Cherry Tree Dreams (Fertiggestellt)

-Wehmut-

Mir fehlte Iano. Mit jedem Tag fühlte ich mich miss mutiger und ich hatte überhaupt keine Lebensenergie mehr. Am liebsten würde ich mich doch noch vor den Zug werfen aber ich zwang mich es nicht zu tun. Ich redete mir ein, dass Iano es nicht wert war. Die Kickboxstunden waren der einzige Lichtblick in meinem Leben.

Von Tag zu Tag machte ich Fortschritte. Außerdem ging ich jeden Tag zum Kirschbaum. Beobachtete, wie die Früchte heranreiften und aß sie, als sie schön rot und saftig waren.

Jetzt war es allerdings Winter. Der Kirschbaum stand kahl und einsam auf der Wiese und seine Äste waren mit Schnee bedeckt.

Ich lehnte mich gerade wieder an den Stamm, als Amy zu mir kam. "Hey, Alesha. Was hängst du hier rum? Lass uns lieber zu mir gehen, damit du dich aufwärmen kannst. Ich schüttelte den Kopf. Amy machte einen Schritt auf mich zu. Dann umarmte sie mich." Denkst du schon wieder an deinen Badboy? " Ich nickte leicht.

Gemeinsam lehnten wir am Stamm des Kirschbaums und unterhielten uns über Mädchensachen wie Schminke und so und machten Fotoshooting. Sie schoss ein Foto von mir, wie ich an den Stamm des Kirschbaums gelehnt saß und wehmütig in die Ferne schaute. Ich postete es sofort auf Instagram, denn es gefiel mir gut.

Irgendwann musste Amy nach Hause. Im Grunde musste ich ja auch aber ich hatte keine Lust aufzustehen und blieb lieber an den Stamm gelehnt sitzen. Ich schloss die Augen.

"Iano". Er drehte sich um. Und da rannte ich auf ihn zu. Sprang in seine Arme. Er hob mich hoch und wirbelte mich durch die Luft. "Danke", hauchte ich. Und dann trafen meine Lippen auf seine. Ich war unsicher. Wie würde er reagieren? Ein Feuerwerk explodierte in mir. Er erwiderte. Synchron bewegten unsere Lippen sich aufeinander. Und dann spürte ich das Lachen. Es bahnte sich aus meiner Kehle ins Freie. Hier stand ich mit Iano unter dem Kirschbaum und wir küssten uns. Denn ich liebte ihn. Das war das warme Kribbeln in meinem Bauch jedes Mal, wenn ich ihn ansah. Die Atemlosigkeit jedes Mal wenn er den Raum betrat. Das Gefühl der Sicherheit zwischen seinen Armen.

Atemlos lösten wir uns von einander. Mit erhitzten Wangen schaute ich tief in seine Augen. Braun traf Grün. Grün traf Braun. Und auch Iano lachte. Die Blüten rieselten auf uns herab. Kirschblüten. Und es gab in diesem Moment nur uns Beide. In diesem perfekten Moment.

Einer der glücklichsten Momente in meinem Leben. Wenn nicht sogar der Glücklichste. Wehmütig schaute ich nach oben zu den schneebedeckten Ästen, die damals noch so voller Blüten gewesen waren. Genau unter diesem Baum hatte ich meinen ersten Kuss gehabt. Dieser Baum war ein fester Standpunkt in Meinem Leben.

Ich vermisste Iano. Jeden einzelnen Tag. Ich legte meine Wange auf die kalte Rinde. Warum hatte er nur Schluss gemacht? Warum hatte er mich zurückgelassen? Es hatte doch gerade alles versprochen gut zu werden!

Ich liebte ihn immer noch verdammt! Mit jedem Funken meines Seins. Mit vollem ganzen Herzen. Mit jedem Atemzug. Aber es ging nicht. Ich war einfach nicht gut genug für ihn. Was will ein Badboy schon mit einem Mädchen, dass ein gestörtes Gehirn hat, durch die schlechten Erfahrungen und von vielen Narben für sein Leben gezeichnet war?

Ich war nicht gut genug für ihn! Wahrscheinlich hatte er bereits eine neue Freundin! Dort im Ausland. Bestimmt hatte er mich längst vergessen! Eine Träne kullerte mir über die Wange. Ich weinte.

Zuhause ging ich direkt ins Bett ohne zu essen. Ich aß generell kaum noch was. Ich schlief schlecht und ich war im Grunde nur noch ein seelisches und physisches Wrack.

Meine Mutter sorgte sich um mich. Doch niemand außer die Zeit konnte die Wunden heilen, die Iano in mein Herz geschlagen hatte. Oder Iano selbst.