"Alesha, bitte versteh! Es ist doch nur für ein Jahr!" "Achja? Und deswegen machst du mit mir Schluss? Weil du für ein Jahr ins Ausland gehst? Können wir nicht eine Fernbeziehung führen oder so?", schrie ich wütend. Iano seufzte. "Fernbeziehungen sind scheiße!" Meine Stimme überschlug sich fast. "Also machst du für EIN JAHR mit mir SCHLUSS?" Er schwieg.
Ich machte einen Schritt auf ihn zu und gab ihm eine Ohrfeige. Dann wandte ich mich ab. "Vergiss es. Ich werde auch außerdem nicht in deinem Haus wohnen, wenn du eh nicht da bist. Mutter und ich werden in meine alte Wohnung zurückziehen. Sie hat endlich wieder Arbeit gefunden und wir haben außerdem so einiges zusammengespart. Eigentlich wollten wir es ja für mein Studium ausgeben aber so geht es ja auch. " Meine Stimme klang bissiger als beabsichtigt.
Eine Träne rollte meine Wange hinunter, doch ich wischte sie wütend weg. Iano konnte mich mal!
Als meine Mutter nach Hause kam, erklärte ich ihr die Lage. Sie seufzte, aber stimmte mir zu.
Wenige Tage später war alles gepackt. Iano stand an der Haustür und schaute mich mit traurigem Blick an, doch ich ignorierte ihn.
Tief in meinem Herzen spürte ich einen Stich. Eigentlich sollte es doch nicht so enden! Aber Iano musste ja unbedingt sein blödes Auslandjahr haben.
Ich drehte mich noch einmal um und sagte mit zitternder Stimme:"Es ist vorbei Iano! Es ist aus mit uns! Denn ich mache so einen Scheiß nicht mit!" Er erwiderte meinen Blick stumm. Seine Augen glitzerten verdächtig. Ich konnte seinen Anblick nicht mehr ertragen und folgte meiner Mutter zum wartenden Taxi.
Die Wohnung hatten wir komplett umgestaltet. Die Wände waren frisch gestrichen und wir hatten neue Möbel besorgt. Mein Zimmer erschien mir jetzt viel heller und schöner und mir kam die Atmosphäre auch deutlich entspannter vor.
Am ersten Abend saßen Mum und ich schweigend am Tisch. Mir fehlte Iano, der immer die Stimmung mit seinen Witzen aufheiterte. Auch sein Essen schmeckte deutlich besser, als wenn ich selber kochte. Mum konnte nicht wirklich kochen und ich wunderte mich, wie ich das früher nicht hatte bemerken können. Allerdings konnte Mum backen. Ihre Kuchen waren einfach spitze!
Nach dem Essen verzog ich mich in mein Zimmer und spielte ein wenig am Handy. Verzweifelt versuchte ich nicht an Iano zu denken. Dieser hatte mich inzwischen dutzend Mal angerufen aber jedes Mal drückte ich ihn weg. Irgendwann blockierte ich ihn.
Gelangweilt legte ich nach einer halben Stunde das Handy weg und beschloss noch ein wenig draußen abzuhängen, bevor es ganz dunkel wurde.
"Ich gehe noch ein wenig raus, Mum", rief ich. Ihre Antwort kam sofort:"OK aber nicht zu lange, mein Schatz" "Jaja", erwiderte ich nur und schloss dann die Haustür hinter mir.
Ich lief zum Kirschbaum. Inzwischen begannen bereits kleine grüne Kirschen zu Reifen und die Blüten waren schon fast verschwunden. Ich schwang mich auf den untersten Ast und kletterte immer höher in die Krone.
Von dort aus konnte man gut beobachte, was an der nahen Straße vor sich ging. Allerdings konnte man selber dabei nicht entdeckt werden, wenn man sich zwischen den Blättern versteckte. Genau das tat ich.
Ich beobachtete das Treiben auf der Straße. Was Iano wohl gerade machte? Ich schüttelte mich, um nicht weiter an ihn zu denken. Dabei fiel ich fast vom Baum. Aber nur fast.
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Cherry Tree Dreams (Fertiggestellt)
Romance"Du Hure! Du wiederliche Schlampe!" Alesha wird täglich von ihrem Vater geschlagen, der ein Alkoholiker ist. Ihr Leben geht den Bach runter. Bis sie Iano trifft... "L-lass das, ich bin doch nicht wichtig! Nur ein Stück Dreck", flüsterte ich "Und ob...