Einer der Polizisten kam zu uns. In der Zwischenzeit hatte Iano mich verartztet und ich versuchte mich von meinem Schock zu erholen. "Es tut uns wirklich leid, Alesha aber wir müssen dich jetzt ins Kinderheim bringen. Pack also besser deine Sachen zusammen." Ich nickte hölzern. Mein größter Albtraum wurde wahr.
Wenig später stand ich mit meinem Rollkoffer, in dem sich alle meine Habseligkeiten befanden vor dem Kinderheim. Außerdem würde man den Fernseher und den DVD Spieler von meinem Vater nachliefern. Den Rest hätte ich so gelassen in der Wohnung. Iano stand neben mir und Strich mir über den Rücken. "Es tut mir leid, dass alles so kommen musste", flüsterte er in mein Ohr. Ich schwieg.
Irgendwann lief ich zur Eingangstür und winkte Iano ein letztes Mal zu.
In der Eingangshalle war nur eine Rezeption und einige bereits mitgenommene Stühle. Ich lief zur Rezeption und ließ mir einen Zimmerschlüssel geben. Glücklicherweise bekam ich ein Zimmer für mich allein. Aus dem Grund wegen der körperlichen Bedrängung oder was immer die Frau hinter dem Tresen da faselte.
In meinem Zimmer schaute ich mich um. Der Fernseher und noch einige andere der teuren Sachen aus der Wohnung waren da. Außerdem schien mein Bett nagelneu zu sein. Ich lief zum Kleiderschrank und stutzte. Dort lagen alle meine Sachen, die ich von Iano hatte. Auf dem Bett lag der Teddybär und auf dem Schreibtisch lag das leere Fotoalbum und ein volles.
Bilder von Iano und mir. Am Strand. Auf der Shoppingmall . Und jedes Mal strahlte ich vor Freude. Und ganz am Ende war ein Foto von uns unter dem Kirschbaum eingeklebt. Wie hatte er das bloß angestellt? Auf dem Foto hatte er einen Arm um mich gelegt und ich lehnte an seiner Schulter.
Wahrscheinlich hatte Iano einen Privatfotografen oder so. Allerdings gefiel es mir eher weniger, wenn man mich heimlich fotografierte. Auch wenn dieses Foto wunderschön war.
Seufzend schmiss ich mich aufs Bett und schloss die Augen.
In dieser Nacht kamen die Albträume zurück.
Mit einem Keuchen schreckte ich auf. Leise fing ich an zu weinen. Ich fühlte mich einsam. Iano war nicht bei mir. Ich vermisste seine Nähe.
Am nächsten Tag lief ich unausgeschlafen und leicht griesgrämig zur Schule. Dieses Mal trug ich den Kopf hoch erhoben, als ich mich durch die Schülermenge schlängelte. Ich sah, wie sich die meisten anstießen und tuschelten. Aber das interessierte mich einen Dreck.
Dann sah ich Iano. Schockiert blieb ich stehen. Er stand mit den anderen Badboys in einer Ecke herum und steckte einer Schlampe seine Zunge in den Hals.
Er hob den Kopf und sah mir in die Augen. Sein Blick war eiskalt. Ich drehte mich auf dem Absatz um und ging.
"Hey, Alesha". Ich ignorierte das Mädchen neben mir. Da hielt sie mich am Ärmel fest. "Was willst du?"
"Mit dir befreundet sein".

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Cherry Tree Dreams (Fertiggestellt)
Romance"Du Hure! Du wiederliche Schlampe!" Alesha wird täglich von ihrem Vater geschlagen, der ein Alkoholiker ist. Ihr Leben geht den Bach runter. Bis sie Iano trifft... "L-lass das, ich bin doch nicht wichtig! Nur ein Stück Dreck", flüsterte ich "Und ob...