Band 1: CHANCE
Band 2: ANOTHER CHANCE
Das Traurige ist nicht, dass man verschiedene Wege geht - sondern dass mal einst zwei Menschen, die sich mal so nah waren, von heute auf morgen so fremd sein können.
Nachdem Nora die dreijährige Haftstrafe abge...
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Ich murrte im Schlaf auf, mein Kopf liegt nicht gemütlich. Genervt versuche ich eine angemessene Position zu finden, was mir nicht gelingt. Wütend, dass ich mich endgültig aus dem Schlaf wecken muss, haue ich auf mein Kissen -
Es ist nicht mein Kissen, sondern Diliyans Brust. Er wacht erschrocken auf, ich schaue mit rotem Kopf auf ihn herab. Sein Blick ist nicht mehr erschrocken, sondern misstrauisch.
„Was habe ich wieder falsch gemacht, Nora?", fragte er mich mit einer sehr rauen Stimme. Seine Augen sind angeschwollen, er hat nicht ausreichend geschlafen.
„Tut mir leid, ich dachte du wärst mein Kissen.", redete ich mich raus. Ich biss mir auf die Lippe und schloss meine Augen, als ich hörte was ich gerade gesagt habe. Er wird mich sowas von für Verrück nennen.
„Und weshalb wolltest du deinen Kissen schlagen?", fragte er mich amüsiert. Sein Bart ist etwas nachgewachsen, ich erkenne meinen alten Diliyan wieder.
„Er war halt nicht weich genug.", nuschelte ich und stand dann auf. Ich will keine Lache von ihm hören, dass bringt mich nur noch mehr zur Verlegenheit.
Mein Weg brachte mich wie jeden Morgen ins Bad. Ich erschrick, als ich mich selbst sah. Meine Augen waren auch angeschwollen, meine Haare zersaust. Ich sehe schrecklich aus, wie konnte Diliyan mich wieder erkennen?
Als ich mich frisch gemacht habe, verlasse ich das Bad zufrieden. Nach nur einem Schritt rieche ich Zigarettenrauch, ich ziehe meine Augenbrauen zusammen.
Ich folge dem Geruch, komme im Wohnzimmer an. Diliyan steht nur in Boxershort auf dem Balkon und raucht genüsslich seine Zigarette, checkt seine Nachrichten auf dem Handy.
Ich drehe mich erneut um, um wieder zurück in mein Zimmer zu gehen. Mist, was wenn ein Nachbar ihn sieht? Die denken sich bestimmt dann was. Ich krame in meinem Schrank nach Bilals Jogginghose, die ich ihm abgezogen hatte.
Gerade wollte ich zurück zu Diliyan, doch dann kam er ins Zimmer rein. Ich hielt ihm die Hose hin, er schaut mich verwirrt an.
„Hier. Zieh die an.", sagte ich zu ihm.
„Wieso hast du eine Männerjogginghose?", fragte er mich. Er hörte sich nicht sauer an, doch war etwas komisches in seinem Tonfall. Jetzt war ich die, die verwirrt war.
„Darf ich nicht?", wollte ich provozierend wissen. Ja, wir haben uns gestern noch geküsst, ich habe das nicht vergessen.
„Nora, mach jetzt keine Späße.", verlangte er von mir. „Wem gehört das?"
„Die gehört Bilal, und wenn auch-", ich unterbrach mich selbst und winkte ab. Bringt nichts zu diskutieren, es ist auch nur zu merkwürdig jetzt zu streiten, obwohl wir nicht mal mehr vereint sind.