Kapitel 28

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(Roman)

Das erste Training im Trainingslager ist immer etwas besonderes. Man kommt wieder in einen Rhythmus und erkennt immer wieder, wo man sich noch etwas verbessern muss. Im Grunde passiert nicht viel Neues, es sind die typischen Übungen für Torhüter. Zu meiner Erleichterung läuft alles nach Plan und auch die Torschüsse meiner Teamkollegen kann ich gut parieren. Leider geht Dominik für die Gruppe ins Tor, in der auch Michèle ist. Dafür, dass sie meinte sie hätte eine schlechte Schussgenauigkeit, muss sich Domi einige Male recht lang machen. Beim letzten Durchgang muss sie ins Eins-gegen-Eins gehen und lupft den Ball gekonnt ins Tor. Ein stolzes Grinsen ziert mein Gesicht und als Peter das Training offiziell für beendet erklärt, werde ich sofort zu den Fans gezerrt und beginne fleißig Autogramme zu geben und Selfies zu machen. Aber von Michèle fehlt jede Spur. Das scheinen auch die anderen Jungs zu merken und blicken suchend umher. Als Jule sie dann erspäht hat, ruft er sie dann mit zu uns mit dem Argument, dass die Fans sie so kennen lernen würden. Ich sehe wie sie sich in Bewegung setzt und schreibe weiter Autogramme. Nachdem ich erstmal fertig bin, drehe ich mich um und nehme sie in Empfang. "Na, wie war dein erstes Training?" "Super, das findet auch Peter. Er meinte, in mir schlummert Talent, von dem ich nichts weiß.", sagt sie und ich muss lächeln. Ich bin so stolz auf sie. Ich ziehe sie an mich heran und lege meine Lippen auf ihre, mir egal wie viele Fotos jetzt davon entstehen. Als wir uns lösen, lacht sie mich an. Keine Ahnung, wie lange wir so da stehen, doch irgendwann wird Michèle von einigen Fans gerufen. Sie schaut mich hilfesuchend an, doch ich zwinker ihr nur zu und sie macht sich auf den Weg fleißig Autogramme zu schreiben. Aus purer Neugier schaue ich über ihre Schulter und bin leicht verwirrt, als ich sehe, wie sie unterschreibt. "Miso?" "Ja, das ist eine Kombination aus meinen zwei Vornamen. Michèle und Sophie. Mega kreativ, ich weiß.", meint sie und wird verlegen. "Ich finde es cool.", versichere ich ihr und zwinker ihr zu. Nachdem wir noch ein paar Minuten damit beschäftigt sind, unsere Fans glücklich zu machen, gehen wir Richtung Hotel. "Hey Roman, Michèle! Kommt ihr mit zum Strand? Ach was frage ich eigentlich, natürlich kommt ihr mit! Wir treffen uns in 15 Minuten in der Lobby!", ruft Christian und sprintet vorne weg. "Anscheinend haben wir keine Wahl.", lache ich und schaue zu Michèle. "Scheint so. Aber hey, spanische Sonne und Strand klingt super!", freut sie sich. Im Hotel trennen sich dann für eine Weile unsere Wege. In meinem Zimmer angekommen, ziehe ich mir schnell meine Badehose und packe mein Handtuch und mein Handy in den Rucksack. So nett wie ich bin warte ich noch auf Julian, der zwei Minuten später auch fertig ist. Pünktlich stehen wir unten beim Treffpunkt und warten bis alle da sind. Michèle kommt zusammen mit Piszczu. Sie scheinen irgendwas hitzig zu diskutieren. Läuft sie immer so langsam die Treppe hinunter? Sie ist wahrscheinlich einfach nur fertig vom Training.
Christian kommt auf den letzten Drücker. Typisch! Als wir dann am Strand sind, entscheiden wir uns für eine Runde Beach-Volleyball. Ich spiele mit Jule, Christian, Marco und Michèle zusammen. Und ich bin ehrlich, ohne sie würden wir untergehen. Aber irgendwie scheint sie es zu vermeiden zu springen. Ihr Können schiebt sie darauf, dass sie es noch von der Schule drinnen hat. Dass sie einfach ein Talent dafür hat oder wir es einfach nicht können, ist für sie keine Erklärung. Nachdem wir das Spiel knapp für uns entscheiden konnten, gehen wir ins Meer. "Komm schon Roman, was brauchst du denn so lange?" Super was ich von meiner Freundin zu hören bekomme. "Ich bin nicht so eine Wasserratte wie du!", versuche ich mich zu wehren. Sie lacht und kommt auf mich zugeschwommen, nur um mich ins Wasser zu ziehen. Am Wegschwimmen hindere ich sie und ziehe sie an mich ran. Wir schauen uns an und kommen uns immer näher, bis sich unsere Lippen wieder berühren. Es fühlt sich so gut an!
Am Abend gehen wir wieder ins Hotel und auf unsere Zimmer. "Bis Morgen zum Frühstück. Schlaf schön und träum was Schönes.", lächel ich sie an. Michèle umarmt mich noch mal und murmelt an meine Brust:"Bis Morgen. Ich hab dich lieb!" Ich erwider die Umarmung und löse mich dann schweren Herzens. Dann begebe ich mich auf mein Zimmer und lasse mich auf mein Bett fallen. "Michèle hat echt Talent und die Jungs mögen sie auch.", meint Julian. "Sie ist einfach klasse!", antworte ich. Wir reden noch etwas über Michèle und Julian erzählt mir alles, was er heute beim Training von ihr gesehen hat. Ich bekomme das Dauergrinsen nicht mehr weg und schlafe damit auch ein. Wann war ich das letzte Mal so glücklich? Kein Plan, aber ich möchte, dass das mit Michèle nie endet.

Mal wieder ein Kapitel aus Roman seiner Sicht. Ich hoffe es gefällt euch. Ich bin grade total im Schreibfieber, da ich jetzt auch mehr Zeit dafür habe. Lasst gerne Feedback da :)
~M💛

Liebe ist unbeschreiblich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt