Kapitel 63. ...jede Sekunde des Tages...

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Updaaate:) :D
Tja ich bin halt ein barmherziger Mensch... <3
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Mein Blick ist starr an die Decke gerichtet. Ich weiß nicht wie lange schon. Irgendwann habe ich aufgehört zu weinen. Die Tränen sind getrocknet als ich mich aufsetze und zum Fenster gehe. Draußen scheint die Sonne und es ist ein Tag wie jeder andere zuvor. Nur mit diesem einen Unterschied, dass ich heute nicht mit der Sonne um die Wette strahle. Ich denke an all die Momente, die ich mit Louis verbracht habe. Von dem Tag im Krankenhaus, an dem ich zum ersten Mal in seine blauen Augen geblickt habe, bis zu dem Abend am Karussell, zu dem ich so gerne zurück reisen würde. Leise öffnet sich die Türe und wenig später nimmt mich mein bester Freund in den Arm. "Es tut mir so so leid, Emmy." Er drückt mich fest an sich und meine Finger krallen sich zitternd in den Stoff seines Shirts als ich erneut zu weinen beginne. "Ich dachte er wäre ein guter Kerl." Murmelt er. Ich vergrabe meinen Kopf in seiner Schulter und beginne erbärmlich zu schluchzen. Louis Worte tun nicht mehr weh als in den Minuten bevor Niall gekommen war. Doch ich fühle mich beschützt und so lasse ich von meiner starken Fassade ab. Sie ist wie eine Rüstung, die in Flammen steht. Sie ist eine Rüstung, doch das hält die Flammen nicht davon ab mich innerlich zu verbrennen. Ich lasse von meiner Rüstung ab, zeige Niall meine Wunden und versuche nicht vor Schmerzen zu schreien. Denn dieser Junge, den ich an mich herangelassen habe, dem ich mein Herz geschenkt habe, der hat es fallen lassen. Es ist ihm durch die Finger geglitten und auf dem harten Steinboden in tausend Teile zersplittert.

***

Wie schon in den Nächten zuvor liege ich lange wach. Niall ist bereits seit Stunden eingeschlafen als ich aufstehe und mich an den schmalen Schreibtisch setze.

Es ist drei Tage her seit Louis mich am See alleine gelassen hat. Drei Tage, in denen ich kein Wort gesprochen habe und keinen Bissen zu mir genommen habe. Alle haben sie versucht mich zu trösten. Doch keinem von ihnen konnte ich in die Augen sehen. Und ich konnte keinem von ihnen sagen wie es mir geht. Denn in meinem Kopf war nur er.

Er hat mich nicht angesehen. Er hat es nicht einmal im selben Raum mit mir ausgehalten.

Wenn ich die Lider schließe sehe ich seine kalten Augen vor mir und ich höre seine Worte in meinem Kopf. Ich kann sie nicht abschalten. Jede Sekunde des Tages und jeden Moment in der Nacht muss ich sie ertragen. Sie werden lauter wann immer ich ihn sehe.

Ich blicke zu Niall. Seine blonden Haare sind wirr und er hat seine Hände in sein Kissen gekrallt. So gerne würde ich ihn von seinen Sorgen um mich befreien. Doch ich kann es nicht. Ich kann ihm nicht sagen, dass es mir gut geht. Denn es geht mir nicht gut und ich weiß, dass er es weiß. Denn nie hat mich jemand besser gekannt als dieser Junge mit dem ich über den Spielplatz getollt bin.

Als ich den schwarzen Füller in die Hand nehme, weiß ich bereits was ich tun werde. Und so schreibe ich all das auf, was ich diesen Menschen die mir so sehr ans Herz gewachsen sind schon immer sagen wollte, während die Tränen wieder den Weg meine Wangen hinunter finden.

Nialls POV:

Das Laken neben mir ist kalt als ich die Augen öffne und meine Hände durch die Finstetnis tasten. Für einen kurzen Moment erhellt ein Licht vor dem Fenster die Dunkelheit. Es dauert einige Sekunden, bis mir klar wird, dass es Scheinwerfer sind. Und dann dauert es nur noch einen Augenblick, bis meine Füße den Boden berühren und ich zum Fenster hechte.

