Kapitel 117

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(Roman)

Michèle hat sich nach einigen Minuten etwas beruhigt. Ich bestand darauf, dass sie noch etwas am Strand mit mir spazieren geht, damit sie den Kopf frei bekommt. Heute früh habe ich Marco gefragt, ob sie in der Nacht unruhig war. Er hat den Kopf geschüttelt. "Mir ist nichts aufgefallen." hat er gesagt.

Jetzt schaue ich beim Training zu. Lucien wollte, dass ich noch einen Tag aussetze, zumindest am Vormittag. Ab heute Nachmittag darf ich wieder leicht anfangen. Mein Blick ist die ganze Zeit auf Michèle fixiert. Man sieht, dass sie ihre ganze Wut und Traurigkeit in diese Einheit steckt. Immer wieder muss ich seufzen, da es zum Teil auch meine Schuld ist. Aber dank diesem tollen Team kann sie trotzdem lachen. Das halte ich natürlich fest und mache einige Fotos. Besonders witzig ist es als sie und Milli sich leicht kampeln und über den Boden rollen. Ihr Lachen schallt über den ganzen Platz, was mich schmunzeln lässt. Nachdem ich das auf Video festgehalten habe und in meine Insta-Story gestellt habe, meldet sich WhatsApp. Eine Nachricht von Gonzo. Genervt öffne ich den Chat.

G: Hallo Roman. Ich weiß, dass Michèle gestern nicht so locker drauf war wie sie getan hat. Ich wollte nur fragen, wie es ihr geht?

R: Sie hat gestern noch geweint. Jetzt trainiert sie und ist voll dabei.

G: Okay, danke. Warum trainierst du nicht? Also geht mich nichts an, aber..naja..

R: Hatte einen Sonnenstich, fange aber heute Nachmittag wieder an

G: Du und Sonnenstich?? Oha, aber solange es dir besser geht ist ja alles gut

R: Danke

G: Warum antwortest du mir überhaupt, wenn du doch so sauer bist?

R: weil Michèle mich darum gebeten hat nicht sauer zu sein. Wir waren gestern noch spazieren, da meinte sie ich sollte nicht sauer auf dich sein, da ich keinen Grund hätte

G: Also hast du es ihr nicht erzählt!?

R: Nein, werde ich auch erstmal nicht

G: Okay

Ich packe mein Handy weg, da das Training mittlerweile vorbei ist und Michèle freudestrahlend auf mich zukommt. "Na du, was hast du denn die ganze Zeit mit deinem Handy gemacht?", fragt sie neugierig. "Ich habe Fotos von meiner Freundin gemacht.", lächel ich sie an. Den Rest muss sie ja nicht wissen. "Ist alles in Ordnung Roman? Du wirkst so..neben dir.", meint sie dann. "Das ist nur die Sehnsucht nach meinem Tor Süße. Alles gut.", versicher ich ihr. Hand in Hand laufen wir zum Hotel zurück. "Du Roman?", fängt Michèle leise an, "wärst du mir böse, wenn ich nachher etwas mit Piszczu mache? Es ist nur wegen..wegen gestern." "Warum sollte ich dir denn böse sein, wenn du mit deinem großen Bruder redest? Du bist mir eine." sage ich und sie muss lächeln.

Später sitze ich in meinem Zimmer und muss die ganze Zeit grübeln. Ich muss mit irgendjemandem reden. Ich schreibe Julian, ob er gerade Zeit hat. Ihn jetzt zu suchen, würde zu lange dauern. Keine zwei Minuten später klopft es an der Tür. Ich öffne sie und Julian kommt herein. "Na dann schieß mal los Roman. Was liegt dir auf dem Herzen?" "Ich habe großen Mist gebaut, Julian.", fange ich an und erzähle ihm von gestern und von damals. Ich betone immer wieder, dass ich es bereue und mich selbst dafür Ohrfeigen würde. Julian kann es auch nicht fassen. "Lass mich raten. Michèle weiß davon nichts und soll es auch nicht erfahren?" Ich nicke. "Roman, das geht so aber nicht. Klar es war scheiße von dir, ihrem besten Freund zu helfen sich heimlich aus dem Staub zu machen. Aber meinst du nicht Michèle würde deine Reaktion gestern Abend dann besser verstehen. Beim Training meinte sie nur "keine Ahnung, was Roman auf einmal hatte". Was soll sie schon machen. Dir den Kopf abreißen?", sagt Julian und ich zucke nur mit den Schultern. "Sag ihr die Wahrheit. Und wenn sie dann sauer ist, dann legt sich das wieder. Du kennst sie, lange kann sie dir nicht böse sein. Außerdem hat sie Łukasz, er kann ihr dann helfen. Oder hast du Angst, Łukasz knallt dir dann eine?", fragt er weiter. "Nein, aber ich will sie nicht wieder in das Loch werfen, aus dem sie jetzt wieder rausgeklettert ist. Sie war heute beim Training so befreit, als sie mit Milli zum Beispiel Spaß hatte.", meine ich. Julian lacht kurz. "Oh ja das war zu lustig! Super das du das aufgenommen hast. Das war der Hammer, selbst Lucien musste lachen.", freut sich Julian, bevor er wieder ernst wird, "Aber ehrlich Roman. Sag es ihr, vielleicht nicht heute, aber trotzdem so schnell es geht!" Dann verabschiedet er sich von mir und geht. Ich lass mich zurück aufs Bett fallen. Oh man sie wird mich doch hassen, oder?


Ich hoffe das Kapitel gefällt euch!
Lasst gerne Feedback da :)
~M💛

Liebe ist unbeschreiblich!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt