Ibtissam, Diliyans Mutter schaute mich mit einem sehr erschrockenen Gesichtsausdruck an. Ich sah wie ihre Augen sich nach hinten drehten und sie rückwärts fiel.
„Dade!", schrie Diliyan, Ardan fing sie GottSeiDank noch rechtzeitig auf. [Mutter]
Diliyan eilte sofort zu ihr, Ardan legte sie vorsichtig auf den Boden. Ich war wie erstarrt, Malik umklammerte sich um mein Bein. Ich sehe es nur vom weiten, dieser Anblick ist jedoch selbst von weitester Entfernung grausam.
„Bitte, Da..", er klatschte leicht auf ihrer Wange, Nurcan hat ein Glas Wasser gebracht. [Abkürzung für Dade]
Alian telefonierte mit jemanden, Almas stand geschockt und steif da. Sie wusste nicht, was sie tun soll, geschweige was jetzt passiert.
Ohne zu überlegen, schüttelte Nurcan das volle Glas Wasser über ihr Gesicht, sofort öffneten sich ihre Augen. Diliyan packte sie unter den Achseln und setzte sie auf, hielt sie hinten fest, damit sie nicht zurückfällt.
Er strich ihr die nassen Strähnen von Gesicht und redete beruhigend auf sie ein. Sie hustete einige Male, bis sie auf sein Gerede immer nickte als Antwort.
Wer hätte gedacht, dass es so schief laufen könnte? Ich habe mit allem gerechnet, nur nicht mit einer ohnmächtigen Ibtissam.
Diliyan muss mein Blick gespürt haben, denn sein Gesicht dreht sich zu mir. Sein Blick bereitet mir eine Gänsehaut, ich schaute aus Scham weg. Was suche ich eigentlich noch hier? Ich bin der Grund, wieso sie gerade umgekippt ist.
Diliyan steckt gebückt auf, selbst das sieht bei ihm verdammt gut aus. Meine Lippen spritzen sich, mir ist die Situation unangenehm. Wie hypnotisiert schauen mich alle an, als können sie nicht glauben, dass ich hier bin.
Diliyan läuft auf mich zu und starrt mich ununterbrochen an. Ich schaue auch ihn an, erwartungsvoll.
Als er bei mir ankam, nahm er Malik in den Arm. Mikail schlummert noch in meinem Arm. Mit einem Kopfnicken deutete er mir, dass ich ihm folgen soll. Ich schüttelte etwas verunsichert und panisch mein Kopf, ich will schlimmeres verhindern.
„Komm jetzt.", verlangt er von mir und zieht mich mit einer freien Hand mit sich. Ich lief gezwungener Maßen mit, mein Bauch verkrampft sich mit jedem Schritt immer mehr. Mein Blick ist auf den Boden oder auf Mikail gerichtet, ich will nicht nach vorn schauen.
„Diliyan...", murmelte ich gequält. Er dreht sein Kopf in meine Richtung und schaut mich mit einem beruhigendem Blick an. Mein Kopf legt sich leicht schief, ich verstehe nichts mehr.
„Vertrau mir, alles wird gut.", flüsterte er. Seine Hand legte sich etwas höher auf meiner Schulter an, er zeichnete Kreise auf meinem Hals. Egal wie gut es sich anfühlt, es ist falsch.
Leicht zucke ich, damit er seine Hand von mir entfernt. Ich bilde mir ein, dass seine Hand eine Brandspur hinterlässt. Wie lang war es her, dass er mich so wirklich angefasst hatte und ich es in dem Moment realisiert habe?
Sein Gesicht war nicht mehr so beruhigend wie vorhin, sondern jetzt etwas kühler. Ich weiß nicht, ob es etwas mit meiner Abweisung zu tun hat, aber er dachte doch nicht allen Ernstes, dass ich es dulde dass er mich anfassen kann? Und dann noch, nachdem das alles was in der Vergangenheit passiert war..?
Ich dachte nicht mehr lange darüber nach und lief Diliyan hinterher. Scheiße, ich glaube mir springt das Herz aus der Brust. Meine Beine zittern, ich habe Angst.
Und nun, nun stehe ich vor meiner noch Schwiegermama. Ihr Blick ist immer noch nicht realisierbar. Sie versteht nicht mehr die Welt, ich genauso wenig mehr.
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ANOTHER CHANCE
عاطفيةBand 1: CHANCE Band 2: ANOTHER CHANCE Das Traurige ist nicht, dass man verschiedene Wege geht - sondern dass mal einst zwei Menschen, die sich mal so nah waren, von heute auf morgen so fremd sein können. Nachdem Nora die dreijährige Haftstrafe abge...