7. das falsche Mädchen

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Jack schwebte langsam hinunter zum Schloss. Obwohl er spürte, dass es falsch war, diesem kleinen Mädchen den Eissplitter einzupflanzen, befolgte er widerspruchslos ihren Befehl. In einer kauernden Stellung landete er auf dem Fenstersims und spähte hinein. Er berührte vorsichtig die Scheibe von Annas Fenster. Langsam erblühten Eisblumen, welche sich immer mehr ausbreiteten und schliesslich den Fensterriegel zerbrachen. Mit dem nächsten kalten Windstoss schwang das Fenster auf und Jack kletterte leise auf die Sitznische und von dort auf den Boden. Langsam trat er an das Bett heran. Das Mädchen rollte sich murmelnd zur Seite und zog die Decke über sich. Nun konnte man nur noch anhand des Hügels erkennen, wo sie lag. Seufzend legte er die Hand auf das Deckenbündel und murmelte:
«Schnee, Schnee, zieh nun ein,
lass dies Kind unser sein.
»
Der Deckenhügel zitterte kurz, eine dünne Reifschicht überzog den Stoff und sickerte kurz darauf ein. Schweren Herzens drehte sich Jack um, kletterte wieder zum Fenster hinaus und verschwand im nächtlichen Himmel.

Am nächsten Morgen wachte Elsa zitternd auf. Verschlafen hob sie den Kopf und bemerkte das offene Fenster. Stirnrunzelnd setzte sie sich auf und tapste gähnend zum Fenster, um es zu schliessen. Immer noch bibbernd rieb sie sich über ihre Arme und ging aus Annas Zimmer. Als sie kurz darauf in ihr eigenes Zimmer trat, kletterte Anna schon von ihrem Bett. «Els, ich hab ganz fürchterliche Sachen geträumt. Der Junge von neulich war bei dir. Er war ganz komisch angezogen und...» «Annie, kannst du bitte aufhören, mich voll zu plappern? Du weisst, ich liebe dich, aber ich bin immer noch nicht richtig wach. Kannst du das verstehen?» Missmutig nickte die Jüngere und tappte zur Tür. «Du kommst doch gleich, nicht wahr?», fragte Anna, bevor sie den Türknauf umfasste. Elsa nickte geistesabwesend und rieb sich über die Arme. Ihr war immer noch kalt. Seufzend beschloss sie, sich kurz mit warmem Wasser übergiessen zu lassen. Sie trat ins Bad und klingelte mit der Glocke. Kurz darauf kam Grete ins Zimmer. «Prinzessin?», fragte sie leise und lächelte Elsa an. «Ich würde mich gerne aufwärmen. Hilf mir mit dem Wasser.» Die alte Kinderfrau nickte verstehend und trat kurz zu ihrer Pflegetochter, welche sich gerade in die Wanne gestellt hatte. Nachdem sie sich aufgewärmt hatte, trat sie aus der Wanne und wickelte sich in ein Tuch. Ihre Zofe Sophya, welche nur knapp 2 Jahre älter war als Elsa, half ihr stumm in ihr blaugrünes Kleid. Sophya konnte nicht sprechen, weswegen Elsa damals mit Sophya eine Möglichkeit gesucht hatte, sich trotzdem zu verständigen. «Soph, ich würde gerne Handschuhe tragen, mir ist kalt. Denkst du, das würde zu diesem Kleid gehen?» Sophya betrachtete ihre Freundin überrascht. ^Du willst Handschuhe tragen?^, fragte sie. Elsa, welche in einem Spiegel Sophya beobachtete, nickte. Sophya musterte ihre Freundin besorgt, bevor sie lächelnd zu Elsas grosser Kommode lief und feine, grünliche Handschuhe hervorholte. Elsa dankte ihr lächelnd und zog sie sich über. Sophya begann, Elsas Haar zu flechten. ^Els, du hast da ne weisse Strähne^ «Wo?» Sophya hob Elsas Haar an und zeigte ihr die weisse Stelle. Geistesabwesend strich Elsa über die weissen Haare. Sie fühlten sich kühl an. «Kannst du sie so einflechten, dass man sie nicht sieht?» Sophya nickte. ^Weswegen wünschst du dies?^ «Vater», antwortete Elsa nur und beobachtete nervös, wie das helle Haar verschwand.

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Hallo ihr lieben :-)

Ja ich weiss, ich hab schon länger nichts mehr an der Geschichte gemacht, allerdings stehen im Moment sehr wichtige Prüfungen an, weswegen mir im Moment die Energie, Zeit und Inspiration fehlt, die einzelnen Teile der Geschichte sinnvoll zu verknüpfen (ja, es ist schon alles geplant 😅).

In diesem Sinne

fühlt euch gedrückt und bis zum nächsten Mal :-)

Moon

SchneezauberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt