Kapitel 31. Koalababys und die Vorzüge von Eis am Stiel

11.5K 530 42
                                    

Sobald ich die Tür öffne, grinst mir jemand entgegen. Sie hat rotblondes Haar und trägt ein echt süßes Lächeln im Gesicht, dass stylisch perfekt zu dem Blümchenkleid den Leggins und der Lederjacke passt. Ich würde sie von der Größe auf ca. 1,70m schätzen. Also ein paar Zentimeter größer als ich. (A/N: Denny sieht aus wie Emma Watson)

Erst jetzt bemerke ich, dass unabsichtlich jede von uns die andere recht genau gemustert hat. „Hi, ich bin Denny." Verkündet mir mein gegenüber dann mit einem Grinsen. „Ich weiß und ich bin Emmy." Wir kichern beide kurz, machen uns dann aber schnell auf den Weg zum Auto.

„Irgendwie habe ich mir dich genau so vorgestellt." Sie läuft um den kleinen roten Fiat herum, während ich bereits auf der Beifahrerseite einsteige. „Ja. Ich mir dich auch." Muss ich offen zugeben. Und dann ist es wieder wie gestern Abend. Wir kommen ins Gespräch wechseln vom einen Thema zum anderen und schon reden wir über Coalababys und die Vorzüge von Eis am Stil. Falls es irgendwen interessiert, wir kamen zu dem Schluss das es scheiß egal ist ob Eis am Stiel, in der Waffel oder im Becher.

Jedenfalls verging die Zeit wie im Flug und schon bald parkt Denny ihre 'kleine Knutschkugel', wie sie ihr Auto nennt, am Straßenrand. Sie hakt sich bei mir ein und so laufen wir zusammen in die Agentur. Mo kam uns bereits im Flur entgegen. „Hi Emmy und hi Denny, schön euch wieder zu sehen. Ich fand die Idee euch beide in ein Team zu stecken von Anfang an gut. Kommt mit ich bringe euch zum Umkleideraum. Da wird Emmy dann von dir fertig gemacht, Denny. Die Unterlage, wie es ausschauen soll liegen inklusive den Outfits dabei. Beeilt euch mit dem Umziehen. Und ich freue mich dann schon auf die ersten Fotos." Sie redet so schnell das ich kaum etwas verstehe. Und nachdem sie geendet hat hänge ich im Kopf noch zwei Sätze hinterher. „Ja, okay, danke, cool." Bedankt sich Denny schnell. Mo zieht uns noch ein Stück den Gang entlang und dann in ein Zimmer. Sie winkt mit einem Lächeln auf den Lippen und schon ist sie verschwunden.

Der Raum in dem wir stehen hat helle cremefarbene Wände und an einer von ihnen steht ein weißer Schminktisch. Davor steht einer dieser Stühle auf denen man beim Friseur immer sitzt. Es ist alles relativ hell gehalten und auch wenn ich persönlich es nicht so eingerichtet hätte, muss ich zugeben: Es sieht gut aus. Rechts neben der Tür ist die Umkleide. Auch ihre Vorhänge sind in ein helles 'Bananefarben' getaucht. Doch was mit Abstand am faszinierendsten ist, ist die lange Kleiderstange am anderen Ende des Raumes. Sie ist komplett behängt mit den buntesten Klamotten und am liebsten hätte ich sofort mit dem 'Shopping' begonnen. Und ich weiß jetzt schon, dass ich beim nächsten mal Shoppen nach der Hälfte dieser Sachen suchen werde. Ich hoffe ehrlich, dass das nicht jedes mal so ist, sonst werde ich nämlich recht schnell pleite gehen. Aber hey wer braucht schon Essen wenn er Guccischuhe hat?!

Denny stellt sich in die Mitte des Raumes. Dreht sich dann ein paar mal um ihre eigene Achse und meint schließlich: „Ich spüre die positive Energie des Raumes."

Verwirrt ziehe ich beide Augenbrauen in die Höhe. „Wow, das ist natürlich auch eine Art ein Zimmer zu beurteilen." Daraufhin lacht sie nur. „Meine Oma hat das immer gemacht. Egal wo sie hingekommen ist. Sie hat immer und überall nach positiver Energie gesucht. Ich weiß noch, als wir nach Australien in den Urlaub geflogen sind hatten wir ein Flugzeug erwischt mit gaaanz viel negativer Energie. Meine Oma hat sich strickt geweigert enzusteigen." erzählt sie. „Und was habt ihr dann gemacht?" frage ich kichernd. „Na was wohl?! Den Sicherheitsmännern erzählt das sie ihre Medikamente noch nicht genommen hat und ihr gedroht das wir sie da lassen, wenn sie nicht die Klappe hält. Plötzlich war die Sache mit der negativen Energie dann Nebensache. Sie hat sich zwar den ganzen Flug darüber beschwert aber Hauptsache war das sie glücklich, so glücklich wie man umgeben von negativer Energie eben sein kann, war." Berichtet Denny weiter.

