-Summertime-

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Lachend stürmte ich die Treppe hinunter. Iano war mir dicht auf den Fersen. "Sag mir, dass es ein Scherz war! Du hast es doch nicht wirklich gewagt meine Zahnbürste ins Klo fallen zu lassen", schimpfte er.

Ich grinste ihn frech über die Schulter an. "Und wenn doch?"

Wir waren in der Küche angelangt, als Iano mich erreichte und seine starken Arme um mich schloss.

"Hab ich dich." Ich strampelte nur und versuchte kichernd mich zu befreien. Doch Iano begann nur mich erbarmungslos durchzukitzeln, bis ich lachend nach Luft schnappte und fast erstickt.

Dann rannte er ins Badezimmer. Kurz darauf hörte ich einen Indianer-am-Marterpfahl-lass-uns-ihn-töten-Schrei. Ich kringelte mich vor Lachen bei der Vorstellung, wie Iano seine Zahnbürste aus dem Klo fischte.

Kurz darauf war er wieder unten und funkelte mich böse an. "Das ist nicht witzig, Alesha", rügte er mich. "DOCH", prustete ich los. Iano versuchte weiterhin böse dreinzuschauen, doch ich sah das Lächeln, dass sich auf sein Gesicht Stahl. Und darum lachte ich noch lauter.

Es waren Sommerferien und endlich waren sich die Ärzte einig, dass ich wieder Sport machen durfte. Also nutzten wir das Wetter aus und gingen heute ins Freibad.

Das Wasser war kühl aber nicht zu kalt. Genau richtig für einen heißen Sommertag wie heute. Mit einem eleganten Sprung war Iano hineingeglitten.

Ich war nicht so elegant und hatte einen walrossartigen Bauchklatscher hingelegt. Iano lachte mich aus. Beleidigt schwamm ich zur anderen Seite des Beckens und kletterte dort wieder hinaus, um zur Wasserrutsche zu gehen. Ianos Rufe im Hintergrund ignorierte Ich.

"Wuhuuu", schrie ich laut, als ich mit heftigem Gespritze wieder im Becken landete. "Aargh", schrie Iano, der eine tüchtige Dusche abbekommen hatte. Ich lächelte. "Rache ist süß". Daraufhin stimmte er in mein Lachen ein.

Meine Mutter kam zum Beckenrand und tauchte prüfend eine Zehe ins Wasser, bevor sie ebenfalls mit Gespritze hineinsprang. Sie wohnte inzwischen auch bei Iano, dessen Eltern es egal war, wenn noch zwei weitere Personen im Haus wohnten, da sie eh fast nie da waren.

Iano tat mir leid. Seine Eltern nahmen sich nie Zeit für ihn. Ich hatte inzwischen meine Mutter wieder und sie unternahm relativ oft was mit Iano und mir. Aber Ianos Eltern waren fast nie da.

Deswegen versuchte meine Mutter eine Ersatzmutter für ihn zu sein und es schien meinem Freund zu gefallen. Jedenfalls kamen die Beiden untereinander sehr gut klar. Ich beugte mich vor und gab Iano einen Kuss auf die Lippen. Wie sehr ich meinen Freund doch liebte.

Cherry Tree Dreams (Fertiggestellt) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt