-Entlassung-

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Ich wurde davon wach, wie Iano mir sanft über die Haare Strich. Ich öffnete ein Auge, um ihn blinzelnd anzusehen. Er erwiderte meinen Blick liebevoll.

"Ich liebe Dich Alesha!" Ich beugte mich zu ihm vor, um ihn zu küssen. "Ich dich auch!" Er lächelte sanft.

"Übrigens, heute wirst du entlassen. Der Arzt hat gestern auch noch deinen Kopf untersucht. Denn er ist gekommen, als du geschlafen hast. Er meint, dass du alles heile überstanden hast und auch dein Kopf wieder in Ordnung ist. Allerdings sollen wir noch nicht zu viel "toben"." Bei dem Wort 'toben', deutete er Gänsefüßchen mit den Fingern an.

Ich lachte vor Freude. Und auch Iano strahlte.

Wenige Stunden später lag ich in Ianos Zimmer auf dem Bett. Er wollte heute noch einmal kein Risiko eingehen. Aber das machte mir nichts. Denn Iano hatte gekocht und wir schauten auf Netflix Videos.

Irgendwann schaute ich unauffällig zur Seite. Iano hatte sein T-Shirt wegen der Sommerhitze ausgezogen. Denn inzwischen war es schon Juli. Er hatte ein deutliches Sixpack und durchtrainiert war er auch.

Ich bewunderte seinen Oberkörper aber irgendwann schien es ihm aufzufallen. "Alles deins", grinste er. Ich lachte leicht nervös. Mein Freund stellte den Fernseher aus. "Lass uns Frage und Antwort spielen." Ich nickte. Er fing an. "Wer war dein erster Kuss?" Ich lief rot an. "D-du . Du warst mein e-erster Kuss", stammelte ich. Iano grinste. "Du bist dran."

Was für eine Frage sollte ich ihm stellen? "Bist du noch Jungfrau?", rutschte es mir heraus. Und ich war wirklich neugierig auf die Antwort. Er lachte wieder. "Nein".

So ging das hin und her, bis er auf einmal fragte:"Auf welche Arten und Weisen hat dein Vater dir schon wehgetan?" Ich schaute zur Seite. "Er hat mich mit den Fäusten geschlagen, mit dem Gürtel, mit den Stiefeln getreten, mich gewürgt, mit einem Messer geschnitten, mich tagelang ohne Essen eingesperrt, die leeren Bierflaschen auf mir entzwei geschlagen, mich gegen die Wand geschubst, meinen Kopf extra hart auf den Boden geschleudert und... Mich einmal vergewaltigt", zählte ich leise und mühsam die Tränen zurückhaltend auf.

Iano nahm mich in den Arm. "Ruhig, Alesha. Alles ist gut, ich bin jetzt bei dir. Dir kann nichts mehr passieren", nuschelte er gegen mein Haar. Ich nickte schwach. Dann lehnte ich mich zurück. "Ich will jetzt schlafen." Iano nickte. Er räumte die Essenssachen vom Bett und kroch dann zu mir unter die Bettdecke.

Ich kuschelte mich in seine Arme und atmete seinen Duft ein. Er roch einfach unglaublich gut! Ich gab ihm einen Kuss auf den Mund und schloss dann die Augen. Langsam übermannte mich der Schlaf.

Cherry Tree Dreams (Fertiggestellt) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt