„Machêke.", sagte ich zu beiden, die sich dann auch glücklich zu mir streckten. Ich bückte mich und drückte erst Malik ein Kuss auf die Wange, anschließend Mikail auf die Stirn. [ein Kuss]
Lukas, der Betreuer der beiden ergriff die Hände von meinen Lieblingen und steuerte mit ihnen zur Gruppe.
Ein letztes Mal winkten mir meine Babys zum Abschied. Stumm, aber mit einem Lächeln im Gesicht winke ich zurück. Als sie ihre Köpfe wegdrehten, schaute ich betrübt hinterher. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals.
Tapfer schluckte ich den Kloß runter und schloss mir beruhigend die Augen. Ich machte den Absatz kehrt, lief aus dem Kindergarten Gelände.
Die ganzen Gefühle von früher kommen wieder. Dieses erstickende und einsame Gefühl.
Ich verzog mein Gesicht und biss mir fest auf die Zähne. Diliyan hat sich mit der Falschen angelegt. Zu lange habe ich alles auf mich sitzen gelassen, es reicht aber jetzt!
Hör auf über ihn zu denken, sprach meine innere Stimme. Sie hat recht. Er ist es nicht wert.
Derzeitig bei Diliyan
„Steh auf, du fette Sau.", ich brummte auf und wollte gerade Hamit zusammenscheißen, wie er es wagen konnte, mich zu wecken, bis ich einen festen Schlag auf meinem Hinterkopf spürte.
Er hat mir jetzt allen Ernstes ein Kissen rübergezogen?
„Was soll die Scheiße?", fauchte ich und umgriff mein Kissen fester. Wie aus Reflex drückte ich ein Kuss drauf. Nora. Blitzschnell werde ich wach und schaue verwirrt auf. Ich habe mein Kissen mit Nora verwechselt.
„Wie viel Uhr haben wir?", fragte ich verschlafen und rieb mir die Augen. Verdammt, mein Kopf pocht!
„Es ist zehn Uhr.", sprach Hamit, nachdem er auf seine Armbanduhr schielte.
„Und warum zur Hölle, weckst du mich so früh?!", keifte ich ihn an. Er weiß doch, dass ich Langschläfer bin!
„Nur so. Nuri macht gerade Frühstück.", gab er von sich und flüchtete vor mir, als ich ihn angreifen wollte. Dieser Typ bringt mich noch um. Wie sind sie eigentlich reingekommen?
Ich schnaubte auf. Die haben mir schon all meine Schlüssel geklaut. Ich kann mir schon denken, dass sie meine Schlüssel nachmachen haben lassen.
Torkelnd gehe ich ins Badezimmer und vermied den Anblick in den Spiegel. Gestern habe ich mich erneut vollsaufen lassen, dass möchte ich mir ersparen.
Das warme Wasser prasselte auf meinem Kopf ab, läuft meinen Körper runter. Wohlig hebe ich meinen Kopf an, damit mir das Wasser direkt ins Gesicht schießt.
Gedankenverloren fange ich an meine abrasierten Haare zu waschen. Beruhigend schließe ich meine Augen.
Ihre Handfläche landete fest und laut auf meine Gesichtshälfte. Mein Kopf flog zur Seite. Kalt blickte ich ihr ins Gesicht, als ich wieder zu ihr schaute. Ihr Blick jagte mir ein Schauer übern Rücken. Pure Emotionslosigkeit.
Beim Zurückdenken musste ich hart schlucken. Mann, wieso hört dieser verdammte Teufelskreis endlich auf?
Unbewusst fuhr ich mir übers Gesicht. Sie hat all den Frust und Enttäuschung in diese Schelle gesteckt.
„Du bist der aller größte Wichser, Diliyan.", spuckte sie verachtend mir ins Gesicht. Ohne ein Blick mir zu würdigen, dreht sie sich um und lässt mich so stehen. Ununterbrochen schaute ich ihr zu, die anderen um uns herum genauso, wie sie sich vom Acker macht.
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ANOTHER CHANCE
RomanceBand 1: CHANCE Band 2: ANOTHER CHANCE Das Traurige ist nicht, dass man verschiedene Wege geht - sondern dass mal einst zwei Menschen, die sich mal so nah waren, von heute auf morgen so fremd sein können. Nachdem Nora die dreijährige Haftstrafe abge...