Chapter Nineteen: Die Geheimnisse, die wir nicht teilen

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„Hey, da bist du ja endlich", begrüßte ich Loki, als er das Schlafzimmer betrat. Ich hatte mich bereits ins Bett gelegt und hatte mir ernsthaft Sorgen gemacht um Loki. Er hatte so schockiert ausgesehen, als ich sie bei ihrem Gespräch unterbrochen hatte. Was hatte mein Großvater nur zu ihm gesagt, dass ihn so hatte treffen können? Ich wusste wie streng und einschüchternd er werden konnte, doch wusste ich auch, dass Loki sehr stark war und geschickt. Er war schließlich schon so einige Jahre am Leben und hatte somit genug Zeit gehabt das Geschick zu erlernen, welches man brauchte, um in der Gegenwart solcher Menschen cool zu bleiben.

Ich hörte Loki laut schnaufen, während er zu einem Stuhl in der Ecke ging und sich seiner Kleidung entledigte. Nur in Unterhosen kam er schließlich zum Bett, hob die Decke an und rutschte nah an mich heran. Ich richtete mich etwas auf, dass er seinen Arm um mich legen konnte. Ich kuschelte mich an ihn und blickte zu ihm auf. „ist alles in Ordnung? Du siehts völlig fertig aus. Was hat er zu dir gesagt?"

„Ach nichts Besonderes. Er hat mich einfach nur weiter ausgefragt. Ich bin es nicht gewohnt Menschen anzulügen, während ich versuche ihre Gunst zu erlangen", sagte er und lächelte dabei erschlagen.

„Seine Gunst...", ich musste ungewollt lachen. „Ich liebe es, wenn du diese alten Wörter verwendest. Irgendwie macht dich das noch anziehender." Ich beugte mich nah an ihn heran und gab ihm einen Kuss. Er erwiderte ihn, jedoch mit sehr viel weniger Leidenschaft, als ich es gewohnt war. „Ist wirklich alles gut? So kenne ich dich gar nicht", hakte ich nach, denn ich konnte doch deutlich sehen und spüren, dass etwas so gravierendes geschehen war, dass es ihn nicht losließ.

„Wenn du mich vorgewarnt hättest, dass er Geschichte studiert hat und sich in meiner Welt auskennt, dann hätte ich mir etwas anderes überlegt. Ich glaube er kann mich überhaupt nicht leiden, was auch immer ich falsch gemacht haben mochte", erklärte er nach kurzem Überlegen.

„Bist du nicht der Gott der Lügen und es Truges? Ich wusste nicht, dass ich dich vor einem pensionierten alten Mann vorwarnen muss", grinste ich und stupste ihn an. Ich versuchte ihn aufzumuntern und das Ganze nicht so ernst zu nehmen. Doch er lachte noch immer nicht. Was war nur los mit ihm? Doch ich merkte auch, dass weiteres Fragen nichts bringen würde und so schaltete ich das Licht auf meinem Nachtschrank aus und meinte: „mach dir keine Sorgen, so ist er zu jedem. Du wirst sehen, Morgen ist er schon viel netter zu dir", dann kuschelte ich mich wieder an ihn und schloss die Augen.

„Ja, bestimmt wirst du Recht haben", flüsterte Loki und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Schlaf gut."

Es war unbeschreiblich schön in den Armen der Person aufzuwachen, die man liebte. Generell genoss ich jede Sekunde in diesem Bett. Wir hatten die ganze Nacht hier gelegen, als hätten wir noch nie etwas anderes getan. Dabei war es das erste Mal, dass wir die ganze Nacht im selben Bett geschlafen hatten. Es fühlte sich immer mehr an wie eine richtige Beziehung. Hier, wo weder Thor, noch die nordische Mythologie eine führende Rolle in seinem Leben spielten, konnte ich fast vergessen was er war und mich ganz auf ihn konzentrieren. Auf den Mann, der er war. Ohne all den Ballast, den seine Herkunft sonst verursacht hatte.

„Guten Morgen", flüsterte Loki, als ich mich langsam aufrichtete.

„Morgen", gab ich zurück und gab ihm einen Kuss. Anscheinend schien er sich wieder gefangen zu haben, denn er küsste schon wieder sehr viel intensiver, als noch vor wenigen Stunden.

Auf einmal klopfte es an der Tür und ohne eine Antwort abzuwarten, wurde diese langsam geöffnet und meine Großmutter lugte hinein. „Oh ihr liegt ja noch im Bett. Steht auf Kinder und kommt runter. Der Tisch ist gedeckt", sagte sie und verschwand wieder so schnell wie sie herein gekommen war.

„Was war denn das gerade?", lachte Loki und stand auf. „Lorena ist echt eine großartige Frau, nur ich glaube mit der Privatsphäre hat sie es nicht so."

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