Fernweh und Langeweile

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»Wie lautet ihr Name?«, bei dieser Frage sah er mich auch richtig an, und das zum ersten mal, wohlgemerkt. Er hatte etwas dunklere Haut, war wohl viel in der Sonne unterwegs (oder er stammte aus so einer Gegend), dazu dunkelbraune Augen die bei dieser Beleuchtung schon fast schwarz schienen und eine kleine Narbe, die sich weiß durch seine rechte Augenbraue zog. Unter dem Hut lugten noch schwarze Haarsträhnen hervor, welche ihrer Länge nach zu urteilen schon lange keinen Friseur mehr gesehen hatten.

»Ich bin Jean Jackson.«,
»Freut mich, ich heiße Joshua Page. Einfach Josh für Sie.«, so stellten wir uns vor und reichten uns dabei die Hände. Sein Griff war fest und rau, er arbeitete wohl viel mit den Händen.

»Und jetzt ehrlich, wohin wollen sie um diese Zeit?«, ich wollte es eben wissen, auch wenn ich dabei wohlwissend viel zu neugierig klang.

Er rückte sich seinen Hut zurecht, schwieg dabei ziemlich lange und richtete dann seine braunen Augen zu einem Schneehaufen gegenüber der Bushaltestelle.
»Es ist so eine komische Mischung. Ich will reisen, die Welt sehen und neue Dinge erleben. Mein Alltag ermüdet mich, deswegen habe ich auch diesen Schritt gewagt und sitze jetzt hier bei ihnen, Miss Jackson.«,
»Also ist es Langeweile und Fernweh. Haben Sie hier in dieser Stadt gelebt oder ist das hier nur ein Zwischenstopp auf ihrer Reise?«,
»Gelebt hab ich hier nicht, nein nein. Ich war auch nie wirklich drin, also ist es nur ein kleiner Halt. Ich habe vor mit dem Bus bis zur Küste zu fahren, wo es warm ist. Jetzt, da sich die Sonne so selten zeigt, wäre das kein schlechtes Unterfangen. Und Sie?«, »Ich? Nun, das ist ziemlich verrückt. Also, wirklich verrückt. Wissen Sie, ich habe die Kamera hier auf einer Bushaltestelle wie dieser gefunden. Kein Besitzer weit und breit, und selbst nach einer Stunde ist niemand aufgetaucht, also nahm ich das Gerät mit. Aber als ich allerdings selbst ein paar Fotos damit schießen wollte, gab es mir nur dieses Bild hier heraus, welches mich in diese Stadt führte.«

Ich reichte ihm auf Anfrage das Bild und er musterte es eingehend.
»Hm, hm. Ja, das ist wirklich verrückt.«

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Hey, der Autor hier ✋
Ich wollte mich nur mal kurz bei allen bedanken, die kommentiert und gevotet haben. Oh, und natürlich bei allen anderen Lesern, die hierüber gestolpert sind.
Danke für diesen Support.
Das ist, was mich motiviert und weiter dazu antreibt, zu schreiben.
Na ja, lange Rede kurz gefasst: Ich freue mich über jeden Vote und jeden Kommentar und nochmals danke ^^

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