Währenddessen beschäftigt sie sich mit meiner Klamottenauswahl. „Na deine Oma muss ja ein komischer Kauz sein." sage ich. „Ja das war sie." Denny nickt und wühlt geschäftig weiter in den Kleidungsstücken, die mittlerweile irgendwie überall im Zimmer liegen. Auch ich kombiniere bereits ein paar Sachen. Das Wort 'war' ist mir aber trotzdem nicht entgangen. „Oh das tut mir leid." Murmel ich deshalb.

„Schon gut." Sie schüttelt den Kopf. „Das ist der Grund warum ich das mit dem 'Energiesuchen' mache. Ich habe dadurch das Gefühl als wäre sie mir ein bisschen näher. Es ist albern ich weiß, aber im Großen und Ganzen hat halt jeder so seine Macken." Ein leichtes Lächeln huscht über ihre Lippen. Dann hält sie mir ein Outfit vor die Nase. „Das ziehst du jetzt an und dann schminke ich dich und mache dir die Haare und so weiter."

Ich schnappe mir die Sachen und verschwinde dann damit in der Umkleide. Fertig umgezogen finde ich das Outfit wirklich süß. Es sind ein Paietten bestikter Rock und ein helles creme bis weiß farbenes Oberteil. Es hat ein wenig einen Ballerina touch.

„Oh mein Gott du siehst bezaubernd aus!" quietscht Denny, als ich die Umkleide verlasse. Wie zur Modenschau drehe ich mich im Kreis und werfe mich dann in Pose.

Auf Dennys Aufforderung hin setze ich mich auf den bereits dafür vorgesehenen Stuhl. Und befolge ihre Anweisungen. Nach dem ich gefühlte hundert mal die Augen auf und zu und wieder auf gemacht habe ist Denny endlich zufrieden mit ihrer Arbeit. Fuchtelt mir noch ein wenig mit dem riesen Pinsel im Gesicht herum, dann entlässt sie mich endlich und ich darf mich im Spiegel betrachten. Die Haare hat sie mir schräg zur Seite geflochten und das Make up ist frisch aber dezent gehalten. (Bild von der komplett fertig gestylten Emmy / Lily Collins am Rand :))

„Wow! Das ist- Wow! So toll sah ich mit Abstand noch nie aus! Wow!" Ich versuche meine Überweltigung in Worte zu fassen. Was wirklich schwer ist. „Danke." Murmelt Denny ein wenig verlegen und wird sogar ein bisschen rot.

„So und jetzt suchen wir den Kameramann." Meint sie, um schnell vom Thema abzulenken. Also laufen wir los. Und wir laufen eine ganze Weile. So lange, bis wir keine Ahnung mehr haben wo wir sind. Irgendwann sind wir dann total verzweifelt. Denn nun wissen wir nicht mal mehr, wo wir herkamen. Also steigen wir in einen Aufzug. Aufzüge sind immer gut, da sieht man dann wenigstens schon mal in welchem Stockwerk man ist. Als wir die rot leuchtende Zahl über der Türe sehen können wir es aber trotzdem nicht so wirklich glauben.

Denny und ich sind ohne es zu merken vom dritten bis ins elfte Stockwerk gekommen. Komisch das wir trotz allem jetzt zum ersten Mal den Fahrstuhl gefunden haben. Kurz bevor sich die Fahrstuhltüren schließen springt ein gut gebauter mittelgroßer braungebrannter Mann in den Aufzug. In der einen Hand hält er eine Kamera, in der anderen ein Handy. Genervt redet er auf seinen Gesprächspartner ein.

„Immer diese Probleme mit den neuen Models! Nie sind sie aufzufinden! Ich muss jetzt seit gut eineinhalb Stunden ein verlorenes Model mit samt Stylistin finden! Bin ich etwa Babysitter?!"

...Ich sagte doch wir sind lange wie doof durch die Gänge gelaufen...

Never give up [Louis Tomlinson FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt