(Michèle)
Ich war jetzt noch zwei Tage im Krankenhaus, damit ich mir sicher sein kann, dass sämtliche Spuren des Schmerzmittels aus meinem Körper verschwunden sind. Heute entlasse ich mich frühzeitig, ich hab einfach keine Lust mehr. Drei Wochen und jeden Tag eine Infusion kam mir sowieso ziemlich viel vor. "Und sie sind sich sicher?", fragt mich die komische Tante an der Rezeption. "1000%-ig! Kann ich jetzt unterschreiben?", frage ich leicht genervt. Sie hält mir einen Stift hin und keine zwei Minuten später habe ich unterschrieben und stehe vor dem Gebäude. Da Roman und Łukasz Training haben, laufe ich einfach nach Hause. Endlich wieder etwas Bewegung und eine gewisse Freiheit. Klingt komplett bescheuert, aber die ganze Zeit in einem Zimmer an einem Bett gefesselt zu sein, ist der pure Horror.
Eine halbe Stunde später bin ich endlich wieder zu Hause. Und das erste was ich mache, ist ganz laut die Musik zu starten. Dann räume ich meine Sachen weg und suche mir eine Kleinigkeit zu Essen. Da fällt mir ein, Roman weiß gar nicht, dass ich heute wieder komme. Sofort schnappe ich mein Handy und öffne den Chat mit Roman.M: Hey Hase, ich bin wieder zu Hause. Du kannst nach dem Training also gleich nach Hause fahren. Ich freue mich auf dich! Hab dich ganz dolle lieb!❤
Ich hab voll das Dauergrinsen im Gesicht, keine Ahnung wieso. Wahrscheinlich weil ich mich endlich wieder an ihn kuscheln kann, wann und wo ich will. Egal ob auf dem Sofa oder im Bett, Roman werde ich erstmal nicht mehr loslassen. Bis er kommt, verschanze ich mich in mein Zimmer und spiele Gitarre. Vorher mache ich die Musik im Wohnzimmer aus, damit ich es mitbekomme, wenn Roman nach Hause kommt. Meine Gitarre ist ja nicht so laut, dass ich alles überhöre.
Nach einigen Liedern mache ich eine Pause. Schon so spät und Roman ist noch nicht da? Eine Nachricht hat er mir auch nicht geschrieben, aber meine hat er gelesen. Unsicher gehe ich runter ins Wohnzimmer. Vielleicht ist er ja doch schon da. "Roman?", rufe ich, aber bekomme keine Antwort. Dann höre ich ein Klacken im Türschloss. Sofort drehe ich mich um und sehe Roman mit zwei Einkaufstüten in der Hand und seine Trainigstasche über die Schulter hängend. "Süße ich bin zu Hause.", ruft er, während er damit kämpft nichts zu verlieren. Ich muss schmunzeln, helfe ihm dann aber und nehme ihn eine Tüte ab. "Das sehe ich, dass du wieder da bist.", lache ich ihn an. "Du bist echt eine Nuss. Ich hätte dich doch auch abgeholt.", sagt Roman, als wir den Einkauf in der Küche abstellen. "Ich wollte aber so schnell es geht raus. Und ein bisschen Bewegung tut mir gut. Schließlich war ich eine ganze Weile nur ans Bett gefesselt.", rechtfertige ich mich, "Was hast du eigentlich alles geholt?" "Schau es dir doch an.", meint er und fängt an auszupacken. "Erbsen, Erdnüsse, Pistazien, Orangensaft? Roman, warum..." "Alles eisenhaltige Lebensmittel. Du musst ja nicht alles auf einmal essen. Aber immer mal.", erklärt er. "Du bist süß.", sage ich und umarme ihn ganz fest, "Aber nicht heute. Heute brauche ich was ganz anderes." "Was denn? Soll ich nochmal losfahren?", fragt er sofort. "Nein, bleib entspannt. Ich hab nur so ein dringendes Bedürfnis mich an dich zu kuscheln und dich nicht mehr los zulassen.", grinse ich ihn an. Roman hebt mich sofort hoch. "Das kriegen wir hin!", lacht er.
Wir zwei machen es uns auf der Couch gemütlich, beziehungsweise macht es sich Roman auf der Couch gemütlich und ich es mir auf ihm. "Sag mal, auf die Gefahr hin, dass das jetzt in einer Diskussion endet, ich würde demnächst gerne wieder ins Training einsteigen.", fange ich das Gespräch an. "Und was heißt bei dir demnächst?", hakt Roman nach. Ich drehe mich um, sodass ich ihn anschauen kann. Meistens reicht mir sein Blick schon als Antwort. "Freitag!?", sage ich unsicher. In Roman seinem Blick passiert nichts. Er überlegt also. "Meinst du nicht, dass das ein bisschen sehr früh ist? Ich meine du bist erwachsen, aber..." "Lass mich raten. Du, und wahrscheinlich auch Łukasz, ihr beide wollt auf Nummer sicher gehen?", beende ich den Satz für ihn. Roman seufzt kurz und nickt dann. "Wenn du dich wirklich bereit dafür fühlst, dann möchte ich dir nicht im Wege stehen. Aber ich möchte, dass du auf deinen Körper hörst und mit mir redest wenn es dir nicht gut geht. Wäre es vielleicht nicht trotzdem besser, wenn du erst am Montag wieder anfängst? Wenn es nach dem Spiel wieder langsam losgeht.", fragt er am Ende.
Das klingt schon irgendwie logisch. "Okay, dann komme ich am Montag wieder.", stimme ich zu und kuschel mich noch enger an Roman, wenn das überhaupt noch geht.
"Was ich dich eigentlich noch fragen wollte.", fängt Roman an, "Warum bin ich jetzt der Hase?" "Naja, ich wollte dich eigentlich erst Schnuffel nennen. Und dann musste ich an diesen singenden Hasen denken und dann ja, jetzt bist du der Hase!", grinse ich ihn an. Roman grinst auch. "Gefällt mir.", sagt er, bevor er mich küsst. Ich seufze genüsslich in den Kuss hinein und lasse mich einfach fallen. "Apropos, wenn wir jetzt bei Tieren sind. Möchtest du immer noch eine Katze?", fragt er mich dann. "Oh ja. Aber erstmal möchte ich dich!", sage ich bevor ich unsere Lippen wieder miteinander verbinde.So langsam glaube ich mir selbst nicht mehr. Immer wenn ich sage, es wird wahrscheinlich nichts kommen, kommt am Ende doch etwas. Aber hey, beim Schreiben tauche ich einfach in eine neue Welt. Da ist auf einmal alles so einfach. Versteht ihr was ich meine?🙈
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛
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Liebe ist unbeschreiblich!
FanfictionMichèle bekommt ihren größten Wunsch erfüllt! An der Seitenlinie im Signal Iduna Park zu stehen, während Borussia Dortmund spielt! Als Bonus läuft sie vorher als Einlaufkind ins Stadion..und das mit 17! Das sich dabei ihr Leben ändern wird, hat sie...