Die Tage in der Schule waren Hölle für mich. Ich musste jedes Mal sehen, wie Iano mit einer Schlampe rumknutschte. Eigentlich war es nicht nur eine. Er wechselte jeden Tag. Also steckte er jeden Tag einem Anderen Mädchen die Zunge in den Hals. Nur Amy hatte er nicht rumkriegen können. Denn Amy war mittlerweile meine beste Freundin.
Ich lief gerade eilig durch den Flur. Und auf einmal rannte ich gegen Iano. Erschrocken schaute ich auf. Seine Augen funkelten eisig zu mir herab. "Kannst du nicht aufpassen", fuhr er mich an. Ich zuckte heftig zusammen. "Kannst du mir verraten, was dass hier soll?" Meine Wut stieg. "Du hast mir meinen ersten Kuss gestohlen. Und am nächsten Tag legst du irgendeine Schlampe flach! Ich habe dir vertraut, Iano. Weißt du wie es mir jetzt geht? Es interessiert dich wahrscheinlich nicht. Ich sage es dir trotzdem. Jeden Morgen wenn ich ohne dich aufwache fühle ich mich allein. Ich überlege Selbstmord zu begehen!" Kurz stockte er." Und ich stehe kurz davor es zu tun", sagte ich eher an mich selber gewandt.
"Ach weißt du was! Ich hätte mir garnichts die Mühe geben sollen." Ich wollte gehen. Doch eine Hand hielt mich an der Schulter fest. "Keine Sorge ich werde mich schon nicht ermorden. Das war gerade nur Hirngespinst", log ich und riss mich los.
"Gut", antwortete Iano kalt. "Bilde dir bloß nichts auf diese vier Wochen ein! Ich habe mit dir gespielt und ich brauchte nur eine Ausrede, um von der Schule wegzukommen."
"Schön", sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen. Dann ließ ich ihn stehen und ging.
Wie wäre es wohl, zu sterben? Ohne Iano machte mein Leben doch eh keinen Sinn mehr. Mein Herz schmerzte ununterbrochen und ich hatte jede Nacht Albträume. Ich war nicht mehr bereit das alles durchzustehen!
Ich hatte einen Plan gefasst. Ich wollte wenigstens noch meinen Freunden tschüss sagen.
Ich schrieb Briefe. Sogar an Iano schrieb ich einen. Dann lief ich zum Kleiderschrank und zerrte das Fotoalbum unter der Kleidung hervor, wo ich es aus Frust vergraben hatte.
Das letzte Foto. Iano und ich unter dem Kirschbaum. Ich holte es vorsichtig heraus.
Irgendwann Abends schlich ich mich hinaus. Ich lief zum Bahnhof.
Auf dem Fahrplan studierte ich die Züge. Der nächste kam in 3 Minuten. Ich stellte mich sprungbereit dort hin. "Alesha! Nicht! Bitte nicht!" Doch in dem Moment hörte ich den Zug kommen. Und ich sprang.
Und wurde zurückgerissen. "Alesha!" Etwas tropfte auf mein Gesicht. Langsam öffnete ich die Augen. Iano stand dort über mich gebeugt. Er weinte.
"Alesha! Ich liebe dich doch! Ich bin so ein Vollidiot", flüsterte er. "A-aber warum?", hauchte ich. "Die Gefühle haben mir Angst gemacht. Ich habe noch nie so viel für ein Mädchen gefühlt", wisperte er.
Der Zug hatte gehalten. Die Wagontüren öffneten sich und die Leute strömten heraus. Aber das interessierte mich nicht.
Alles interessierte mich nicht, außer Iano, als er sich hinabbeugte und mich küsste. Die salzigen Tränen vermischten sich mit dem Regen.
Denn es hatte angefangen zu schütten. Ich schloss die Augen. Ich spürte nur Iano bei mir. Seine Körperwärme. Ich hatte ihn so sehr vermisst.
Und ich erwiderte.
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Cherry Tree Dreams (Fertiggestellt)
Romance"Du Hure! Du wiederliche Schlampe!" Alesha wird täglich von ihrem Vater geschlagen, der ein Alkoholiker ist. Ihr Leben geht den Bach runter. Bis sie Iano trifft... "L-lass das, ich bin doch nicht wichtig! Nur ein Stück Dreck", flüsterte ich "Und ob...