Kapitel 22

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„Azad!", kreischte ich. „Lass mich sofort los, oder du wirst es bitter bereuen!"

Er lachte belustigt auf, trug mich weiter in Richtung Meer.

„Bitte Azad, mein Kleid hat ein Vermögen gekostet!", flehte ich ihn an. Er nähert sich immer mehr dem Meer an, ich fange an wild zu zappeln. Ich mache mich extra schwer, doch dass stört ihn nicht.

„Hättest du dir besser überlegen sollen, anstatt in der Nacht in unserem Zimmer zu kommen und uns die Hölle heiß machen.", brummte er

Ich biss mir auf die Lippe, das war Legendär. Wie Roj und ich heimlich Malik und Mikail in unserem Zimmer entführt haben, damit sie weiter schlafen konnten.

Wir haben uns in deren Zimmer versteckten und Sachen fallen lassen. Bilal hatte sich erschreckt und Azad geweckt. Danach ging das Licht an, Roj hatte ein weißes Nachthemd angehabt und ihre Haare vors Gesicht getan.

Beide schrien auf und umklammerten sich. Ich schaltete wieder das Licht aus und lachte krank auf. Bilal kroch unter Azad und schrie: „Nimm ihn!"

Sie strittigen sich, während es um ‚Leben und Tod' ging. Es war witzig für Roj und mich, aber für Bilal und Azad war es die Qual.

Als wir beide dann lachend aufgelöst hatten, haben die uns raus gejagt, wir könnten noch rechtzeitig vor beiden flüchten, sie haben aber mindestens eine halbe Stunde an unserer Tür gehämmert.

„Bilal, bitte ich tue das nie wieder!", schrie Roj von der anderen Seite. Sie wollten uns jetzt die Hölle heiß machen.

Wir haben ausgemacht, dass wir in die Stadt gehen. Aber das war nur gelogen. Sie haben ihre Schwimmsachen an und wollen uns ins Wasser schmeißen.

Dabei haben wir uns doch so hübsch gemacht. Meine Haare sind gelockt, bei meinem Make-Up habe ich mir sehr viel Mühe gegeben. Roj nicht anders. Mein babypinkes Kleid, dass sehr enganliegend ist, hat wie erwähnt ein Vermögen gekostet. Wenn es jetzt beschädigt wird, werde ich zu Azads persönlichen Unglück!

„Azad, bitte.", flehte ich ihn an. Er grinste über beide Ohren, blieb stehen. Ich dankte innerlich Gott.

„Okey, ich lasse dich runter..", murmelte er grinsend. Gerade wollte ich mich bei ihm bedanken, bis er mich fallen ließ.

Ich landete tief im Wasser, war durchnässter als gedacht. Mein Kopf dreht sich zu Roj, da ich sie aufschreien hörte. Sie war wie ich im Wasser.

Als sie wieder auftauchte, schrie sie wütend auf und klatschte ins Wasser. „Bilal, du wirst das bereuen!", rief sie und packte ihm am Bein. Er wollte sich losreißen, sie biss ihn ins Oberschenkel.

Azad lachte auf, er war für einen kurzen Moment abgelenkt. Ich stand blitzschnell im Wasser auf, Azad guckte überrascht zu mir. Ohne, dass er vorahnen konnte, schmiss ich mich kreischend auf ihn, wir fielen gemeinsam ins Wasser.

Immer wieder drückte ich sein Kopf ins Wasser, tauchte ihn wieder auf, damit er mir nicht wegstirbt. Er holte tief Luft und verschluckte Wasser, hustete oft.

„Was habe ich dir gesagt?", knurrte ich ihn entgegen. Sein Zeigefinger zitterte, als er es erhob. Ich tauchte wieder sein Gesicht ins Wasser, er packte mich an der Hüfte um mich runterzuziehen.

Ich kickte ihn, er hielt meine Taille fest, damit er mich wieder tragen kann. Er stand mit mir auf, ich zappelte erneut in seinen Armen.

„Meine Wimper ist weg!", hörte ich Roj rufen. Oh Nein. Das waren die teueren Wimpern.

„Bilal!", schrie sie wutentbrannt. „Du schuldest mir fünfzig Euro!"

„Das sind ja richtige Tiere!", rief Azad Bilal zu. Ich schlug auf ihn von hinten ein, Bilal schrie zurück: „Wir hätten einfach bei denen das Wasser abstellen sollen!"

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