich wollte mich wenigstens verabschieden." Da kam Leben in mich. Ich stieß ihn von mir weg. Er schaute verletzt. Doch das war mir gerade sowas von scheißegal. "Schön! Das hast du ja jetzt getan, tschüss", meinte ich kühl. Seine Stimme brach. "Tschüss".
Dann ging er. Kletterte wieder aus dem Fenster. Und ich schloss es nachdrücklich hinter ihm. Bevor ich in Tränen ausbrach.
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Cherry Tree Dreams (Fertiggestellt)
Romance"Du Hure! Du wiederliche Schlampe!" Alesha wird täglich von ihrem Vater geschlagen, der ein Alkoholiker ist. Ihr Leben geht den Bach runter. Bis sie Iano trifft... "L-lass das, ich bin doch nicht wichtig! Nur ein Stück Dreck", flüsterte ich "Und ob...