Nur schemenhaft sind die Klippen ein paar Meter hinter dem Haus zu sehen und nur schwach erkenne ich den Pfad zum See. Doch das Gesicht meiner besten Freundin, als sie sich zum letzten Mal umdreht bevor sie in das Taxi steigt werde ich wohl nie vergessen. So viel Schmerz liegt in ihren Augen und so viel Trauer spiegelt sich in ihrem Gesicht.

Ich stolpere mehrmals als ich polternd die Treppenstufen nach unten renne. Doch meine Füße laufen weiter. Sie rennen auf die Türe zu während ich meine Hände ausstrecke um die Verriegelung zu öffnen.

Der Kies bohrt sich in meine Haut als ich ins Freie stolpere.

Doch ich komme zu spät. Und so stehe ich da und starre den Lichtern des Taxis nach, das mit meiner Schwester in die Nacht hinaus fährt.

Ich gehe noch ein paar Schritte über den Kiesweg, bevor ich mich in Embryonenstellung auf den Boden sinken lasse. "Niall?" Liams Stimme ist leise und klingt müde, was nebenbei um 03:05 Uhr in der Nacht kein Wunder ist. Es dauert nicht lange, dann höre ich Schritte und wenig später legt sich eine Hand auf meine Schulter. Als ich aufsehe blicke ich direkt in Jades besorgtes Gesicht. Nachdem ich mich aufrichte spüre ich die Blicke der anderen auf mir. "Was ist hier überhaupt los?" Louis wirkt genervt während er sich verschlafen durch die Haare fährt.

"Was los ist?! Du willst wissen was los ist?!" Nur Liam hält mich noch davon ab einem meiner besten Freunde alle Zähne auszuschlagen. "Ich sag dir was los! Du hast meiner besten Freundin das Herz gebrochen und jetzt ist sie gegangen! Sie ist weg Louis! Du hast sie vertrieben!" Ich kann nicht anders als all meine Wut und die Trauer heraus zu schreien. Louis Augen werden groß. Der Ausdruck auf seinem Gesicht verändert sich kurz doch nur Augenblicke später starrt er mich wieder aus ausdruckslosen Augen an.

Als wir mein Zimmer betreten gleitet mein Blick durch den Raum ehe er an den Blättern auf dem Schreibtisch verweilt. Zielstrebig gehe ich darauf zu. Ich erkenne Emmys unordentliche Schrift noch bevor ich den Raum ganz durchquert habe.

Es sind mehrere Blätter; in Eile beschrieben liegen sie vor mir. Ich sehe zu meinen Freunden ehe ich noch einmal durchatme und die ersten Zeilen lese.

Hi Leute…

Ich weiß nicht so genau wie man so einen Brief schreibt, in dem man möglichst ohne die anderen zu verletzen erzählt, dass man nicht zurück kommen wird. Aber es stimmt. Ich werde nicht zurück kommen. Und das tut mir aus tiefster Seele leid, aber ich konnte nicht länger hier bleiben. Deshalb bitte ich euch mich nicht zu suchen. Ich habe euch alle furchtbar lieb gewonnenen und ich weiß, dass ich euch vermissen werde. Gott, ich werde euch furchtbar vermissen. Aber ich habe schon viel zu oft ein Komma gesetzt, wo ein Punkt hätte sein sollen. Und ich denke, dass nun der richtige Moment gekommen ist um diesen Punkt zu setzen… Ich habe jedem von euch einen eigenen Brief geschrieben, weil ich finde, dass ihr das verdient habt.

Ich werde euch nie vergessen,

in Liebe,

Emmy

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Soo... wer hatte das erwartet?
Ab jetzt wird es jeden Tag einen Brief für euch geben ;)
Sie sind aber logischerweise unterschiedlich lange, weil Emmy nicht immer gleich viel zu sagen hat. Und sie sind (ebenfalls logischerweise) nicht so lange, wie ein Kapitel es normalerweise ist.
Die Reihnfolge der Briefe habe ich zufällig ausgelost, nur der erste und der letzte stehen fest. :)
:)

Sallywohwisheshappydays

Never give up [Louis Tomlinson FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt