Kapitel 37. ...durch und durch in rosa Farbe getaucht

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Nachdem ich mich wirklich gut mit Dani unterhalten habe, sitze ich jetzt in meinem und Nicks Zimmer und skype mit den Mädels, weil Jade geschrieben hat, sie hätte einen Notfall und es ginge um Leben und Tot. Im Grunde ging es darum welche Ballerinas sie zu dem Date mit Harry tragen sollte. Weil wir uns allerdings nicht entscheiden konnten und zwei von uns die Einen, zwei von uns aber auch die Anderen toll fanden, habe ich kurzerhand mein Laptop genommen und bin damit zu Louis maschiert. „Was soll Louis uns denn da bitte helfen?" Jade und die anderen haben bis jetzt noch keine Ahnung von meinem Plan. „Er hat ein Auto." sage ich als würde es alles erklären. Das bringt mir von den Mädels allerdings nur verstörte Blicke ein.

Lächelnd klopfe ich an Louis Tür und wenige Augenblicke später ist ein „Hmm?" zu hören. Also öffne ich die Türe und marschiere ins Zimmer. Louis liegt müde auf dem Bett. Als er mich sieht setzt er sich allerdings sofort auf und wirkt hell wach. „Hei was ist?" Ein Grinsen ziert wie fast immer sein Gesicht. „Ich wollte dich fragen ob du mich wo hinfahren könntest." Sage ich also. Er überlegt kurz, nickt dann aber und schwingt die Beine aus dem Bett. „Wo soll es denn hingehen, Madame?" Fragt Louis als wir angeschnallt im Auto sitzen.

Was soll ich darauf jetzt antworten? In die Nähe von der Stelle an der wir letztes Mal auf den gruseligen Typen getroffen sind, dem ich wegen meiner Drogenabhängigen Mutter Geld schulde? Ja, das würde mit Sicherheit super ankommen. Also meine ich nur: „In die Nähe von meinem früheren Wohnort." Zu meinem Bedauern scheint Louis doch zu verstehen wo ich ihn hin loze, denn er wirft mir einen besorgten Blick zu bevor er los fährt. Ich hingegen lächle aufmunternd. Auch wenn ich zugeben muss, das dieses Lächeln eher mich als ihn beruhigen soll. Ich habe den Laptop immer noch auf dem Schoß was auch ein plötzliches Räuspern aus dem Gerät erklärt. „Der Blick auf deinen Ausschnitt ist zwar sehr schön, aber ich glaube du solltest den Laptop mal umdrehen." Sagt Jesy und ich weiß, dass sie grinst. Louis neben mir kichert und mit zunehmender Röte im Gesicht drehe ich den Laptop so, dass die Mädchen direkt aus der Frontscheibe des Wagens sehen können.

Als wir in die passende Straße einbiegen zeige ich Louis wie er fahren muss und wenige Minuten später stehen wir vor einem Cremefarbenen Haus. Etwas angeekelt steigt Louis aus dem Auto. Das kann aber auch an dem Toten Vogel liegen der direkt am Gehsteig liegt. Unsicher schaut Louis zu mir. Ich zucke jedoch nur mit den Schultern. Dann laufe ich direkt auf das marode Gebäude zu. Weil ich weiß das die Klingel seit kurzem nicht mehr funktioniert schnappe ich mir einen Stein und werfe ihn auf ein Fenster im zweiten Stock. Wenige Augenblicke später steckt ein kleines blondes Mädchen den Kopf aus dem Fenster. Kichernd winkt sie mir zu bevor sie etwas ins innere der Wohnung ruft.

Es dauert nicht lange dann wird die Türe geöffnet und Josh grinst mir entgegen. Nach einer kurzen Umarmung zieht er mich in die Wohnung. Ich schaffe es gerade noch Louis am Shirt zu packen und mit in das innere des Gebäudes zu schleifen. Ihm scheint weder die Gegend, noch die Situation zu gefallen. In der Wohnung kommt mir auch sofort ein lachender Jamie entgegen. „Hey, Emmy du lässt dich hier auch mal wieder blicken?" Ich schüttel grinsend den Kopf. „Du bist wie eine beleidigte Ehefrau." Werfe ich dem Blondschopf vor.

Auch Joshs kleine Geschwister sind sofort da um mich zu begrüßen und zu umarmen. Louis wird nicht weiter beachtet, während er sich im Wohnzimmer umsieht. Die kleine Lorry sieht mich mit großen Augen an und mit einem Lächeln im Gesicht nehme ich sie hoch. Sie ist noch so kindisch und niedlich. Das zierliche Mädchen grinst frech und legt dann ihren Kopf an meine Schulter, während ich sie mir seitlich auf die Hüfte setze. Als die anderen Mädchen aus dem Zimmer sind, beginnen Josh und Jamie Louis zu mustern.

„Emmy warum bringst du ständig einen dieser Affen mit hierher?" Fragt Josh etwas gelangweilt. Ich finde es amüsant das auch Josh die Jungs mit Affen in Verbindung bringt. Denn das habe ich am Anfang schließlich auch getan. Aber jetzt schüttel ich den Kopf und werfe ihnen nur einen tödlichen Blick zu. Ein erneutes Räuspern aus meinem Laptop unterbricht uns. „Oh ja tut mir leid. Also erstens: Das sind Jade, Perrie, Leigh-Anne und Jesy und zweitens: Ist Mikki da?" Ich drehe den Laptop so das die Jungs den Mädchen winken können und anders herum ebenfalls. „Nö, Mikki dürfte aber bald kommen." Sagt Jamie freundlich, während Josh Louis immer noch missbilligend betrachtet. Dieser scheint sich in seiner Haut zur Zeit alles andere als wohl zu fühlen. „Mein neues Zimmer ist endlich fertig." Sagt das kleine Mädchen auf meinem Arm plötzlich stolz. „Das ist ja toll! Willst du es mir und dem Louis zeigen?" frage ich Lorry und sie nickt wild. Sobald ich sie auf dem Boden abgestellt habe greift sie mit ihren zarten Fingern nach meiner Hand und zieht mich hinter sich her. Also greife ich nach Louis Hand und wir folgen dem kleinen Mädchen.

Mit dem breitesten Grinsen das in das Gesicht der Kleinen passt öffnet sie die pinke Zimmertüre am Ende des Flurs. Der kleine Raum ist durch und durch in Rosa Farbe getaucht. Die Wände und die Decke sind mit Teddybären und Einhörnern verziert. Ihr kleines, mittlerweile auch rosa angemaltes Bett steht in der Mitte des Raumes und mit dem pinken Moskitonetz sieht es aus wie ein kleines Prinzessinenschloss. Glücklich dreht sich das kleine Mädchen in der Mitte des Zimmers. „Es ist wunderschön!" Sage ich lächelnd. Wieder nickt die kleine Prinzessin wild. Auch Louis nickt. „Ein Prinzessinenzimmer für eine kleine Prinzessin." Meint er schmunzelnd. Lorry sieht total süß aus als sie rote Wangen bekommt und auf den Boden schaut.

Wir werden von einer aufschlagenden Türe unterbrochen. Da es nur einer sein kann der jetzt noch fehlt nehme ich den Laptop, den ich immer noch in der Hand halte und laufe zurück ins Wohnzimmer. Aus den Augenwinkeln sehe ich wie Louis Lorry kurz durch die blonden Haare wuschelt und mir dann folgt. Als Mikki mich sieht beginnt er zu strahlen und breitet die Arme aus. Glücklich umarme ich ihn und stelle ihn dann den Mädels vor. Anschließend schildere ich ihm Jades gravierendes Problem. Er nickt verständnisvoll und beginnt dann mit uns über die Vorteile und Nachteile der Ballerina Paare zu diskutieren. Von den anderen erhalten wir nur verständnislose Blicke, was wir aber gekonnt ignorieren.

Nach 25 Minuten heftigem diskutieren und sogar einem Wechsel des Kleides, steht es dann endlich fest. Weder die einen noch die anderen Ballerinas passen wirklich und so wird Jade zu ihrem Date mit Harry jetzt doch schwarze Pumps tragen. Komplett glücklich dankt sie Mikki für seine Hilfe. Dieser tauscht sogleich Handynummern mit den Mädels und verspricht mal mit uns shoppen zu kommen. Darauf freue ich mich jetzt schon. Denn shoppen mit Mikki ist das Größte. Auch wenn ich mit ihm immer hauptsächlich Klamotten für Nick kaufen war.

Irgendwann muss Jade dann voller Vorfreude auf ihr baldiges Treffen mit dem Pudel weg, verspricht aber uns allen eine SMS zu schicken, sobald sie wieder da ist. Dann verabschieden Mikki und ich uns ebenfalls und ich schalte den Laptop aus. Nach und nach wird auch die Stimmung zwischen den Jungs besser und Mikki und Jamie scheinen sich zum Schluss hin sogar recht gut mit Louis zu verstehen. Nur Josh schaut weiterhin als hätte der Brite sein Meerschweinchen abgestochen.

Gegen Abend beschließen Louis und ich dann, wieder nach Hause zu fahren. An der Türe gibt es eine riesen Verabschiedung. Alle werden gedrückt und geknuddelt. (Alle außer Josh. Den knuddel bloß ich.) Schließlich zieht Mikki mich als letzter in eine enge Umarmung. „Schnapp dir den. Der ist heiß!" Flüstert er in mein Ohr und ich denke zuerst ich habe mich verhört. Aber seinem Gesichtsausdruck zu Folge, habe ich das nicht. Also bleibt mir nichts anderes übrig und ich werfe Mikki einen (lieb gemeinten) bösen Blick zu.

Dann schnappe ich mir den Rand von Louis Shirt und ziehe ihn zum Wagen. Im Auto schnalle ich mich an und warte darauf das Louis los fährt. Aber das tut er nicht. Stattdessen schaut er mit zusammen gezogenen Augenbrauen auf das Lenkrad. Ich lege ihm meine Hand auf den Arm und er schaut auf. Es sieht aus als hätte ich ihn gerade aus seinen Gedanken gerissen. „Tut mir leid." Murmelt er immer noch zerstreut. Fragend ziehe ich eine Augenbraue hoch. „Was ist los mit dir Louis? Du warst schon im Haus ein wenig komisch." Meine ich besorgt.

Er schüttel verwirrt den Kopf. „Ich weiß..." Er schaut mir jetzt direkt in die Augen. „Warum hasst mich Josh so?" Fragt er auf einmal wie aus heiterem Himmel. „Ich weiß es nicht. Nun ja ich glaube es ist wegen der Tatsache, das ihr so viel Geld habt. Und euch alles leisten könnt. Während er für die Renovierung für das Zimmer seiner Schwester Monate sparen muss. Und ihr dann nicht einmal ein neues Bett, sondern nur zwei Eimer rosa Farbe kaufen kann." Erkläre ich ihm und er bekommt große Augen. Dann schaut er auf seine Füße. „Meinst du wirklich?" Fragt der Blauäugige niedergeschlagen. Ich nicke leicht und streiche ihm tröstend über den Arm. „Warum ist es dir so wichtig das er dich mag?" Frage ich, weil ich es wirklich nicht verstehe. Er zuckt mit den Schultern. „Ist es denn so schlimm für dich, wenn dich jemand nicht mag?"

Er schüttelt heftig den Kopf und starrt auf seine Hände. „Nein. Nein, das ist es nicht. Nur ... Es macht mich einfach fertig wenn Menschen mich hassen ohne das ich etwas dafür kann." Er schaut mich traurig mit seinen unendlich blauen Augen an. Ich kann nicht anders als ihn über die Mittelkonsole hinweg zu umarmen. „Das ist doof oder?" Nuschelt er in meine Schulter als er seine Arme ebenfalls um mich schlingt. Ich schüttel jedoch kaum merklich den Kopf. „Nein das ist es nicht. Es ist süß."

Never give up [Louis Tomlinson FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt