„Mama!", sagte ich glücklich, als ich sie mir die Tür öffnet.
„Dade!", riefen die Kleinen gleichzeitig und umarmten jeweils einen Bein von ihr. [Mutter; sagt man auch meist zu der eigenen Oma]
Um ihre Augen bilden sich Falten, diese entstehen durch Freude. Erst nimmt sie die Jungs in die Arme, küsst sie und danach widmet sie sich an mich.
„Kcha Mîn!", sagt sie genauso freudig, wie sie auch immer ist. [Meine Tochter]
Ohne zu zögern zieht sie mich in ihre Arme und umarmt mich ganz fest. Mindestens eine Minute standen wir vor der Haustür und umarmten uns.
„Wir haben euch vermisst..", sprach sie in meinen Hals.
„Wir euch auch.", murmelte ich ihn ihren Haaransatz.
Dann wurde es auch Zeit sich zu lösen. Sie nahm mir meine Tasche aus der Hand und legte sie vor der Haustür hin.
Ich lief vorsichtig und leise in die Küche rein, wo ich meinen Vater sah. Er schaute sich dort die Zeitung an, war darauf konzentriert.
Grinsend saß ich mich gegenüber von ihm hin. Nach nicht allzu langer Zeit schaute er von der Zeitung rauf. Erst schaute er mir in die Augen, guckte dann wieder weg. Plötzlich rollten seine Augen wieder zu mir, deutlich geweiteter.
Er legt die Zeitung weg und steht auf. Lächelnd kommt er auf mich zu, ich stehe auch von meinem Stuhl auf.
„Babo!", meinte ich grinsend. Ich war schon lange nicht mehr hier.
„Chichka Mîn.", schmunzelte er. Ich werde in wenigen Monaten vierundzwanzig, und er nennt mich immer noch so. [Mein Vögelchen; soll sowas meine Kleine heißen]
Seine allbekannte Wärme umhüllt mich, als er seine Arme um mich legte. Ich zog seinen Duft ein, fühle mich pudelwohl hier.
„Wo sind meine Jungs?", fragte er mich ungeduldig und verließ die Küche als wir uns gelöst haben.
Er läuft in den Garten, wo sich meine Mutter mit den Kleinen befinden. Sie füllt den Plastikpool mit Wasser ein, dass heißt Wasserschlacht heute.
„Warna Babo!", rief mein Vater als er in den Garten gelang. Beide kreischten auf und rannten in Unterhose auf ihn zu. So unwiderstehlich süß, sie watscheln und schwanken beim Rennen. [Kommt zu Papa, Opa]
„Oppaa.", keuchte mein Vater, als er beide gleichzeitig auf hochhob.
„Babo, lass sie auf den Boden. Das tut deinem Rücken nicht gut.", forderte ich von ihm auf. Er ist zwar fünfzig, trotzdem will ich nicht dass er sich etwas ausrenkt.
„Du tust ja so, als wäre ich uralt.", er schnalzte auf. Ich sage ja nichts, aber...
***
„Nora, wara!", rief mein Baby, um genauer zu sein Malik. Er plantscht im Becken herum und spritzt seinen Bruder Wasser ins Gesicht. [Komm]
Mittlerweile haben wir schon Nachmittag. Ich sitze auf einem Stuhl, und versuche etwas braun zu werden. Wie gut, dass wir fast Sommer haben.
Ich schaute verträumt meine Kinder an. Sie haben so viel Spaß, kümmern sich um die spaßigen Zeiten im Leben. Sie sind ja noch zwei, aber in weniger als einem Monat schon drei.
Allein beim Gedanke erblüht mein Herz auf. Wie schnell doch die Zeit vergeht und wie groß sie doch werden. Ich will dass sie weiterhin so unschuldig und putzig bleiben und nicht mir mit zunehmenden Alter Probleme bereiten.
Jemand kommt vom Hintereingang ins Garten, ich setze meine Sonnenbrille ab. Schnell greife ich nach meinem Cadigan und ziehe es mir über, um festzustellen dass es sich um Bilal handelt.
![](https://img.wattpad.com/cover/143970803-288-k91662.jpg)
DU LIEST GERADE
ANOTHER CHANCE
Storie d'amoreBand 1: CHANCE Band 2: ANOTHER CHANCE Das Traurige ist nicht, dass man verschiedene Wege geht - sondern dass mal einst zwei Menschen, die sich mal so nah waren, von heute auf morgen so fremd sein können. Nachdem Nora die dreijährige Haftstrafe abge...